Hamburg. Philip Rebelsky hat jahrelange Erfahrung in der Gastronomie. Jetzt eröffnet er sein eigenes Lokal – und will viel besser machen.

Der Name des Restaurants bleibt, doch abgesehen davon wird sich viel verändern im Restaurant Brodersen an der Rothenbaumchaussee 46. Kurz vor der Neueröffnung des Lokals in Rotherbaum am 5. Juni erklärt der neue Inhaber, was er künftig anders machen will. „Ich war schon frustriert von den Arbeitsbedingungen in der Gastronomie“, sagt Philip Rebelsky. „Man arbeitet sehr viel, und die Gehälter sind trotzdem nicht sehr hoch.“

Restaurant Hamburg: Im Brodersen will Philip Rebelsky vieles besser machen

Er wolle deshalb er ein besserer Chef werden und nicht die Fehler wiederholen, die er als Angestellter erlebt habe. Diese vielfältigen Erfahrungen seien aber auch eine „Investition in die Zukunft“ gewesen, eine Zukunft in der Selbstständigkeit.

Philip Rebelsky ist im Mülheim an der Ruhr aufgewachsen und war 30 Jahre lang im Ruhrpott zu Hause, ehe es ihn nach Hamburg zog, um sich beruflich weiterzuentwickeln. Er hat hier in namhaften Betrieben gearbeitet.

Neuer Betreiber des Brodersen
Philip Rebelsky am Eingang des Restaurants Brodersen an der Rothenbaumchaussee. Zum Lokal gehört ein großer Gastgarten. © FUNKE Foto Services | Roland Magunia

„Meine erste Stelle in Hamburg war bei Henssler“, sagt er. Dann habe er an der Eröffnung des Stadtcafés Ottensen mitgearbeitet. „Danach war ich stellvertretender Küchenchef im Restaurant Vlet an der Alster und Küchenchef im Restaurant Vlet in der Speicherstadt.“ Zuletzt habe er im Restaurant Kleine Brunnenstraße 1 in Ottensen gearbeitet.

Restaurant Brodersen: Neuer Chef hält viele Betriebe für „schlecht organisiert“

„Irgendwann ist der Zeitpunkt, an dem man was Eigenes machen will“, sagt der 40-Jährige. Und er wolle als Chef vieles besser machen. „Viele Gastrobetriebe sind schlecht organisiert. Man kann Technik einsetzen, etwa indem man noch aus der Küche heraus Bestellungen aufgeben kann. Dann kann man genauso gut, schön und mit frischen Produkten kochen“, sagt Philip Rebelsky.

Und man müsse über den Tellerrand der Küche hinausblicken. Er habe inzwischen auch Ahnung von Reservierungssystemen und kenne fast jeden Lebensmittellieferanten in Hamburg.

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Rebelsky ist froh, dass er nach längerer Suche das Brodersen gefunden hat. „Ich habe viele Läden gesehen, die waren total runtergerockt, aber die wollten trotzdem noch sehr viel Geld dafür“, erzählt er. „Teilweise waren das Läden, bei denen ich dachte, da muss alles raus und erst mal desinfiziert werden, da wurden 200.000 Euro aufgerufen.“ Sein Verpächter ist nun die Radeberger Brauerei.

Restaurant Hamburg: Das Brodersen öffnet nur an fünf Tagen am Abend

Eines hat sich der neue Boss, der in Barmbek lebt und immer mit der Bahn kommt, fest vorgenommen: Er werde seinen Mitarbeitern keine Zwölf-Stunden-Schichten aufbürden. Und deshalb will er das neue Brodersen nur an fünf Tagen pro Woche ab 17.30 Uhr öffnen. Bis 21.30 Uhr soll es warme Gerichte geben. Das ließe den Köchen genug Zeit für die Vorbereitungen und garantiere einen pünktlichen Feierabend.

Bei seinem künftigen Internetauftritt hilft ihm seine Freundin Stephi, die 20 Jahre Erfahrung in der Gastronomie hat, aber nach einer Umschulung zur E-Commerce-Kauffrau jetzt einen neuen Beruf ausübt. Denn bis vor Kurzem war noch der Auftritt des insolventen Vorgängers online. „Wir sind dabei, dass man uns künftig im Netz findet“, sagt Rebelsky.