Hamburg. Edel-Pizzeria Edmondo in Hamburgs City ist in einem Jahr zum Besucher-Magneten geworden. Wir haben mit den Gastronomen gesprochen.
- Ein Jahr Edmondo in Hamburg - die exklusive Bilanz: 152.000 Gäste
- Die beliebtesten Gerichte sind frische Pasta und Pizza
- Was die Edmondo-Macher über einen zweiten Standort in Hamburg sagen
Wer im Edmondo an den Hohen Bleichen in der HamburgerInnenstadt am Wochenende abends einen Tisch haben möchte, sollte gut drei Wochen im Voraus buchen. Auch unter der Woche ist es zu empfehlen, mindestens sieben Tage vorher zu reservieren.
Nur mittags sei es entspannter, da bekomme man auch kurzfristig einen Platz oder könne spontan vorbeischauen und Glück haben, sagt Quentin Bressolette, General Manager der angesagten Edel-Trattoria, die vor einem Jahr in dem ehemaligen Szenelokal „Die Bank“ eröffnet hat.
Edmondo Hamburg: Ein Jahr Edel-Pizzeria
Eine rauschende Party gab am 13. April 2023 der Startschuss für das Edmondo, das zur französischen Big Mamma Group gehört, die insgesamt 25 Restaurants in Europa ihr Eigen nennt. In Deutschland firmiert die Gruppe unter dem Namen Big Squadra, betreibt in Berlin etwa das Coccodrillo und in München die Trattoria Giorgia.
Der erste Geburtstag ist der Anlass für einen exklusiven Ortstermin mit dem Abendblatt, morgens um 11 Uhr. Die Mitarbeiter decken die Tische mit buntem Geschirr und Stoffservietten ein. Kurz bevor das Restaurant öffnet, steht noch eine kurze Teambesprechung an. Um Punkt 12 Uhr strömen die ersten Gäste herein und nehmen erwartungsvoll Platz.
„Das erste Jahr war sehr erfolgreich“
Doch vorher ist noch Zeit für eine Bilanz: „Das erste Jahr war sehr erfolgreich. Die Nachfrage ist groß, und besonders stolz macht uns, dass wir schon viele Stammgäste haben“, erzählt Bressolette.
Neben ihm sitzt Eugénie Piot, die Französin hatte das Edmondo zunächst geleitet und verantwortet inzwischen alle drei deutschen Standorte: „Hamburg ist ein echter Gewinn für Big Squadra. Das Edmondo hat sich schon nach kurzer Zeit zu einem echten Gastro-Hotspot in der Innenstadt entwickelt.“
Das Restaurant ist auch bei Influencern beliebt
Und wer kommt in die Edel-Trattoria? „Während wir mittags viele Einheimische zu Gast haben, hält sich das Verhältnis von Touristen zu Hamburgern am Abend die Waage“, sagt Piot.
Und dann lässt Bresolette exklusiv die Zahlen sprechen: Im ersten Jahr hatte das Edmondo rund 152.000 Gäste, die etwa 80.000 Cocktails und 14.000 Flaschen Wein getrunken haben. Insgesamt wurden rund 37.000 neapolitanische Pizzen geordert, der Teig ruht übrigens 72 Stunden, bevor dieser belegt wird.
Edmondo in Hamburg: Trüffelpasta ist besonders beliebt
Ein absoluter Renner sei zudem die Trüffel-Pasta, berichtet Bressolette, und Piot ergänzt: „Hamburg scheint eine absolute Hochburg von Trüffelfans zu sein, das hat sich auch schon bis zu unseren Kollegen in Frankreich herumgesprochen.“
Das Edmondo ist ein Ort zum Sehen und Gesehen-werden: Deshalb ist das Szenelokal wohl auch so beliebt bei Influencern, die ihre Besuche für ihre Follower auf Social Media festhalten. Kein Wunder, denn das Design ist tatsächlich ein Hingucker: Die fünf Meter hohen Decken sind in Grün gestrichen. Die beiden Wände im hinteren Bereich des Restaurants bestehen aus rund 2400 Vintage-Spirituosenflaschen. Die Sitzecken auf den Podesten sind mit grün-weißem Samt bezogen. Über der Bar hängt eine imposante Silberkugel, und Accessoires wie ein Leopard aus Porzellan sind beliebte Fotomotive.
Die rund 70 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kommen aus Frankreich, Spanien, Italien und Chile. Einige aus Deutschland. „Wir freuen uns darüber, dass wir ein internationales Team haben. Auch das passt zu unserem Konzept“, sagt Piot.
Edmondo: Die meisten Mitarbeiter sprechen Englisch mit den Gästen
Für manchen Gast ist es ein wenig gewöhnungsbedürftig, dass der Service meist auf Englisch kommuniziert. Das passiert einem in Berlin öfter, aber passt das auch zu Hamburg? „Da wir viele Mitarbeiter aus dem Ausland rekrutieren, sprechen diese in erster Linie Englisch. Aber einmal die Woche kommt ein Lehrer vorbei und gibt einen Deutschkurs, wer möchte, kann daran teilnehmen“, sagt Bressolette.
Ein Stammgast aus Hamburg, der das Restaurant bereits mehr als 15-mal besucht hat, berichtet dem Abendblatt von einer schwankenden Qualität beim Service. Mal laufe alles rund, bei anderen Besuchen wirke das Personal jedoch weniger aufmerksam. Dazu sagt Bressolette. „Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Leistung für den Gast noch weiter zu verbessern und sind immer dankbar für konstruktive Kritik. Wer uns ein Feedback gibt, bekommt auch garantiert eine Antwort.“
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„Der Gast soll im Edmondo ein besonderes Erlebnis haben“
Und Piot ergänzt: „Der Gast soll im Edmondo ein besonderes Erlebnis haben und vor allem nach dem ersten Besuch immer wieder kommen. Deshalb ist es unser Ziel, die bestmögliche Qualität zu bieten. Das gilt für Speisen und Getränke ebenso wie für den Service.“
Aktuell wird übrigens die Weinkarte neu zusammengestellt. Im Sommer soll sie präsentiert werden. Die Speisekarte wechselt viermal im Jahr, wobei einige Pizza-Klassiker und die beliebte Trüffelpasta immer bestellbar sind.
Edmondo-Macher könnten sich zweiten Standort in Hamburg vorstellen
Unterdessen expandiert die Big Mamma Group munter weiter, vor Kurzem wurde ein Restaurant in der spanischen Hauptstadt Madrid eröffnet. Auch der deutsche Markt ist weiterhin im Fokus: „Wir suchen attraktive Locations an spannenden Orten in Großstädten“, sagt Piot.
Und wie schaut es mit einem zweiten Restaurant in der Hansestadt aus? Eugénie Piot lächelt: „Wir fühlen uns in Hamburg sehr wohl. Ein zweiter Standort ist nicht ausgeschlossen, allerdings dann nicht in der Innenstadt, da haben wir ja schon das Edmondo.“
Der erste Geburtstag soll mit einer Party gefeiert werden, für die es Tickets im freien Verkauf gibt: Mitte Mai ist die große Feier geplant – an dem exakten Termin wird allerdings noch gefeilt.