Die Firma Prevent, die in die Affären um die HSH Nordbank verwickelt ist, hat in München einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht gestellt.
München/Hamburg. Die umstrittene Sicherheitsfirma Prevent, die in die Affären um die HSH Nordbank verwickelt ist, steht offenbar kurz vor der Pleite. Das Unternehmen habe wegen drohender Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht in München gestellt, sagte ein Firmensprecher. Er bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der „Süddeutschen Zeitung“. Der Firmensprecher sagte: „Wir machen zu, es ist aus.“ Die Berichterstattung über Prevent und die HSH-Affären habe dazu geführt, dass die Kunden ausblieben. Außerdem habe die Landesbank Geld nicht gezahlt.
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HSH Nordbank von Sicherheitsfirma Prevent verklagt
Die umstrittene Sicherheitsfirma Prevent hat die HSH Nordbank verklagt. Das Unternehmen habe vor geraumer Zeit Klage auf die ausstehende Zahlung von 800.000 Euro eingereicht, sagte ein Sprecher. Und: "Wenn einer geschädigt worden ist, dann die Prevent AG."
Die affärengeschüttelte HSH Nordbank, deren Hauptanteilseigner die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein sind, verteidigte sich dagegen. "Die Prüfungsgesellschaft KPMG ist im Zusammenhang mit Zahlungen an Prevent auf Ungereimtheiten gestoßen", so eine Sprecherin. Das Institut habe die Zahlungen an Prevent - dazu gehören auch die 800.000 Euro an offenen Rechnungen - gestoppt und Strafanzeige gegen unbekannt gestellt. Dabei geht es möglicherweise um den Verdacht der Untreue und der Bestechung.
Hintergrund ist eine Affäre mit dem Code-Namen Shisha. In einem millionenschweren Rechtsstreit mit einem türkischen Reeder hatte die HSH Nordbank Prevent eingeschaltet, damit die Firma politische und wirtschaftliche Lobbyarbeit leiste. Bei einem zwischenzeitlich positiven Urteil erhielt Prevent laut Bank mehr als drei Millionen Euro Erfolgsprämie. Doch nach mehreren Instanzen verlor das Geldinstitut schließlich den Prozess. Nun will sie das gezahlte Honorar zurückhaben. Als Vermittler zwischen der HSH Nordbank und der Reederei soll der ehemalige türkische Ministerpräsident Mesut Yilmaz agiert und dafür Honorare kassiert haben. Der Prevent-Sprecher sagte, Yilmaz habe von niemandem Geld bekommen. Yilmaz sei Gesellschafter von Prevent.
Mit Material von dpa