Finkenwerder. Neubau soll 140 Einsatzkräften auf Finkenwerder modernen Standort bieten. Warum die Wache allerdings in einem ganz anderen Stadtteil liegt.

Über 70 Jahre hat die alte Feuer- und Rettungswache Finkenwerder in der Benittstraße bereits auf dem Buckel. Einst für 35 Berufsfeuerwehrleute konzipiert, platzt sie mittlerweile mit 95 Retterinnen und Rettern aus allen Nähten.

Seit 2006 laufen deshalb Überlegungen und Planungen für einen neuen Standort. Heute wurde an der Aluminiumstraße der Grundstein für einen Neubau gelegt.

Neue Feuerwache Finkenwerder: Wichtig für die Sicherheit im ganzen Hamburger Süden

Die Feuerwache in der Benittstraße hat einen entscheiden Vorteil: Sie liegt im Ortskern von Finkenwerder. Der Standort für die neue Wache hingegen liegt weit außerhalb des ehemaligen Fischerdorfes auf einem Grundstück, das genaugenommen zu Altenwerder im Bezirk Harburg gehört.

„Der Neubau ist aus technischer Sicht für die Feuerwehr eine wirkliche Bereicherung“: Jan Peters, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Hamburg.
„Der Neubau ist aus technischer Sicht für die Feuerwehr eine wirkliche Bereicherung“: Jan Peters, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Hamburg. © HA | LENTHE-MEDIEN

„Dennoch haben wir gerne die Fläche geräumt, denn wir sehen in dem Neubau der Wache Finkenwerder eine Stärkung der Sicherheitsarchitektur für den ganzen Süden Hamburgs“, erklärt Dierk Trispel, der als stellvertretender Bezirksamtsleiter Harburgs an der traditionellen Steinlegung teilnahm.

Alternativstandorte am Genter Ufer oder Finkenwerder Straße wurden wieder verworfen

„Generationen von Bezirksamtsleitern und Innensenatoren waren mit der Planung der modernen Wache befasst, heute startet endlich der Neubau“, ergänzte Hamburgs Innensenator Andy Grote. Alternativstandorte wie das Genter Ufer oder die Finkenwerder Straße seien nach langen Diskussionen und Planungsgesprächen wieder verworfen worden.

Hamburgs Innensenator Andy Grote bei der Grundsteinlegung der neuen Feuer- und Rettungswache Finkenwerder am Montagvormittag.
Hamburgs Innensenator Andy Grote bei der Grundsteinlegung der neuen Feuer- und Rettungswache Finkenwerder am Montagvormittag. © HA | LENTHE-MEDIEN

Immerhin: „Der Rettungsdienst bleibt an der Benittstraße und wird von dort aus zu den Einsätzen in den Stadtteilkern von Finkenwerder starten“, sagte der Innensenator. Am neuen Standort werden zusätzliche Kapazitäten für beispielsweise die Hafenbetriebe und die Autobahn stationiert. „Der moderne Neubau war alternativlos“, so der Senator: „Künftig werden bis zu 140 Einsatzkräfte in der neuen Wache ihren 24-Stunden-Dienst versehen können.“

Grundstück an der Aluminumstraße verfügt über gute Verkehrsanbindung

„Natürlich hätten viele Menschen aus Finkenwerder den 35 Millionen Euro teuren Neubau lieber direkt im Ortskern gesehen“, bestätigte Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter von Hamburg-Mitte. „Wir danken Harburg, dass wir unsere Feuerwache ein paar Meter hinter der Bezirksgrenze errichten dürfen, denn es wird immer schwieriger, in einer wachsenden Großstadt geeignete Grundstücke zu finden“, so Neubauer in seiner Rede an die rund 150 Gäste, Bauarbeiter und Feuerwehrleute.

Für das Grundstück an der Aluminiumstraße dürfte in erster Linie die gute Verkehrsanbindung gesprochen haben, denn das Einsatzgebiet der Feuerwehr 35 umfasst das Airbus-Werk, Teile des Alten Landes, zahlreiche Hafenbetriebe und die Autobahn 7 in Höhe Waltershof.

„Der Prototyp einer modernen Feuer- und Rettungswache“

Innensenator Andy Grote (Mitte) gemeinsam mit Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer (Hamburg-Mitte, li.)) und dem stellvertretenden Bezirksamtsleiter Dierk Trispel (Harburg, re.) sowie dem stellvertretenden Leiter der Feuerwehr Hamburg, Jan Peters (2.v.l,), und Sprinkenhof-Geschäftsführer Martin Görge (2.v.r).
Innensenator Andy Grote (Mitte) gemeinsam mit Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer (Hamburg-Mitte, li.)) und dem stellvertretenden Bezirksamtsleiter Dierk Trispel (Harburg, re.) sowie dem stellvertretenden Leiter der Feuerwehr Hamburg, Jan Peters (2.v.l,), und Sprinkenhof-Geschäftsführer Martin Görge (2.v.r). © HA | LENTHE-MEDIEN

„Der Neubau ist aus technischer Sicht für die Feuerwehr eine wirkliche Bereicherung“, freut sich auch Jan Peters, kommissarischer Leiter der Feuerwehr Hamburg. Die neue Wache biete genügend Platz für die Kolleginnen und Kollegen. „Die Sanitäranlagen sind geschlechtergetrennt, es gebe eine konsequente schwarz-weiß Trennung (Trennung von sauberer und kontaminierter Einsatzkleidung und Einsatzmittel, Anm. der Redaktion) sowie eine Waschstraße für die Einsatzfahrzeuge und zahlreiche Stellplätze für die immer größeren technischen Einheiten“, so Peters.

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Außerdem, so betont es Sprinkenhof-Geschäftsführer Martin Görge bei der Grundsteinlegung, entstehe der Prototyp einer modernen Feuer- und Rettungswache, mit Dach- und Wandbegrünung, Sporträumen, einem Trainingszentrum und einer herausragenden Klimabilanz.

Die Ehrengäste packten selbst mit an und griffen zur Maurerkelle

Ganz traditionell hingegen die Grundsteinlegung. In einer Bronzekapsel wurden Zeitungen von heute, ein paar Münzen und ein Bauplan eingemauert. Sie wurde von Innensenator Andy Grote in das erste gemauerte Wandelement der neuen Wache eingelassen. Dann packten die Ehrengäste selbst an und mauerten selbst eine Steinreihe, ehe sie die Kapselstehle mit zwei Gehwegplatten und drei Hammerschlägen in gutem Brauch verschlossen.

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Althergebracht auch das Erscheinungsbild der neuen Wache. An den modernen Gebäuden entsteht auch ein Turm. Dieser wurde früher zum Trocknen der Wasserschläuche genutzt, heute hat er in der Regel ausgedient. Im Neubau wird er als Trainingszentrum für die Einsatzkräfte genutzt und eingerichtet.