Auf dem Areal der Volksfürsorge sind 100 Mietwohnungen und ein Bürogebäude geplant. Die Bauarbeiten sollen noch in diesem Monat beginnen.

Hamburg. Wohnungen in Alsternähe im Szene-Stadteil St. Georg sind begehrt. Hier werden Spitzenmieten von bis zu 20 Euro pro Quadratmeter bezahlt. Baulücken gibt es so gut wie keine mehr. Doch jetzt entstehen an der Straße An der Alster und an der Alstertwiete auf dem Volksfürsorge-Areal auf etwa 5.000 Quadratmeter Grundfläche mehr als 100 Mietwohnungen und ein Bürogebäude mit rund 3.500 Quadratmetern Fläche. Der Erstbezug ist für Ende 2012 geplant.

Vier Gebäude werden abgerissen, die Bauarbeiten sollen noch im Oktober beginnen. Die erforderlichen Baugenehmigungen liegen vor. Das bestätigte Michael Börner-Kleindienst von der Harmonia Immobilien GmbH auf Abendblatt-Anfrage. Das Unternehmen entwickelt das Bauvorhaben gemeinsam mit der ECE und der Generali Deutschland Immobilien GmbH für die Ärzteversorgung Niedersachsen (AEVN): „Wir sind stolz darauf, dass wir in dieser hervorragenden Lage Mietwohnungen mit hochwertiger Ausstattung realisieren können“, sagt Geschäftsführer Karsten Müller-Uthoff.

Die Ärzteversorgung Niedersachsen hat in ihrem Bestand deutschlandweit mehr als 1.000 Wohnungen: „Die Hansestadt ist ein interessanter Standort für uns. Wir haben Interesse unser Engagement hier auszubauen und weiteren Mietwohnraum in Spitzenlagen zu schaffen“, so Müller-Uthoff.

Zu dem Verkaufspreis des Grundstücks und zu der Höhe des gesamten Investments wollten die Beteiligten sich nicht äußern. Die Gesamtinvestition dürfte aber nach Abendblatt-Informationen im hohen zweistelligen Millionenbereich liegen.

Die Kaltmieten für die Zwei- bis Vier-Zimmerwohnungen sollen ab 11, 50 Euro pro Quadratmeter liegen: „Wir werden einige Spitzenwohnungen in erster Reihe mit direktem Alsterblick und raumhohen Fenstern anbieten können. Für diese Objekte wird der Quadratmeterpreis in der Spitze bei mehr als 13,50 Euro liegen“, sagt Börner-Kleindienst.

Das Areal mit seinen Innenhöfen soll begrünt und als öffentlicher Verbindungsweg von der Alster bis zur Straße Koppel genutzt werden: „Das Quartier mit seinem bunten Nutzungsmix wird zur Alster hin geöffnet und bildet eine Verbindung in den Stadtteil St. Georg hinein. Wir schaffen innerhalb des Areals mit seiner unterschiedlichen Architektur neue Wege und Plätze, die auch zum Verweilen einladen sollen“, so Börner-Kleindienst.

Markus Schreiber (SPD), Bezirksamtsleiter Mitte, begrüßt die Pläne: „Das hier an der Alster in bester Lage 100 neue Mietwohnungen geschaffen werden, ist ein großer Beitrag für mehr Wohnraum in Hamburg und ein Gewinn für St. Georg.“

Unterdessen gibt es noch keine endgültige Lösung für das sechsgeschossige ehemalige Volksfürsorge-Hauptgebäude mit rund 9.000 Quadratmeter Mietfläche an der Straße An der Alster. Dieses steht seit Anfang 2008 leer. Die Volksfürsorge Versicherung, die Anfang 2009 mit der Generali Versicherungen fusionierte, ist bereits Ende 2007 komplett an den Standort Besenbinderhof umgezogen. Noch bis 2013 sind zwei Etagen des Bürohauses an das benachbarte Hotel Le Royal Meridien vermietet: „Wir haben konkrete Pläne für die Entwicklung des Gebäudes und des restlichen Grundstücks mit rund 7.850 Quadratmeter Fläche. Hier gibt es sowohl die Option für einen Neubau, aber auch für eine Modernisierung des Gebäudes mit Teilabriss“, sagt Martin Schramm, Geschäftsführer der Generali Immobilien Deutschland GmbH. Ein Termin für die Umsetzung könne allerdings noch nicht genannt werden, so Schramm weiter.