Hamburg. Das Pergolenviertel wächst: Der 60 Meter hohe „Perigon“-Turm soll bis 2025 fertig sein. Auch eine Kita wird einziehen.
Nach acht Jahren Arbeitszeit hat das höchste Gebäude des Bauprojekts Pergolenviertel in Winterhude seine Endhöhe erreicht. Das „Perigon“, ein 18 Etagen umfassender und knapp 60 Meter hoher Turm, ist der letzte Baustein des Wohnviertels. „Mögen die verbleibenden Arbeiten genauso erfolgreich verlaufen wie die bisherigen“, erklärte Marcel Schramm von der Zentral Boden Immobilien Gruppe bei dem Richtfest des Hochhauses in Hamburg.
Immobilien Hamburg: Studierende sollen im „Perigon“ bezahlbaren Wohnraum bekommen
Fertiggestellt werden soll das „Perigon“ im Sommer 2025. Bis dahin sollen auf einer Wohnfläche von rund 14.000 Quadratmetern 345 Wohneinheiten entstehen. Knapp 500 Bewohnerinnen und Bewohner werden hier künftig einziehen – auch in geförderte Studierendenapartments. Und das für einen verhältnismäßig günstigen Preis.
Eigentlich sollte das Projekt bereits Mitte 2023 fertig sein. Durch den Beginn des Krieges in der Ukraine kam es jedoch zu Unterbrechungen in den Baustofflieferketten, was zur Verzögerung geführt hat. Das sei eine große Herausforderung gewesen, erklärt die Pressesprecherin des Projektes, Minou Tikrani.
Pergolenviertel: Auch eine Kita wird in den Gebäudekomplex in Hamburg-Winterhude integriert
Während in manchen Teilen Hamburgs bis zu 1400 Euro für ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft gezahlt werden müssen, sollen die 166 Studentenapartments im „Perigon“ jeweils um die 530 Euro kosten. Dafür bekommen die Studierenden 25 Quadratmeter geförderten Wohnraum. In den frei finanzierten Mietwohnungen, die je zwei bis vier Zimmer haben, kostet ein Quadratmeter zwischen 22 und 24 Euro.
Neben den Apartments wird in den Häuserkomplex auch eine Kita für bis zu 120 Kinder einziehen. Im Innenhof wird es dafür eine Spielfläche geben. Die große Gewerbefläche im Erdgeschoss des „Perigons“ soll ein Supermarkt beziehen. Welches Unternehmen den Zuschlag erhält, ist noch nicht bekannt.
„Perigon“: Anwohner ärgerten sich über Veränderung der Bebauungspläne
2021 wurden die Bebauungspläne des Wohnviertels geändert – zum Ärger der Anwohnerinnen und Anwohner. Ursprünglich sollte das „Perigon“ nur zehn Etagen haben und eine Höhe von etwa 32 Meter erreichen. Das Bezirksamt gab damals an, das Recht zu haben, die Bebauungspläne zu ändern.
Auch den Vorwurf, nicht rechtzeitig informiert zu haben, ließ die Behörde nicht gelten. „Alle Planungsschritte wurden stets der Öffentlichkeit kommuniziert und Hintergründe zur Planung offengelegt“, hieß es damals. Wenige Monate später kam es zu einer politischen Diskussion rund um den Vorwurf der Immobilienspekulation.
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Doch all das möchten die Projektbeteiligten nun hinter sich lassen. „Hamburg ist eine Stadt, die sich ständig weiterentwickelt“, erklärt Monika Thomas, Staatssekretärin der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen. Obwohl der „Perigon“-Turm den letzten Baustein des Projekts darstellt, sieht Thomas ihn als viel mehr als das. „Dieses Gebäude wird von der Nordseite aus das Entree sein – der Auftakt für das ganze Quartier.“