Hamburg. Bilton Real Estate hat das Grundstück gekauft. Hier soll weiterhin das Nikolai-Quartier entstehen – aber anders als bislang bekannt.
Strahlend blauer Himmel über der Hamburger Innenstadt. Die Sonne taucht das rund 6800 Quadratmeter große, unbebaute Filetgrundstück in warmes Licht: Einst standen hier an der Straße Neß unweit vom Rathaus zwei Commerzbank-Gebäude, die bereits vor mehr als einem Jahr abgerissen wurden.
Hier soll das neue Nikolai-Quartier, kurz „NIK“ genannt, entstehen. Bereits im Februar 2016 hatte das Immobilienunternehmen Procom das Areal mitten in der City von dem Finanzinstitut erworben, seitdem die Entwicklung vorangetrieben. Jetzt die Überraschung: Die Fläche hat mit der Bilton Real Estate GmbH, die auch schon das benachbarte Burstah Viertel erfolgreich realisiert hat, einen neuen Eigentümer.
Hamburger City: Die Bilton Real Estate hat das Filetgrundstück von der Procom erworben
Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, doch es ist von um die 100 Millionen Euro die Rede. Den Immobiliendeal jedoch bestätigt Bilton-Geschäftsführer Adam Filipiak beim exklusiven Ortstermin mit dem Abendblatt: „Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir dieses Grundstück als Bestandshalter für ein langfristiges Investment erwerben konnten“, sagt er. „Das ist eine Eins-a-Lage, und wir wollen hier etwas ganz Besonderes in Hinsicht auf die Architektur und die Qualität der Gebäude schaffen.“
Adam Filipiak und sein Team steigen nun in die Detailplanung ein, wollen schnellstmöglich die ersten Bauanträge stellen. Ein Baustart Ende 2025 wird angestrebt. Die Procom-Planungen hatten bislang den Neubau von zwei Gebäuden mit 100 Mietwohnungen, davon ein Drittel öffentlich gefördert, und Büroflächen vorgesehen.
Neuer Plan für Commerzbank-Areal in der City: Mehr Wohnungen und ein Hotel
Dem Abendblatt verrät Filipiak seine Vision für diesen City-Standort: „Unser besonderes Augenmerk liegt natürlich auf dem Nutzungsmix. Wohnraum ist stark nachgefragt und in der Innenstadt unbedingt gewollt. Durch die Reduzierung von Treppenhäusern und die Optimierung von Grundrissen könnten wir uns vorstellen, die Zahl der Mietwohnungen auf 120 zu erhöhen. Davon natürlich ein Drittel öffentlich gefördert“, sagt Filipiak und führt weiter aus: „Zudem sollen in diesem Gebäude hochwertige Büros mit Blick auf das Nikolaifleet entstehen. Das Erdgeschoss eignet sich fantastisch für eine gastronomische Bespielung mit großzügiger Terrasse am Wasser.“
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Ein weiteres Gebäude, so die bisherige Planung, sollte ausschließlich Büros vorbehalten sein. Doch Filipiak prüft eine andere Nutzung: „Wir könnten uns vorstellen, dieses Gebäude ganz oder teilweise als Hotel zu nutzen. Ein exklusives Hotel schafft eine ganz besondere Qualität und damit ein geeignetes Entree in das Quartier.“ Eine Hotelnutzung würde der Bebauungsplan-Entwurf Hamburg-Altstadt 50 „Nikolai-Insel – Domstraße“, dem der Hauptausschuss der Bezirksversammlung Mitte nach Abendblatt-Informationen an diesem Dienstag zustimmen wird, laut Filipiak zulassen.