Tausende Schüler waren zu zwei Infotagen an die Hochschule gekommen. Bei ihrer Ankunft herrschte Chaos.
Hamburg. Ein paar Spanholzplatten stehen vor dem Audimax, andere drin. Alle beschriftet, alle so drapiert und durchaus kunstvoll miteinander verhakt, als seien sie eine Barrikade. An der Uni wird gestreikt, das Audimax ist immer noch besetzt.
Das sollten gestern auch Tausende von Schülern mitbekommen, die zum ersten von zwei Infotagen an die Hochschule kamen. Eigentlich wollten die Besetzer, so die Abmachung mit der Uni-Leitung, die Veranstaltungen im Audimax nicht stören. Sie hatten nur etwas Zeit eingefordert, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Gestern Morgen dann aber die Überraschung: Die Vorträge im Audimax wurden allesamt verlegt.
"Die Uni-Leitung sah angeblich die Gefahr einer Eskalation", wunderte sich Student André Katzenberger. So hätte bei der Ankunft der Schüler Chaos geherrscht. Die Besetzer, die für bessere Studienbedingungen und gegen Studiengebühren kämpfen, haben dann aber laut Katzenberger die Chance genutzt und "die Schüler über die Missstände der Uni informiert".
Holger Fischer, Vizepräsident der Uni, erklärte: "Die Unitage sind aus pragmatischen Gründen in das Hauptgebäude verlegt worden, da eine komplette Durchführung dieser Veranstaltung im Audimax nicht gewährleistet werden konnte." Fischer wollte sich nicht der Haltung von Wissenschaftsrat und Kultusministerkonferenz anschließen. Die hatten zuletzt Verständnis für die Studenten in Hinsicht auf deren Kritik an den Bachelorstudiengängen gezeigt. "Die Studienreform kommt allerdings offenbar auch vielen Studierenden und ihren Bedürfnissen entgegen. So schließen nach ersten Erfahrungen deutlich mehr Studierende ihr Studium erfolgreich ab", verteidigte Fischer die Umstellung von Magister auf Bachelor.