Hamburg. Nur die Fassade des Gebäudekomplexes am Jungfernstieg bleibt erhalten. Oberbaudirektor ist begeistert. Das ist im Neubau geplant.

In der Innenstadt steht demnächst ein neues Großprojekt an – in einer Eins-a-Lage. Die Rede ist von der Neuentwicklung des Gebäudekomplexes Hamburger Hof, der sich vom Jungfernstieg über die Großen Bleichen bis zur Poststraße zieht und auch eine bekannte Einkaufspassage beherbergt.

Dem Abendblatt liegen nun exklusiv die Pläne vor, die die Meag – der Vermögensmanager von Munich Re und Ergo – ab 2025 hier im Herzen der City umsetzen möchte. Vor der Tür ist bereits eine Baustelle, aktuell baut die Stadt den Jungfernstieg um.

Jungfernstieg: Rötliche Sandsteinfassade vom Hamburger Hof bleibt erhalten

Dem Abendblatt sagte Meag-Geschäftsführer Stefan Haas: „Mit dem Neubauvorhaben unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes und einer harmonischen Integration in den benachbarten Bestand werten wir die Aufenthaltsqualität am Jungfernstieg erheblich auf und leisten einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der Hamburger Innenstadt.“

Der Hamburger Hof gehört zu den bekanntesten Gebäuden am Jungfernstieg.
Der Hamburger Hof gehört zu den bekanntesten Gebäuden am Jungfernstieg. © THORSTEN AHLF / FUNKE FOTO SERVICES | Thorsten Ahlf

Die Entwürfe der renommierten Architekten Diener & Diener sehen ein Quartier mit sechs Gebäudeeinheiten vor. Erhalten bleiben soll die rötliche Sandsteinfassade, die die Immobilie am Jungfernstieg/Ecke Große Bleichen zu einem der markantesten Gebäude an der Flaniermeile macht.

Der heutige Bau wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet und diente zunächst als Luxushotel und später als Kontorhaus. In den 70er-Jahren zogen in den oberen Etagen Büros ein, darunter ist die Einkaufspassage Hamburger Hof zu finden. In dieser wurde in den vergangenen Jahren jedoch immer wieder Leerstand verzeichnet.

Hamburger Hof am Jungfernstieg: Im Neubau soll es auch Wohnungen geben

Fest steht bereits, dass die Passage für immer verschwinden wird. Aber trotzdem spielt das Thema Einkaufen weiterhin eine Rolle bei der spektakulären Projektentwicklung, bei der rund 20.000 Quadratmeter Mietfläche entstehen: So sollen im Erdgeschoss auf exklusiven Handelsflächen Flagshipstores einziehen.

In den oberen Geschossen werden Büroflächen entstehen. Zudem wird ein Konferenzzentrum eröffnen. Spannend für die Hamburger: Auch Wohnungen sollen im neuen Hamburger Hof geschaffen werden. Wie viele, steht allerdings noch nicht fest. Bei schönem Wetter dürfte das Dach ein neuer Anziehungspunkt für die Einheimischen und Touristen werden: Dort ist eine Bar mit Blick auf die Binnenalster geplant.

Die Meag stellt bei dem „neuen einzigartigen Quartier hohe Ansprüche an Energieeffizienz und ökologische Nachhaltigkeit, unter anderem mit dem Einsatz von Photovoltaik, Geothermie und Absorptionskälte“, heißt es in einer Mitteilung.

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Auf einen so prominenten Standort wie den Jungfernstieg hat natürlich auch der Oberbaudirektor einen besonders aufmerksamen Blick. „Die Planungen für den Hamburger Hof sind eine gute Nachricht für Hamburg und eine große Investition in die Zukunft der Innenstadt“, sagt Franz-Josef Höing dem Abendblatt.

Oberbaudirektor Franz-Josef Höing begrüßt die Planungen für den Hamburger Hof.
Oberbaudirektor Franz-Josef Höing begrüßt die Planungen für den Hamburger Hof. © Roland Magunia/Hamburger Abendblatt | Roland Magunia/Funke Foto Services

Der Oberbaudirektor führt weiter aus: „Der Entwurf von Diener & Diener geht sensibel mit der denkmalgeschützten Bausubstanz und dem Stadtgrundriss um und wird in zentralster Lage für architektonische Exzellenz sorgen.“

Wie hoch die Gesamtinvestition für die Neugestaltung vom Hamburger Hof ist, dazu macht die Meag bislang keine Angaben. Aber vielleicht Anfang 2025, dann soll es eine ausführliche Vorstellung der Umbaupläne geben. Im neuen Glanz wird der Hamburger Hof nach Abendblatt-Informationen 2029 erstrahlen.