Hamburg. Die Gebäude auf dem Commerzbank-Grundstück unweit des Rathauses werden abgebrochen. Warum das Projekt für die City so wichtig ist.

Das Hamburger Rathaus ist nur drei Gehminuten entfernt. Zudem liegt das Grundstück direkt am Nikolaifleet. Die Rede ist vom Commerzbank-Areal am Neß. Bereits im Frühjahr wurde mit den Abbrucharbeiten an den beiden Bestandsgebäuden begonnen.

Ab diesem Mittwoch wird nun ein Longfront-Bagger zum Einsatz kommen und mit dem Abriss des 13-geschossigen Hochhauses aus den 1960er-Jahren beginnen. „In den vergangenen Monaten wurden die beiden Gebäude entkernt. Dabei wurden alle Baustoffe sorgfältig nach Materialien getrennt“, sagt Bauleiter Ulf Strey beim exklusiven Ortstermin mit dem Abendblatt.

Immobilien Hamburg: 100 Wohnungen sollen am Nikolaifleet gebaut werden

Auf dem rund 6800 Quadratmeter großen Areal liegen Schuttberge. Container stehen bereit, in denen die verschiedenen Abbruchmaterialien gelagert werden. Bis Ende des Jahres soll der Abriss der beiden Häuser abgeschlossen sein.

Im weißen Gebäude in der Mitte sind Wohnungen geplant, rechts entsteht ein Bürogebäude mit Flächen für Handel und Gastronomie im Erdgeschoss.
Im weißen Gebäude in der Mitte sind Wohnungen geplant, rechts entsteht ein Bürogebäude mit Flächen für Handel und Gastronomie im Erdgeschoss. © Visualisierung: Bruno Fioretti Marquez Architekten / PONNIE Images | Visualisierung: Bruno Fioretti Marquez Architekten / PONNIE Images

Der Baubeginn für die beiden neuen Gebäude mit einer Bruttogrundfläche von insgesamt mehr als 40.000 Quadratmetern ist mit dem Aushub der Baugrube für Anfang 2024 geplant. Der Bauherr Procom Invest investiert rund 350 Millionen Euro an dem Standort. Das Projekt heißt Nikolai-Quartier „NIK“, und dort, wo der weiße Altbau steht, werden 100 Wohnungen gebaut, die zwischen 50 und 80 Quadratmeter groß sein werden. 30 Wohnungen sollen öffentlich gefördert werden.

„Dadurch, dass wir an diesem zentralen Standort Wohnraum schaffen, wird die Innenstadt belebt. Mir ist aktuell in der City kein anderes Wohnungsbauprojekt in dieser Größenordnung bekannt“, sagt Procom-Geschäftsführer Dennis Barth.

Nikolai-Quartier: Es sind auch Flächen für Gastronomie und Handel geplant

Dort, wo noch das Hochhaus steht, wird ein zehngeschossiger Backsteinbau mit Blick auf das Nikolaifleet gebaut. Hier entstehen 15.500 Quadratmeter Büromietflächen. „Der von uns beauftragte Makler führt vielversprechende Gespräche mit mehreren Großmietern“, sagt Ulf Strey.

Im Erdgeschoss soll eine Arkade mit Flächen für Gastronomie und Handel entstehen. Außerdem wird auf dem Grundstück eine Tiefgarage mit 140 Parkplätzen gebaut. Zudem werden auf dem Areal 760 Fahrradstellplätze errichtet.

Ein Blick in den Commerzbank-Altbau, der komplett entkernt wurde und demnächst abgebrochen wird.
Ein Blick in den Commerzbank-Altbau, der komplett entkernt wurde und demnächst abgebrochen wird. © Funke Foto Services | Thorsten Ahlf

Immobilien Hamburg: Die ersten Bewohner sollen 2027 im Nikolai-Quartier einziehen

Der Entwurf für die beiden Gebäude stammt von dem renommierten Architekturbüro Bruno Fioretti Marquez aus Berlin, das den zweistufigen internationalen Wettbewerb 2019 gewonnen hat. Die Fertigstellung des Nikolai-Quartiers „NIK“ ist für das zweite Quartal 2027 geplant.