Hamburg. Der Sommerdom auf dem Heiligengeistfeld kann schnell zur Kostenfalle werden. Aktionstag verspricht Rabatte. Doch stimmt das wirklich?
- Jeden Mittwoch lockt der Hamburger Dom mit dem Familientag.
- Versprochen werden teilweise hohe Rabatte.
- Es lohnt sich, Preise zu vergleichen.
Blinkende Lichter, bunte Stände, schnelle Achterbahnen: Bei einem Besuch auf dem Sommerdom können die Augen schon mal groß werden. Während die meisten Kinder vor allem die neuen Attraktionen auf dem Volksfest bestaunen, starrt manch ein Erwachsener aber eher erschrocken auf die Preise. Denn klar ist: Ein Besuch mit der Familie auf dem Hamburger Dom ist kein Schnäppchen.
Einen Lichtblick gibt es aber – und das sogar einmal die Woche. Jeden Mittwoch lockt der Dom mit dem Familientag, versprochen werden besondere Aktionen und hohe Rabatte auf Fahrgeschäfte, Gastronomie und Co. Doch stimmt das auch? Wie viel lässt sich hier wirklich jeden Mittwoch sparen? Das Abendblatt hat den Test gemacht.
Hamburger Dom: Diese Rabatte gibt es beim Familientag auf Fahrgeschäfte
Es ist dieses Gefühl von grenzenloser Freiheit – und natürlich etwas Adrenalin –, weswegen Besucher und Besucherinnen jede Saison aufs Neue für die Achterbahnen auf dem Hamburger Dom Schlange stehen. So auch für den Rollercoaster: Für wenige Minuten Fahrt zahlen Erwachsene an allen Tagen außer mittwochs sieben Euro, Kinder sechs Euro. Am Familientag kostet der Spaß deutlich weniger: fünf Euro für Erwachsene, vier Euro für Kinder.
Und auch beim Nordic Tower, der diesjährigen Hauptattraktion, lässt sich am Familientag Geld sparen: Für vier Minuten Kettenkarussell in 80 Meter Höhe und mit atemberaubender Aussicht gilt an normalen Tagen ein Ticketpreis von 7,50 Euro, mittwochs kostet ein Ticket nur fünf Euro.
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Fahrgeschäfte auf Hamburger Dom halten sich an Rabatt von rund 30 Prozent
Wer es eher gemütlich mag, ist beim Riesenrad richtig – das in diesem Jahr dank Virtual Reality einen Kurzbesuch in Paris ermöglicht. Normalerweise kostet die Fahrt für Erwachsene acht und für Kinder sechs Euro. Am Familientag geht das deutlich günstiger: Erwachsene zahlen hier nur noch 5,50 Euro, für Kinder wird ein Ticketpreis von 3,50 Euro fällig.
Und was ist mit dem Rest? Wie versprochen halten sich alle Fahrgeschäfte an den angekündigten Rabatt von knapp 30 Prozent. Kein Zufall, wie Robert Kirchhecker, Präsident des Hamburger Schaustellerverbandes, erklärt. „Es gibt eine Vorgabe vom Amt, auf die sich der Verband schon vor vielen Jahren eingelassen hat“, erzählt Kirchhecker auf Anfrage. Demnach seien alle Schausteller und Schausteller mit Fahrbetrieben dazu angehalten, am Familientag einen Rabatt von rund 30 Prozent zu gewähren.
„Da wir aber am Ende immer auf einen runden Ticketpreis gelangen wollen, bewegt sich der Rabatt von 28 bis 33 Prozent“, so der Präsident. Es gebe zwar keinen vertraglich vereinbarten Zwang, „aber jeder hält sich an diese Vorgabe“. Im Falle des Nichteinhaltens der Vereinbarung seien Gespräche mit dem Verband die Folge. „Uns ist wichtig, unser Publikum nicht zu verärgern. Wenn wir solche Rabatte ankündigen, müssen wir das auch einhalten“, sagt Kirchhecker.
Preise bei Dosenwerfen und Co. unterscheiden sich auf dem Dom stark
Zu speziellen Rabatt-Aktionen haben sich laut Robert Kirchhecker auch die sogenannten Belustigungsstände verpflichtet. Und auch der Test zeigt: An einigen Ständen lässt sich Geld sparen. So gibt es beispielsweise beim Bogenschießen das Angebot, vier Pfeile für vier statt fünf Euro zu bekommen.
Auch beim Dosenwerfen gibt es kleine Preisnachlässe – aber aufgepasst: Die Preise der unterschiedlichen Anbieter unterscheiden sich teilweise signifikant. Während ein Stand mit drei Bällen für drei Euro wirbt, kosten drei Bälle beim nächsten schon wieder 3,50 Euro und beim dritten Stand vier Euro. Apropos Bälle: Wer Lust hat, möglichst innerhalb von einer Minute möglichst viele Basketbälle im Korb zu versenken, kann das mittwochs für zwei statt 2,50 Euro machen.
Gastronomie muss sich beim Familientag nicht an festen Rabatt halten
Ausgenommen von der Vereinbarung mit Wirtschaftsbehörde und Verband sind die gastronomischen Angebote. Das zeigt sich auch beim Test: Viele Stände bieten lediglich ein bis drei ausgewählte Produkte vergünstigt an. So wirbt ein Anbieter zum Beispiel mit Nackensteak für sechs statt sieben und Pommes für drei statt 3,50 Euro, ein anderer Stand verkauft Matjesbrötchen für vier statt fünf Euro und die Fischfrikadelle für vier statt 4,50 Euro.
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Bei den Süßwaren-Ständen zeigt sich ein ähnliches Bild: Sowohl die Rabatte als auch die Ursprungspreise unterscheiden sich stark voneinander. Während ein Verkäufer für 100 Gramm gebrannte Mandeln 3,50 Euro statt vier Euro nimmt, werden beim nächsten nur drei Euro fällig. Softeis können Besucher und Besucherinnen am Familientag für drei statt vier Euro bekommen, den gleichen Preisnachlass gibt es bei einigen Anbietern für glasierte Früchte.
Dom Hamburg: Preise vergleichen lohnt sich auch beim Familientag
Wer lieber Lust auf die niederländische Spezialität Poffertjes hat, kann beim Stand von Jessica Lorenz sparen: Hier gibt es bei der Bestellung von zehn Poffertjes einen Rabatt von 50 Cent, bei 20 einen Rabatt von einem Euro. Ein richtiges Schnäppchen lässt sich dann noch an einem Crêpe-Stand finden: Den Crêpe mit Vanillesauce bekommt man hier für drei statt 4,50 Euro, den Crêpe mit weißer Schokolade für 3,50 statt fünf Euro.
Fazit: Insbesondere bei den Fahrgeschäften können Besucher und Besucherinnen an den Familientagen auf dem Hamburger Dom richtig Geld sparen. Bei allen anderen Ständen gilt – übrigens nicht nur am Familientag: Augen offen halten, Preise vergleichen. Dann lässt sich auch hier das eine oder andere Schnäppchen machen.