Hamburg. Nach einem Massenstreit verletzt ein Tatverdächtiger zwei junge Männer. Nun wurden die beiden mutmaßlichen Täter geschnappt.
Der Hamburger Jungfernstieg ist unter anderem aufgrund krimineller Jugendbanden schon länger im Fokus der Polizei, Ende August wurde er erneut Schauplatz eines Gewaltverbrechens.
Am 29. August kam es hier gegen 21.23 Uhr aus nicht näher bekannten Gründen zu einem Streit zwischen rund 30 Personen, der blutig endete. Ein 22-Jähriger wurde dabei durch einen Messerangriff verletzt. Ebenfalls verletzt wurde ein 18-Jähriger.
Nun hat die Polizei die beiden mutmaßlichen Angreifer fassen können. Wie Polizeipresssprecher Patrick Schlüse am Dienstagmorgen (8. Oktober) angibt, wurden ein 22 und ein 25 Jahre alter Mann am Freitag festgenommen. Beide stehen im Verdacht, auf die beiden Opfer eingestochen zu haben. Zum Zeitpunkt ihrer Festsetzung soll sich einer der Männer im Stadtteil Langenhorn, der andere in Borgfelde aufgehalten haben.
Messerangriff am Jungfernstieg: Opfer sind Tschetschenen
Nach Informationen des Abendblatts handelt es sich bei den beiden Angegriffenen um Tschetschenen. Von einem ist bekannt, dass er sich häufiger im Bereich Jungfernstieg aufhält und der dortigen Szene zuzurechnen ist.
Aus einer Gruppe heraus, deren Erscheinungsbild als überwiegend nordafrikanisch/arabisch beschrieben wird, soll ein Mann die beiden Männer mit einem Messer verletzt haben. Darauf deuten Zeugenaussagen und Bilder einer Überwachungskamera hin.
Massenstreit am Jungfernstieg: 22-Jähriger durch Messer verletzt
Noch bevor die Polizei mit Unterstützung der Feuerwehr Hamburg den Einsatzort am Alsteranleger erreichte, löste sich die Gruppierung auf, und die Personen flüchteten in unterschiedliche Richtungen. Nur die beiden Verletzten wurden zurückgelassen.
Informationen der Feuerwehr Hamburg zufolge hatte der 22-Jährige Stichverletzungen im Bereich des Oberkörpers, war aber ansprechbar. Er wurde in Begleitung eines Notarztes ins Krankenhaus gebracht. Mit ihm wurde auch der 18-Jährige, bei dem laut Polizei eine oberflächliche Schnittverletzung festgestellt wurde, eingeliefert.
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Im Sinne der Eigensicherung waren die Einsatzkräfte der Feuerwehr mit „großem Gedeck“ und zwölf Rettern vor Ort.
Mehr Messerangriffe in Hamburg – Grote und Tschentscher fordern Waffenverbote
Nach dem Attentat in Solingen, bei dem der Angreifer drei Menschen mit einem Messer getötet hatte, forderte Hamburgs Innensenator Andy Grote zuletzt neue Waffenverbote. Und auch Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher sprach sich im großen Abendblatt-Sommerinterview dafür aus.
Die Statistik zeigt: Die Zahl der Messerangriffe in Hamburg ist gestiegen und war 2023 so hoch wie noch nie.