Hamburg. Der Spitzenkoch aus Hamburg hat schon vor seinem tragischen Unfall das Restaurant an Gastroprofis übergeben. Was die Gäste jetzt erwartet.
- Hamburger Starkoch Michael Wollenberg starb bei Unfall in der Türkei – er hinterlässt unter anderem das Restaurant Wattkorn
- Nun gibt es einen Nachfolger: Kalbsschnitzel, Tatar und Rinderroulade stehen auf der Karte des Restaurants in Langenhorn
- Die Neueröffnung ist für Anfang Dezember geplant
Glück und Leid können so nah beieinander liegen: Vor der Tür vom Wattkorn an der Tangstedter Landstraße in Langenhorn haben Gäste Kerzen angezündet und Blumen für den vor wenigen Tagen bei einem tragischen Unfall in der Türkei getöteten Starkoch Michael Wollenberg aufgestellt.
Das beliebte Hamburger Restaurant in dem reetgedeckten Backsteinhaus hatte Spitzenkoch Wollenberg zwei Jahrzehnte lang geführt und zum 1. Oktober abgegeben. Die neuen Betreiber sind Judith und Tim Woitaske.
Restaurant Wattkorn: Neue Betreiber standen Hamburger Starkoch Michael Wollenberg nahe
Fünf Jahre hat Tim Woitaske als Küchendirektor im Steigenberger Treudelberg im Alstertal gewirkt. Jetzt macht sich das Ehepaar zum ersten Mal selbstständig: „Das Wattkorn war Michis Baby. Ich war hier selber mal Küchenchef, und wir haben Kontakt gehalten. Als er das Restaurant abgeben wollte, haben wir zugegriffen und uns einen Traum erfüllt“, sagt der neue Hausherr beim exklusiven Ortstermin mit dem Abendblatt.
Es sei ein Ort voller Tradition, das Gebäude stamme aus dem Jahre 1877 und sei nahezu immer für Gastronomie genutzt worden. Und wie früher werde das Restaurant künftig auch wieder Zum Wattkorn heißen, statt wie in den vergangenen Jahrzehnten nur Wattkorn, so der 36-Jährige.
Auch die neue Wattkorn-Chefin kennt Michael Wollenberg von früher, sie hat vor 24 Jahren ihre Ausbildung zur Restaurantfachfrau in seiner legendären Insel an der Alster – mit Sternerestaurant und Nobelclub – gemacht. „Das mit Michi ist wirklich unendlich traurig. Wir werden jetzt mit viel Liebe das Restaurant weiterführen“, sagt Judith Woitaske, die schon im hippen East Hotel auf St. Pauli und im Edellokal Tarantella in der Spielbank gearbeitet hat.
Nachfolger von Michael Wollenberg setzen im Restaurant Wattkorn auf die Farbe Grün
Das Ehepaar steht im großen Gastraum, in dem vorher die Farbe Rot die Einrichtung dominierte. Jetzt sind die historische Theke und die Holzbalken an der Decke grün gestrichen, die Wände in Cremefarben gehalten. „Wir sind seit einem Monat nur auf der Baustelle. Haben hier alles herausgerissen. Die Holzleisten habe ich selber abgeschliffen und auch beim Streichen mitgeholfen“, sagt Tim Woitaske. Es gibt im Erdgeschoss noch drei weitere Gaststuben. Insgesamt haben in dem Restaurant rund 90 Gäste Platz.
Übrigens werden die ausgestopften Jagtrophäen – Michael Wollenberg war ein passionierter Jäger – hier nicht wieder Einzug halten. Judith Woitaske lächelt: „Aber im Wintergarten wird die Wand eine Tapete mit Tiermotiven zieren.“ Der Kochprofi Tim Woitaske, der seine Ausbildung im Yachthotel in Prien am Chiemsee gemacht hat, führt in die großzügige Küche, die komplett leer ist: „Die Planung für die neue Küche mit modernsten Geräten steht.“
Neueröffnung vom Hamburger Restaurant Zum Wattkorn ist im Dezember geplant
Und was erwartet die Gäste kulinarisch? „Es wird eine norddeutsch-regionale Küche geben, natürlich mit saisonalen Spezialitäten. Gleich zur Eröffnung starten wir mit Ente und Gans“, sagt der Küchenmeister. Klassiker wie Kalbsschnitzel, Tatar und Rinderrouladen werden auf der Karte stehen, ebenso Wildgerichte.
Die Neueröffnung können die Gastroprofis kaum noch erwarten: „Wir sind von der schnellen Truppe und wollen hier ab Anfang Dezember die ersten Gäste bewirten“, sagt Judith Woitaske.
Restaurant Wattkorn: Nachfolger von Michael Wollenberg bauen im Garten einen Spielplatz
Die Gastronomin führt auf die großzügige Terrasse, dahinter erstreckt sich ein parkähnliches Grundstück. „Das ist hier ein Paradies. Wir werden auch noch einen Kinderspielplatz bauen, einen Stall für die Hasen schaffen und einen kleinen Obst- und Kräutergarten anlegen“, verrät die Hausherrin. Der Außenbereich sei ideal für Hochzeiten und andere Festlichkeiten.
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Auf dem Grundstück steht ein weiteres Gebäude, das bis vor einigen Jahren als Hotel mit drei Einzel- und drei Doppelzimmern genutzt wurde. Auch das soll liebevoll neu gestaltet werden. Aber erst 2026 werden hier die ersten Gäste nächtigen. Jetzt hat für das Ehepaar Woitaske die Neueröffnung vom Restaurant Zum Wattkorn oberste Priorität.