Harburg. Er ist zwar jung, aber durchaus politikerfahren: André Trepoll löst Uwe Schneider als Vorsitzenden ab. Wofür der neue CDU-Chef steht.

Die Harburger CDU hat einen neuen Vorsitzenden: Stellvertretend für gut 530 Mitglieder der Partei in Harburg und Süderelbe wählte die Kreisdelegiertenversammlung am Donnerstagabend den 46-jährigen Juristen André Trepoll zum neuen Kreisvorsitzenden. Er folgt auf Uwe Schneider, der nicht zur Wiederwahl angetreten war.

Wer ist der neue Vorsitzende – und wie tickt er? André Trepoll wurde in Celle geboren und verbrachte dort seine ersten zwei Lebensjahre. 1979 zog die Familie nach Neu Wulmstorf und 1990 nach Neugraben-Fischbek. Trepoll besuchte die Katholische Schule Neugraben und das Friedrich-Ebert-Gymnasium.

André Trepoll: Der neue Mann an der Spitze der Harburger CDU

Nach Abitur und Wehrdienst studierte André Trepoll Rechtswissenschaften an der Universität Hamburg. Sein Rechtsreferendariat absolvierte er in Bremen und Niedersachsen. Danach leitete er die Rechtsabteilung der Landesvertretung Hamburg, des Bundesverbands der Deutschen Industrie und des IVH-Industrieverband Hamburg. Seit dreieinhalb Jahren ist Trepoll Geschäftsführer des Industrieverband Hamburg.

Schon als Jugendlicher konservativ: Trepoll ist seit dem 17. Lebensjahr in der CDU aktiv

1993 trat André Trepoll der Jungen Union bei und war von 2002 bis 2006 deren Landesvorsitzender. Zudem ist er seit 2004 Mitglied im CDU-Kreisvorstand Harburg und im CDU Landesvorstand. Von 1997 bis 2004 war er Mitglied der Ortsausschussfraktion Süderelbe und seit 2004 Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Süderelbe.

Seit 2004, da war er noch Student, ist Trepoll Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Von 2015 bis 2020 war er Fraktionsvorsitzender der CDU im Hamburger Rathaus und damit Oppositionsführer. 2020 wurde André Trepoll zum Vizepräsidenten der Bürgerschaft gewählt und ist damit Mitglied des Präsidiums und im Ältestenrat.

Klare Kante: Der neue Vorsitzende bekennt sich zur „Brandmauer“

Zum Kreisvorsitzenden wurde Trepoll mit fast 97 Prozent der Stimmen gewählt. „Ich bin dankbar für die große Unterstützung und das Vertrauen meiner Partei. Meine Aufgabe wird es sein, die vier Wahlkämpfe in den nächsten zwei Jahren auf Bezirks-, Landes-, Bundes- und Europaebene vorzubereiten und erfolgreich zu bestreiten“, sagte er nach seiner Wahl.

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In Harburg bräuchte es gerade nach dem Karstadt-Aus wieder Impulse für eine gute Innenstadtentwicklung. Genauso wolle die CDU eine andere Verkehrspolitik, welche die ihrer Meinung nach tatsächlichen Bedürfnisse der Harburger in den Blick nimmt, sowie eine „maßvolle und erträgliche Wohnungsbaupolitik“.

„Genauso klar wie wir uns für eine bessere Politik für die Menschen in Harburg einsetzen und die rot-grüne Koalition in Hamburg und Harburg kritisieren, grenzen wir uns entschieden von der AfD und einer Zusammenarbeit mit ihr ab“, sagt Trepoll. „Die AfD ist keine Alternative für unser Land! Wir sind die größte Oppositionspartei der Mitte. Und wir sind derzeit die spannendste Partei, die es gibt!“

Uwe Schneider möchte Familie mehr Zeit widmen

Der neue Kreisvorstand: Rainer Bliefernicht (von links) Katharina Schuwalski, André Trepoll und Birgit Stöver.
Der neue Kreisvorstand: Rainer Bliefernicht (von links) Katharina Schuwalski, André Trepoll und Birgit Stöver. © HA | CDU Harburg

Die drei stellvertretenden Kreisvorsitzenden wurden wiedergewählt. Es bleiben Katharina Schuwalski, Birgit Stöver und Rainer Bliefernicht. Als Schatzmeister wurde Robert Timmann im Amt bestätigt. Schriftführer und Wahlkampfleiter ist Klaus-Peter Hesse. Mitgliederbeauftragter bleibt Axel Backhaus. Enno Stöver wurde zum Programmbeauftragten gewählt. Die Amtszeit des neugewählten Vorstandes geht von 2024 bis 2026

Uwe Schneider, der bisherige Vorsitzende, will sich vorübergehend aus der innerparteilichen Gremienarbeit zurückziehen und sich auf sein Abgeordnetenmandat in der Bezirksversammlung sowie den Wahlkampf konzentrieren. Außerdem möchte er seiner Familie mehr Zeit widmen. Gerüchte, es habe vor der Vorstandswahl Verwerfungen in der Harburger CDU gegeben, möchte er nicht kommentieren.