Die Entschädigung für Frank Roth beträgt nach einem Medienbericht rund fünf Millionen Euro. Roths Sprecher und die Bank schweigen zur Summe.

Hamburg/München. Die HSH Nordbank möchte zur Höhe der Entschädigungssumme für ihren Ex-Vorstand Frank Roth keinen Kommentar abgeben. Für die Bank ist damit das peinliche Kapitel um den früheren Vorstand geschlossen. Die Sprecherin der HSH Nordbank, Ulrike Abratis, sagte der dpa: „Wir haben uns gütlich mit Herrn Roth geeinigt. Die Höhe der Summe werden wir jedoch nicht kommentieren, da es sich dabei um eine Vereinbarung zwischen Herrn Roth und der Bank handelt.“ Roths Sprecher Stephan Holzinger gab heute bekannt, dass die "Süddeutsche Zeitung" "nicht schlecht informiert" sei, verwies aber auch auf die Stillschweigevereinbarung mit der HSH.

Die Zeitung hatte berichtet, dass Roth offenbar rund fünf Millionen Euro Entschädigung erhält. Sie bestehe aus der Vergütung, die Frank Roth bis Ablauf seines alten Vertrags im Juni 2011 zugestanden hätte, sowie den Pensionsansprüchen. Zudem zahle die Bank einen „üppigen Schadenersatz“ und übernehme Kosten etwa für Anwälte und PR-Berater von Roth. Außerdem habe sich der Aufsichtsrat verpflichtet, Roth bei der nächsten Hauptversammlung für die Jahre 2009 und 2010 zu entlasten.

Die Anwälte Roths und der Bank sollen den Kompromiss in nur einem Monat ausgehandelt haben, nachdem die Haupteigner der Bank, die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein, Druck gemacht hätten. Die Positionen der Parteien seien „nicht sehr weit auseinander“ gewesen.

Roth war im April 2009 fristlos entlassen worden, weil er verdächtigt worden war, streng vertrauliche Strategieunterlagen der Bank Dritten zugänglich gemacht zu haben. Ermittlungen der Kieler Staatsanwaltschaft ergaben jedoch keinen Anhaltspunkt für diesen Verdacht. Stattdessen entstand bei den Ermittlern der Eindruck, dass gegen Roth falsche Spuren gelegt wurden. Der HSH-Rechtsberater Klaus Landry hatte schon im Dezember 2010 Fehler der HSH Nordbank im Fall Roth eingeräumt. Staatsanwaltliche Ermittlungen gegen Roth wurden eingestellt. Wegen falscher Verdächtigungen gegen den Manager ermitteln Kieler Staatsanwälte gegen Führungspersonen der HSH Nordbank. (dpa)