Hamburg. Albtraum für Unternehmen, die im XXL-Einkaufsviertel einziehen wollen, geht weiter. Mieter erfuhren durch Abendblatt von Verschiebung.
Die erneute Verschiebung der Eröffnung des Westfield Hamburg-Überseequartiers war auch am Tag nach der neuerlichen Hiobsbotschaft bei den Mietern das große Thema. In Hamburg, aber auch in Europa. Bis nach Paris hatte sich das Terminfiasko rund um das XXL-Einkaufsviertel in der HafenCity herumgesprochen. In der Firmenzentrale von Port des Lumières, Betreiber von Norddeutschlands größtem Ausstellungszentrum für digitale immersive Kunst, wurde man von den Neuigkeiten aus Hamburg komplett überrumpelt.
„Wir haben keinerlei Kenntnis von einer erneuten Verschiebung der Eröffnung“, hieß es auf Abendblatt-Anfrage. „Es gab keine offizielle Information an uns über eine erneute Verschiebung seitens Unibail. Wir gehen von einer Eröffnung Ende August aus. So wurde es uns von Unibail seinerzeit mitgeteilt“, erklärte eine Sprecherin.
Das Unternehmen fordere vom Bauherrn Unibail-Rodamco-Westfield (URW), dass „sie ihre Probleme so schnell wie möglich beheben“.
Westfield Hamburg: Eröffnung in der HafenCity bereits zweimal verschoben
Damit dürfte das Unternehmen allen Mietern aus der Seele sprechen. Doch aller guten Dinge sind ja laut Volksmund bekanntlich drei. Im dritten Anlauf soll es im hochmodernen Erlebnisviertel in der HafenCity endlich losgehen.
Die Hoffnung, dass die vermeintliche „Never-Ending-Story“ noch in diesem Jahr endet, ist da – schwindet aber mit jeder Hiobsbotschaft rund um die Eröffnung. Die Unternehmen, die sich in das 419.000 Quadratmeter große Areal eingemietet haben, wollen vor allem eines: endlich Planungssicherheit.
Gerade die Gastronomen, die es ohnehin nicht leicht haben, Personal zu finden, wünschen sich ein verlässliches Eröffnungsdatum. Das Westfield Hamburg-Überseequartier bekommt rund 40 Flächen, die gastronomisch bespielt werden.
Trotz Ärger um Eröffnung: Gastronom glaubt an großen Erfolg des Westfield-Areals
„Wir brauchen schnellstmöglich einen verbindlichen Eröffnungstermin. Denn wir müssen ja wenn es losgeht, genügend Personal für Service und Küche im Restaurant haben. Dafür ist ein entsprechender Vorlauf notwendig“, sagte Gastronom Gurbir Singh Muhar dem Abendblatt. „Dass Ende August nicht klappt, ist natürlich bitter, denn so geht uns auch noch der Rest vom wichtigen Sommergeschäft weitgehend verloren.“
Singh Muhar hat für sein Cardamom-Restaurant mit gehobener indischer Küche im Westfield Hamburg-Überseequartier eine Fläche mit rund 320 Quadratmetern angemietet, die Platz für 100 Gäste innen und 80 Plätzen im Außenbereich bietet.
Unterdessen gibt sich Gastronom Axel Strehlitz, der im XXL-Shoppingviertel Lolas Bistro eröffnet, gelassen: „Ich möchte mich nicht an Spekulationen beteiligen, sondern vielmehr die gemeinsame Vorfreude auf das Projekt schüren. Denn das Quartier wird nicht nur gastronomisch, sondern auch erlebnistechnisch ein echter Leuchtturm werden.“
Westfield Hamburg: Mieter erfuhr aus dem Abendblatt von Verschiebung
Mehr als 500 neue Mitglieder haben sich bereits für den Sports Club angemeldet. Doch auf der rund 1600 Quadratmeter großen Fläche des modernen Fitnessstudios kann auch erst trainiert werden, wenn es den offiziellen Startschuss für das Westfield Hamburg-Überseequartier gibt.
Alexander Sosa hat aus dem Abendblatt davon erfahren, dass auch der Termin Ende August geplatzt ist und sagt: „Sollte es zu einer erneuten Verzögerung kommen, wäre das vor allem für unsere Kunden schade, die sich schon auf ihr erstes Training auf neuesten Geräten und mit Wasserblick freuen.“
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Doch Sosa betont auch: „Wir wissen aber auch, dass die Eröffnung eines so großen Projektes wie das Westfield Hamburg-Überseequartier nie ganz reibungslos erfolgt und haben daher aktuell auch Verständnis.“