Hamburg. Die Rechtsnachfolge für die Geschäfte in der Einkaufspassage Hamburger Hof ist offenbar ungeklärt. Was das Centermanagement dazu sagt.

Die beiden Geschäfte in der Hamburger City sehen aus, als müsse jemand einfach nur die Tür aufschließen, damit der Verkauf weitergehen kann. Etliche Lampen im Inneren leuchten und tauchen die Möbel in ein warmes Licht. Doch verkauft wird hier schon länger nichts mehr. An der Eingangstür von My Mexiko City im Hamburger Hof hängt ein Aushang: „Unser Geschäft bleibt heute aus organisatorischen Gründen geschlossen.“

Gleich auf zwei großen Ladenflächen herrscht schon seit Monaten Stillstand, denn das Geschäft My Mexiko City im oberen Erdgeschoss ist ebenso seit mehreren Monaten geschlossen wie die Ladenfläche von „Bullfrogg by Die Wäscherei“ im Erdgeschoss der Einkaufspassage am Jungfernstieg. Von der Insolvenz des Möbelhauses Die Wäscherei mit Sitz in der City Nord sind auch dessen Ableger in der Innenstadt betroffen. Aber während der Ausverkauf im großen Möbelhaus am Mexikoring seit mehr als einem Monat läuft, ist noch immer unklar, wie es mit den beiden Läden im Hamburger Hof weitergeht.

Die Wäscherei: Unklare Rechtslage für Geschäfte in der Hamburger Innenstadt

Um die Insolvenz des Unternehmens in der City Nord nach dem Tod des Firmengründers Michael Eck im April 2024 kümmert sich Jennie Best von der Hamburger Kanzlei Reimer Rechtsanwälte. Sie hat das Unternehmen Schott Räumungsprofis GmbH aus Kürten bei Köln mit der Abwicklung des Abverkaufs beauftragt.

Die Ladengeschäfte im Hamburger Hof sind allerdings von der My Mexico GmbH, einer separaten Gesellschaft, angemietet. Zu dieser Gesellschaft könne Best keine Auskünfte erteilen, hieß es aus ihrer Kanzlei.

MyMexikoCity ist geschlossen
Im seit Monaten geschlossenen Geschäft My Mexiko City im Hamburger Hof wird zwar nichts mehr verkauft, aber etliche Lampen sind offenbar mit Zeitschaltuhren versehen und leuchten. © Elisabeth Jessen | Elisabeth Jessen

Beim Centermanagement des Hamburger Hofs weiß man ein wenig mehr. „Es ist eine sehr tragische Situation. Geschäftsführer der My Mexiko GmbH war Herr Eck. Wir sind sehr traurig über seinen Tod, wir haben ihn sehr geschätzt“, sagt Mariya Neufeld, Centermanagerin im Hamburger Hof, vorweg.

Hamburger Hof: Geschäfte der Wäscherei seit längerer Zeit geschlossen

Die beiden Geschäfte in der Einkaufspassage sind ihren Angaben zufolge seit Mitte August 2024 geschlossen. „Wir können nicht auf die Flächen zugreifen. Das ist eine unangenehme Situation.“ Offenbar ist die Rechtsnachfolge in der Geschäftsführung der My Mexiko GmbH nach dem Tod des Firmenchefs unklar. Die Eigentümerin des Hamburger Hofs, die Meag, die Vermögensverwaltung von Munich Re und Ergo, arbeite intensiv an einer rechtlichen Klärung der Situation, sagt Neufeld.

Wie schnell sich die Angelegenheit klären lasse, sei aber nicht abzusehen. „Ich kann nicht in die Glaskugel schauen“, sagt Mariya Neufeld, „aber wir versuchen, die Situation so schnell wie möglich zu lösen.“

Der heutige Hamburger Hof, der Ende des 19. Jahrhunderts am Jungfernstieg erbaut wurde, soll jedenfalls im kommenden Jahr abgerissen werden. An der Stelle ist ein Neubau, der 2029 fertiggestellt werden soll, geplant. Im Erdgeschoss sollen wieder Geschäfte einziehen, in den oberen Etagen Büros.

Die Wäscherei: In Hamburger Lager stehen Möbel im Wert von bis zu 300.000 Euro

René Schott von den Räumungsprofis, der mit seinem Sohn Marvin Schott den Ausverkauf der Wäscherei in der City Nord organisiert, sagt: „Wir hoffen, dass sich das bald regelt.“ Nach Angaben des Experten in Sachen Firmenabwicklung stehen im Außenlager in Groß Borstel in einem separaten Bereich nämlich noch sehr schöne, hochwertige Möbel, die der My Mexiko GmbH gehören. „Da stehen Waren im Wert von schätzungsweise 250.000 bis 300.000 Euro“, sagt René Schott.

Mehr zum Thema

Es sei ein Jammer, dass diese nicht im Zuge des aktuellen Ausverkaufs verwertet werden könnten. „Jetzt könnte man noch richtig gute Preise erzielen. Es wird noch spannend“, sagt René Schott. Dass eine Lage so verworren sei wie jetzt bei der My Mexiko GmbH, habe er jedenfalls noch nicht erlebt.