Hamburg. Nordic Tower feiert auf dem Hamburger Dom Premiere. Grund genug, das Fahrgeschäft zu testen. Eine Sache überzeugt dabei besonders.
Schon von der anderen Seite des Doms aus ist das XXL-Kettenkarussell zu sehen. Das Fahrgeschäft ragt 80 Meter in den Himmel und ist einem Leuchtturm nachempfunden. Der sogenannte Nordic Tower ist die Neuheit auf dem Sommerdom. Doch wie fühlt sich eine Fahrt damit an? Das Abendblatt hat den Test gemacht. Was dabei besonders beeindruckt.
Es ist mit 28 Grad und Sonnenschein ein besonders heißer Tag, und auf dem Heiligengeistfeld gibt es an diesem Nachmittag kaum Orte, an denen man sich vor der Hitze verstecken kann. Den wenigen Schatten, den es gibt, belegen Eltern mit ihren Kindern.
Sommerdom Hamburg: Kettenkarussell Nordic Tower bietet beeindruckende Aussicht
Am Nordic Tower angekommen, bezahle ich, weil Familientag ist, für die Fahrt nur fünf Euro – anstatt der sonst üblichen 7,50 Euro. Nach einer kurzen Wartezeit führt mich ein Mitarbeiter zu einem Doppelsitz und schnallt mich mit einem Gurt fest. Dieser zieht sich automatisch eng zusammen. Und durch den Bügel, den ich zusätzlich noch vor mir habe, fühle ich mich gut gesichert für die anstehende Fahrt in die Höhe.
Während die anderen Fahrgäste und ich festgegurtet auf einem Metallpodest in der prallen Sonne warten, macht mir die Hitze zu schaffen. Nur selten weht eine Brise über uns hinweg, und mir wird bereits schwindelig – noch bevor sich das Kettenkarussell beginnt zu drehen. Mehr als fünf Minuten müssen wir uns gedulden, bis sich der Tower in Bewegung setzt.
Elbphilharmonie, Hamburger Hafen und Reeperbahn: Nordic Tower bietet beste Aussicht
Die Hitze und der Schwindel sind schnell vergessen, als es endlich losgeht. Direkt bemerke ich einen Unterschied zu anderen Kettenkarussellen, die ich in der Vergangenheit gefahren bin: Der Nordic Tower dreht sich bereits, bevor wir ganz oben angekommen sind. Zum Glück, denn dadurch wird es direkt kühler. Und mit jedem Meter Höhe, den wir gewinnen, wird auch die Aussicht besser.
Direkt neben dem Kettenkarussell steht der Grüne Bunker, und ich kann das Gebäude so gut unter die Lupe nehmen, wie noch nie zuvor. Die Fahrt nimmt schnell Tempo auf. Sogar die Kappe eines Mitfahrers segelt jetzt gen Boden. Trotzdem erhasche ich bei jeder Runde Blicke auf Hamburgs bekannteste Wahrzeichen. Nicht nur auf den Grünen Bunker, auch die Elbphilharmonie ist mittlerweile gut zu sehen. Um sie herum ragen die Kräne des Hamburger Hafens in die Luft, und auch die St. Michaeliskirche kann ich erkennen.
Hamburger Dom: 80-Meter-Kettenkarussell ist für einige Besucher zu hoch
Im selben Moment, in dem ich die Tanzenden Türme an der Reeperbahn entdecke, fällt mir auf, dass sich wohl nicht alle meiner Mitfahrerinnen und Mitfahrer auf die Aussicht konzentrieren. Eine junge Frau hinter mir kreischt immer wieder, ihre Begleitung lacht. Vermutlich wollte diese ihre ängstliche Freundin ein wenig beruhigen, denn kurz darauf höre ich nur ein barsches: „Laber mich nicht an!“
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Nach etwa drei bis vier Minuten ist die Fahrt vorbei. Viel zu schnell nach meinem Empfinden – besonders bei einem regulären Preis von 7,50 Euro. Auf dem Weg hinaus findet der kleine Junge, der anscheinend der Besitzer der fliegenden Kappe ist, sie auf den Stufen der Ausgangstreppe wieder.
Nordic Tower auf dem Hamburger Sommerdom: Immer wieder gerne!
Das strahlende Lächeln des Jungen lässt vermuten, dass er genauso viel Spaß hatte, wie ich. Ob er auch überlegt, noch eine Runde zu drehen, weiß ich nicht. Was für mich aber feststeht: Bis zum Ende des Sommerdoms am 25. August will ich unbedingt noch mal mit dem Nordic Tower fahren.