Harburg. Leerstand gibt es kaum – aber viele Harburger fühlen sich in ihrer City unwohl. Jetzt werden Ideen für die Zukunft gesucht.
Wie wird sich die Harburger Innenstadt entwickeln? Wie geht es weiter in der Lüneburger Straße? Was bedeutet das Aus des Karstadt-Kaufhauses für den Stadtteil? Mit einer öffentlichen Abendveranstaltung am 27. September und einer ganztägigen Fachveranstaltung am 28. September nimmt sich das Bezirksamt Harburg eines wichtigen Themas an: Der Zukunft der Harburger Innenstadt.
Zu besprechen gibt es viel. Das veränderte Einkaufsverhalten, der stetig wachsende Online-Handel, die Folgen der Corona-Pandemie und die hohe Inflation haben in den Innenstädten im ganzen Land ihre Spuren hinterlassen. Geschäftsaufgaben und Leerstände sind meist die Folge.
Innenstadt ist belebt und Leerstände gibt es vergleichsweise wenig
In Harburg sieht die Lage etwas anders aus: Die Innenstadt ist nach wie vor belebt und Leerstände gibt es in den Erdgeschossen der Innenstadt vergleichsweise wenig. Zufrieden sind viele Menschen in Harburg mit ihrer Innenstadt dennoch nicht. Wie können Planer auf die Wünsche der Harburger reagieren? Und mit welchem Nutzungsmix kann an Leerstellen wie dem aufgegebenen Galeria-Kaufhaus die Harburger Innenstadt in die Zukunft geführt werden?
Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen sagt: „Die Harburger Innenstadt ist einer der wichtigsten Orte des Zusammenlebens und der Begegnung in unserem Bezirk. Hier treffen sich unterschiedliche Altersgruppen, Kulturen, Alteingesessene und Neuangekommene beim Einkaufen, beim Mittagessen, bei Behördengängen, auf dem Arbeitsweg oder am Springbrunnen auf der Parkbank. Es ist unsere Aufgabe, die öffentlichen Räume und Innenstadtangebote so zu gestalten, dass unsere Innenstadt auch in Zukunft ein Anziehungspunkt für möglichst alle Harburger:innen sein wird.“
Mehr Wohnen, mehr Arbeitsplätze, mehr Kultur und mehr schöne Orte
Baudezernent Hans Christian Lied gibt einen Ausblick: „Die Harburger Innenstadt ist weitaus mehr als eine Einkaufs-City. Angesichts der Krise des stationären Einzelhandels gilt es umzudenken: Wir versuchen die Voraussetzungen für den Handel zu verbessern, dennoch wird hierfür langfristig weniger Fläche benötigt werden. Für eine vitale Innenstadt brauchen wir deshalb auch mehr Wohnen, mehr Arbeitsplätze, mehr Kultur und nicht zuletzt mehr schöne Orte.
Hier kann es helfen die Keimzelle Harburgs, den Binnenhafen wieder besser mit der Innenstadt zu verbinden. Unser Plan ist es, die alte Harburger Entwicklungsachse mit einem Brückenschlag zwischen Schloßstraße und Schloßmühlendamm wieder erlebbar zu machen und als baumbestandene Flaniermeile zu gestalten. Andere Städte zeigen, dass durch eine höhere Aufenthaltsqualität nicht nur die Wohnbevölkerung sondern auch der Einzelhandel und die Gastronomie profitieren.”
Bezirksamt lädt alle Harburger sowie Fachleute ein, über die Innenstadt zu sprechen
Das Bezirksamt lädt alle Harburger:innen sowie Fachleute ein, über die Innenstadt ins Gespräch zu kommen. Die Abendveranstaltung am 27. September beginnt um 18 Uhr im Kultur Palast Harburg mit einer Begrüßung durch Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen. Der Begrüßung folgen Kurzvorträge des Harburger Baudezernenten, von Ulrike Mansfeld, Professorin der Hochschule Bremen, und Dörte Inselmann, der Geschäftsführerin der Stiftung Kultur Palast.
Auch Peter Schuldt, Chorleiter des Gospel Train, hält einen kurzen Vortrag und bringt seinen bekannten und beliebten Harburger Chor gleich mit. Freuen dürfen sich die Gäste also auch auf ein musikalisches Spektakel. Beim anschließenden Beteiligungsmarktplatz haben die Gäste Gelegenheit, sich an sieben Stationen über die aktuellen Planungen zu informieren und sich mit eigenen Gedanken, Ideen, Wünschen oder Kritik in die Entwicklung der Harburger Innenstadt einzubringen.
Ganz konkret wird es um die zukünftige Gestaltung der Lüneburger Straße gehen
Die Stationen sind inhaltlich gegliedert und behandeln die Themen: Zukunft der Harburger Innenstadt, Einzelhandel und Erdgeschosszonen, Mobilität und Verkehr, Kultur und öffentliches Leben, klimafreundliche Stadt sowie Straßen, Parks und Plätze. Die Abendveranstaltung kann auch unabhängig vom zweiten Tag und ohne Anmeldung besucht werden. Sie richtet sich an alle interessierten Harburgerinnen und Harburger.
- Neuer Platz vor Karstadt Harburg: Kaum eingeweiht, schon Schandfleck
- Neue Verbindung zum Harburger Binnenhafen
- Verkehr in Hamburg: Mit der Fähre von der Innenstadt nach Harburg?
Der zweite Tag steht ebenfalls allen Interessierten offen und vertieft die Themen des Vortages mit Best-Practice-Beispielen aus anderen Städten sowie Vorträgen von Fachleuten und Experten. In jeweils drei parallelen Fachforen am Vormittag und am Nachmittag werden die Themen des Vortages ausführlich diskutiert. Ganz konkret wird es im Forum „Straßen, Parks und Plätze“ um die zukünftige Gestaltung der Lüneburger Straße gehen.
Um die Teilnehmer möglichst gleichmäßig auf die verschiedenen Foren aufteilen zu können, bitten die Veranstalter für den zweiten Tag um Anmeldung.
Den Anmeldelink und weitere Informationen finden sich unter www.hamburg.de/harburg/veroeffentlichungen/17259776/innenstadtforum-harburg