Hamburg. Der städtische Betreiber zieht ein Jahr nach der Wiedereröffnung erste Bilanz. Wie sie ausfällt und wo nachgebessert wurde.

  • Die Alsterschwimmhalle wurde im November 2023 nach langer Sanierung wiedereröffnet.
  • Etwa eine halbe Million Gäste haben das denkmalgeschützte Schwimmbad seitdem besucht.
  • Auch für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen eignet sich die Alsterschwimmhalle.

Besondere Aktionen hat es nicht gegeben, und so verging der erste Geburtstag der Alsterschwimmhalle an der Sechslingspforte in Hohenfelde seit der Wiedereröffnung Ende November 2023 recht geräuschlos. Der städtische Betreiber Bäderland feiert dennoch den Verlauf der ersten zwölf Betriebsmonate in dem aufwendig sanierten, denkmalgeschützten Bauwerk als großen Erfolg. „Wir hatten rund 500.000 Besucherinnen und Besucher. Das entspricht einer jährlichen Besucherzahl, von der wir erst im vierten oder fünften Betriebsjahr ausgingen. Die denkmalgeschützte Alsterschwimmhalle wird also von Anfang an so gut angenommen, wie wir das erhofft hatten“, sagt Sprecher Michael Dietel.

Die gute Nachricht für alle Badegäste: Die Anfangsschwierigkeiten in dem Hamburger Schwimmbad etwa bei den Drehkreuzen und Automaten sowie bei den Duschtastern sind laut Dietel inzwischen alle behoben. „Sowohl durch ergänzende Installationen, beispielsweise weitere Ausgabeautomaten, und Lerneffekte auf unserer und auf Gästeseite hat sich das nun alles normalisiert.“ Anfangs waren beispielsweise die Duschen häufig defekt gewesen, weil Gäste die Sensoren unsanft gedrückt hatten.

Alsterschwimmhalle von Bäderland Hamburg ist vor allem bei Sportlern sehr beliebt

Das Angebot der Alsterschwimmhalle mit ihren unterschiedlich großen Becken richtet sich vor allem an sportliche Badegäste, nicht jedoch an solche, die planschen wollen: „90 Prozent der Gäste sind sporttreibende Schwimmerinnen und Schwimmer und Kursteilnehmer, sowohl im Wasser- als auch Trockenbereich“, sagt Michael Dietel. Diese kämen entweder als Laufkundschaft oder seien Mitglied im Schwimmclub oder dem The Ray Fitness Club. Die anderen zehn Prozent nutzten die beliebte Saunawelt.

In der Anfangszeit kamen Dietels Angaben zufolge auch Familien mit kleineren Kindern, doch Bäderland habe immer klar kommuniziert, dass es an diesem exponierten Standort keine Wellness- oder Spielangebote gibt. „Die Alsterschwimmhalle wurde in den 1970ern als Sportstandort konzipiert und in diesem Profil modernisiert und erweitert. Die Gäste schätzen diesen Fokus sehr, wie man an der inzwischen wirklich rein sportlichen Nutzung sieht.“

Alsterschwimmhalle ist in Hamburg ein wichtiger Standort für Schwimmkurse

Allerdings sei die Alsterschwimmhalle für Kinder und Familien ein wichtiger Standort für das Schwimmenlernen. Das obligatorische Schulschwimmen der Grundschulen finde ebenfalls sehr umfangreich täglich statt, genau wie Vereinssport. Viele Hamburger Unternehmen stiften laut Dietel Kurse für die Schwimmausbildung benachteiligter Kinder. „Von unserem Partner MenscHHamburg e. V. werden diese Kinder ausgewählt und erhalten durch unsere Schwimmlehrkräfte eine erste und kostenfreie Schwimmausbildung.“

Alsterschwimmhalle
Der alte Sprungturm am 50-Meter-Becken in der Alsterschwimmhalle wurde saniert, wird aber nicht mehr genutzt. Jetzt gibt es ein separates Sprungbecken. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Auch für den Rehasport eigne sich die barrierefrei gestaltete Schwimmhalle besonders gut. Dietel betont in diesem Zusammenhang die mit dem öffentlichen Nahverkehr und durch die vorhandenen Parkplätze gut erreichbare Lage.

Bäderland Hamburg: Energetische Sanierung der Alsterschwimmhalle spart viel Geld ein

Der Bäderland-Sprecher verweist auch auf die energetischen Sanierungen, die den Betrieb nachhaltiger machten: „Trotz der Vergrößerung des Standorts um rund ein Viertel fällt der Wärmeenergiebedarf um 25 Prozent geringer aus. Durch nun anstehende weitere Feinjustierungen im Leitsystem der Anlage erwarten wir weitere Einsparpotenziale“.

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Für das kommende Jahr ist eine Neuerung geplant, die die Badegäste freuen dürfte: Es soll einen autonomen Wisch-Reinigungsroboter für den Umkleidebereich geben. „Dieser fährt zusätzlich zur Reinigung durch unser Personal die Fläche ab, dockt selbständig zum Laden und zur Schmutzwasserentsorgung an“, so der Bäderland-Sprecher.

Warnanlage in Schränken sorgt laut Bäderland für mehr Sicherheit in Alsterschwimmhalle

Eine weitere gute Nachricht für Badegäste: In der Alsterschwimmhalle gibt es im Schranksystem eine Warnanlage im Fall von Schrankaufbrüchen. „Unser Personal am Empfang wird digital über Einbruchversuche informiert und kann im Fall der Fälle Täter aufhalten beziehungsweise Diebstähle erschweren oder verhindern“, sagt Dietel. Aufkleber an den Spinden weisen die Besucher auch darauf hin, dass sie Wertschließfächer nutzen und die Schlüssel für die Spinde immer bei sich tragen sollten.