Wer zwischen die Mühlsteine der Politik gerate, habe kaum eine Chance, sich zu befreien, so der frühere HSH-Vorstand Nonnenmacher.
Hamburg. Dirk Jens Nonnenmacher, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der HSH Nordbank, räumt ein, als Bankchef Fehler gemacht zu haben. „Was politische Prozesse angeht, war ich einfach zu naiv“, sagte er. Heute wisse er, wer zwischen die Mühlsteine der Politik gerate, habe kaum eine Chance, sich zu befreien. Nichtsdestotrotz sehe er seinen Auftrag bei der HSH als erledigt an. „Die HSH ist jetzt wieder ein normales Kreditinstitut“, sagte Nonnenmacher der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Die Bank schreibe wieder schwarze Zahlen.
Schließlich seien die Zeiten, als er den Vorstand übernahm, sehr schwierig gewesen. „Als ich hier Ende 2008 das Ruder übernommen habe, stand die Bank auf der Klippe, wir blickten in den Abgrund“, sagte der Ex-Vorstandschef. Dass er dabei nicht immer als Sympathieträger erschien und sich nicht nur Freunde gemacht habe, das erkläre sich von selbst.
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Als letztendlich der Hamburger Senat und die Landesregierung in Schleswig-Holstein einen Wechsel im Vorstand der HSH Nordbank verlangten, da seien sein Mentor Hilmar Kopper und er sich eigentlich schnell einig gewesen. „Wenn 85 Prozent der Aktionäre einen Wechsel an der Bankspitze wünschen, muss man die Zusammenarbeit zum Wohle des Instituts beenden“, sagte Nonnenmacher. Dass die Trennung nicht still und leise vonstatten ging, „das sollte politisch leider nicht so sein“, sagte der promovierte Mathematiker.