Hamburg. Der Unternehmer wurde zum Revolutionär der Branche. Im Alter von 71 Jahren ist der Hamburger vor wenigen Tagen verstorben.

Trauer um eine bekannte Hamburger Wirtschaftspersönlichkeit: Michael Eck, Gründer des Möbelhauses Die Wäscherei, ist nach Abendblatt-Informationen vor wenigen Tagen im Alter von 71 Jahren gestorben. Mit seiner Liebe zu ungewöhnlichen Ideen in Sachen Einrichtung wurde der Unternehmer bekannt.

Unter Ecks Ägide entwickelte sich die Wäscherei in den vergangenen Jahrzehnten zum Inbegriff individuellen Wohnens – weit über die Grenzen Hamburgs hinaus. Und nicht zuletzt durch schrille Partys und extravagant gestylte Mitarbeiter avancierte das Möbelhaus zu einer der bekanntesten Betriebe der Branche. Prominente wie Felix Jähn, Moritz Bleibtreu, Sylvie Meis und Ina Müller deckten sich hier für ihr Zuhause ein.

Wäscherei-Gründer Michael Eck: Der Unternehmer entwarf auch eigene Möbel

Michael Eck prägte die Wäscherei durch seine Ideen, er reiste viel und gerne, holte sich Inspirationen auf Städtetrips. Eigene, selbst entworfene Objekte gewannen Auszeichnungen, setzten Trends.

„Handel ist Wandel“, auch dieses Credo hatte der häufig im Fitnessstudio trainierende Hamburger verinnerlicht. Denn zunächst begann er seinen Berufsweg mit einem Plattenladen in Eppendorf. Seiner Liebe zum Design folgend, hat Eck dann mit einem Möbelhaus einen neuen Kurs eingeschlagen, in einem alten Winterhuder Industriekomplex.

Wäscherei: Umzug in die City Nord in Winterhude stand für Mut und Weitblick

In dem Gebäude direkt am Osterbekkanal wurde über Jahrzehnte tatsächlich gewaschen – zudem betrieb Michael Ecks Vater auch selbst eine Wäscherei.

Doch der alte Standort war mit Chemikalien belastet, der Wegzug aus dem charmanten Industriekomplex alternativlos. Es folgte der Umzug in die City Nord, befördert durch den Hamburger Ehrenbürger Prof. Helmut Greve, der die Gegend beleben wollte, sich an der Wäscherei beteiligte und den Eck als seinen „größten Förderer“ bezeichnete.

Michael Eck gestorben: Wäscherei-Gründer beklagte zuletzt schwierige wirtschaftliche Lage

Als das Möbelhaus vor zwei Jahren das 25-jährige Bestehen feierte, expandierte das Geschäft erstmalig mit einem Ableger in die Innenstadt, in den Hamburger Hof.

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Hier zeigte Eck in Bestlage an der Binnenalster, wofür sein Herz in Sachen Möbel schlug: Für gutes Design und große Kreativität, eine Eigenschaft, für die der Visionär auch Künstler wie David Hockney bewunderte.

Zuletzt beklagte der Geschäftsführer zugleich eine schwierige wirtschaftliche Lage. Die Nachfrage sei 2023 „drastisch gesunken“, sagte Eck im Dezember vergangenen Jahres in einem Interview im „Magazin der Handelskammer Hamburg“. Als Grund für das mangelnde Kundeninteresse führte er „die allgemeine politische Situation“ an.