Hamburg. Restaurants liegen in völlig unterschiedlichen Quartieren Hamburgs. Was die Chen-Brüder antreibt und welche Promis bei ihnen einkehren.
Als Kinder sind die Brüder Julian, Qiuyi und Xinyi Chen mit ihren zwei Schwestern und den Eltern aus der ostchinesischen Provinz Zhejiang in die Niederlande gezogen. Dort haben die Eltern in der Hansestadt Deventer ein chinesisches Restaurant geführt. „Wir sind sozusagen mit der Gastronomie aufgewachsen“, sagt Julian Chen.
Der 53-Jährige war der Erste der Familie, der nach einer Gastroausbildung in Groningen den Sprung nach Hamburg wagte. 1994 eröffnete er das Ni Hao an der Wandsbeker Zollstraße. Das entwickelte sich zu einer Erfolgsgeschichte, vor Kurzem feierten sie mit rund 300 Gästen den 30. Geburtstag des Restaurants.
Chinesisches Restaurant: In Hamburg-Rotherbaum befindet sich das Yu Garden
Nach und nach kamen Julian Chens Brüder auch nach Hamburg, und hier haben sie sich ein kleines Gastro-Imperium mit vier chinesischen Lokalen aufgebaut. Und die sind so unterschiedlich wie die Brüder selbst. „Jeder von uns hat seine Stärken, die er mit ins Geschäft einbringt“, sagt Qiuyi Chen, der für das Restaurant Yu Garden zuständig ist und sich darüber hinaus um das Marketing für alle Lokale kümmert.
Das Yu Garden, dort sind auch Panikrocker Udo Lindenberg und Spitzenköchin Cornelia Poletto gerne zu Gast, liegt an der Feldbrunnenstraße im Stadtteil Rotherbaum. „Diese Location ist einmalig schön. Wer hier einkehrt, der fühlt sich wie in China“, sagt Qiuyi Chen.
Zur Erklärung: Das Restaurant befindet sich im Shanghaier Teehaus-Ensemble. Im Sommer können die Gäste draußen auf der großzügigen Terrasse sitzen und die Kois beobachten, die im Teich schwimmen. Im Februar 2025 steht hier der fünfte Geburtstag an. Es ist davon auszugehen, dass der leidenschaftliche Netzwerker Qiuyi Chen, der in dem Veranstaltungsraum über dem Lokal gerne zu Konzerten einlädt, ein rauschendes Fest geben wird.
Das Copper House hat seinen Standort an der Davidstraße auf St. Pauli
Zuvor hatte Qiuyi Chen rund fünf Jahre lang das Red Chamber an der Schauenburger Straße in der Nähe vom Rathaus geführt. „Anders als Julian lernte ich zunächst einen ganz anderen Beruf. Ich bin Diplom-Physiker und habe viele Jahre bei Phillips gearbeitet.“
Aus dem edlen Stadtteil Rotherbaum geht es auf den pulsierenden Kiez. Hier an der legendären Davidstraße führt Brüder Xinyi Chen, der einst Betriebswirtschaft studiert hatte, das 2007 eröffnete Copper House.
Copper House auf St. Pauli war „erstes asiatisches Live-Cooking-Restaurant“
„Das war das erste asiatische Live-Cooking-Restaurant in Hamburg. Das Konzept habe ich in Singapur gesehen und war sofort begeistert. Die Gäste stellen sich die Zutaten vom Büfett zusammen, und die Köche bereiten das dann zu“, sagt Qiuyi Chen und ergänzt: „Mein Bruder Xinyi und ich haben eine Gemeinsamkeit, das ist unser Faible für guten Wein. Ich habe mich auch den chinesischen Weinen verschrieben, die sich vor allem bei den Gästen im Yu Garden großer Beliebtheit erfreuen.“
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Aus St. Pauli geht es weiter in das Neubaugebiet Neue Mitte Altona. Hier sind Tausende Wohnungen entstanden, und auf einer großzügigen Erdgeschossfläche am Platz der Arbeiterinnen ist das Half The Sky seit Anfang 2020 zu finden. Auch dieses gehört zum kleinen Gastro-Imperium der Brüder.
Restaurant in Hamburg-Altona: Half The Sky ist auch bei chinesischen Gästen beliebt
Das Half The Sky bietet 180 Plätze auf rund 800 Quadratmetern. „Generell haben wir in unseren Restaurants auch viele chinesische Gäste, weil wir sehr authentisch kochen. Hier ins Half The Sky kommen unsere Landsleute sehr gerne, weil die Gerichte besonders scharf sind“, erklärt Julian Chen. Er ist ein leidenschaftlicher Koch und gibt „allen Spezialitätenköchen, die aus China kommen und in unseren Restaurants arbeiten, vorher einen Kurs, damit wir bei allen Gerichten unseren hohen Standard halten können“.
Das operative Geschäft im Half The Sky führen zwei langjährige Angestellte. Vor einigen Jahren ist in den anderen drei Restaurants der Montag als Ruhetag eingeführt worden. Den gibt es in Altona nicht. Qiuyi Chen lächelt: „Dort können wir Brüder uns dann mit unseren Familien an unserem freien Tag zum Essen treffen.“