Der 60-Stunden-Streik der Lokführer führt weiter zu Einschränkungen im Privatbahn-Verkehr. Über Ostern soll nicht gestreikt werden.

Hannover/Hamburg. Der zweite Streik-Tag der Lokführer führte erneut zu Behinderungen und Verspätungen im Norden. Die GDL sprach von einer "erfolgreichen Fotsetzung" ihres Arbeitskampfes. Während es am zweiten Tag des 60-Stunden-Streiks bei den Privatbahnen im Osten und Norden des Landes vor allem erneut Züge der Eisenbahngesellschaft Metronom traf, meldete die Nordwestbahn in Osnabrück eine Entspannung der Lage.

„Wir sind auch heute zufrieden, die Stimmung unter den Kollegen ist – soweit man das sagen kann – gut“, meinte der stellvertretende Chef der Gewerkschaft im Bezirk Nord, Volker Krombholz. Rund 150 Lokführer hätten sich beteiligt, der Stillstand bei den bestreikten Bahnen habe bei 70 Prozent gelegen. Die GDL-Mitglieder hatten am Montag abermals die Arbeit niedergelegt und dem wochenlangen Tarifkonflikt mit den Konkurrenten der Deutschen Bahn einen weiteren Streik hinzugefügt. Er soll noch bis zum Donnerstagmorgen 2 Uhr dauern.

Eine Metronom-Sprecherin berichtete, im gesamten Streckennetz seien am Dienstag etwa vier von fünf Zügen ausgefallen. Am stärkten sei wieder die Strecke Hamburg-Cuxhaven betroffen gewesen. Zwischen Uelzen und Hamburg sowie zwischen Hamburg und Bremen konnten einzelne Züge fahren, hieß es. Drei Viertel der Lokführer hätten gestreikt.

Aufgestocktes Personal im Kundenzentrum sollte die Fahrgäste über die weitere Entwicklung informieren. „Je länger die Streiks andauern, desto größer wird die Wut“, erklärte das Unternehmen. Bei den Bemühungen um neue Gespräche mit der GDL seien die Fronten weiter verhärtet: „Man verweigert uns konstruktive Verhandlungen.“

Gute Nachrichten allerdings für die kommenden freien Tage: Über Ostern wil die Lokführer-Gewerkschaft GDL nicht streiken. Außerdem besteht die Möglichkeit, bei Verspätungen Geld zurückzubekommen: Bahnfahrer, die wegens des Streiks mehr als 20 Minuten später an ihrem Ziel ankommen, bekommen auf einigen Strecken 50 Prozent des Fahrpreises zurück. Die Regelung gilt für Fahrten mit Zügen des Metronom, der AKN und der Nord-Ostsee-Bahn innerhalb des HVV und auf allen Strecken im schleswig-holsteinischen Regionalverkehr, etwa zwischen Westerland und Hamburg, Eckernförde und Kiel, Neumünster und Hamburg-Eidelstedt.

Innerhalb von drei Tagen können betroffene Fahrgäste für Verspätungen in Schleswig-Holstein entweder hier oder telefonisch unter 01805-710707 bei der LVS eine Entschädigung beantragen – lediglich die Fahrkarte muss vorgelegt werden. Spätestens acht Tage später soll das Geld auf dem Konto eingehen. Für Verspätungen im Gebiet des HVV wenden sich Fahrgäste innerhalb von drei Tagen an das HVV-Service-Personal unter 040/32 88 48 49 oder stellen ihren Antrag hier online.