Hamburg. Richtfest im Westfield Hamburg Überseequartier: Das Areal soll im kommenden Frühjahr eröffnet werden – wer dort alles einzieht.
Es ist eines der spektakulärsten Bauprojekte Europas: Am Mittwochmittag hat das Westfield Hamburg Überseequartier Richtfest gefeiert. Im Frühjahr 2024 soll der riesige Gebäudekomplex, der von dem Unternehmen Unibail-Rodamco-Westfield (URW) realisiert wird, eröffnet werden.
„Dies ist ein Meilenstein für die östliche HafenCity und für ganz Hamburg“, sagte Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD) beim Festakt auf der Baustelle vor den geladenen Gästen, Beschäftigten der beteiligten Baufirmen und Mitarbeitern. Die Perspektiven des Centers seien gewaltig. „Dazu gehört es auch, neue Menschen davon zu begeistern, aus dem Umland nach Hamburg zu kommen.“
HafenCity: Westfield Hamburg Überseequartier feiert Richtfest
Das Center sei städtebaulich komplett neu gedacht, so die Senatorin, „allein, weil es unter anderem ein Einkaufszentrum unter freiem Himmel gibt.“ Das Westfield Hamburg Überseequartier werde ein wesentlicher Teil der HafenCity, die sich damit der Vollendung nähere.
Das Areal des Einkaufsquartiers, für das die Kosten am Ende rund 1,5 Milliarden Euro betragen werden, soll aus 14 Gebäuden bestehen. Dazu gehören allein drei Hotels der Accor-Hotelkette, ein riesiges Kino, ein Kreuzfahrtterminal, Büros mit insgesamt rund 4000 Arbeitsplätzen und 579 Wohnungen. Außerdem wird das digitale Kunst-Zentrum Port des Lumières aus Paris in dem Quartier eine Dependance eröffnen.
Zudem entsteht ein Einkaufszentrum mit 100.000 Quadratmetern Gesamtfläche, auf dem rund 200 Mieter einziehen sollen. Zu diesen gehören unter anderem bereits Lacoste, Levi’s, Breuninger, Boss, H&M und Gant, aber auch ein riesiger Rewe-Supermarkt („einer der größten Gourmet- und Erlebnissupermärkte der Stadt“), Budni und die Parfümerie Douglas werden hier vertreten sein.
Für das Westfield Hamburg Überseequartier sind 40 Gastronomiekonzepte geplant
Allein rund 40 verschiedene Gastronomiekonzepte sind auf dem gesamten Areal eingeplant. Die Coffeeshop-Ketten Espresso House und Starbucks, die UF Poké Bar, das indische Restaurant Goa, das Quan 36 mit vietnamesischer Tapas- und Fusionsküche und Luicella’s Ice Cream haben bereits Flächen angemietet. Auf 500 Quadratmetern wird zudem das Konzept Big Chefs eröffnen. Hier soll es ägäische, levantinische und internationale Gerichte geben.
Für eine sogenannte „Food-Hall“ werden derzeit noch Gastronomen gesucht. Hier soll es ab dem kommenden Jahr neueste Trends für Speisen und Getränke geben, außerdem soll „lokales Streetfood“ serviert werden. An der Uferpromenade direkt an der Elbe wird es nach Angaben der neuen Quartiersmanagerin Theda J. Mustroph weitere Lokale geben, außerdem ist ein Sky-Restaurant mit Rundumblick auf die HafenCity geplant.
Einkaufszentrum in der HafenCity: 85 Prozent der Fläche sind bereits vermietet
„85 Prozent der Fläche haben wir bereits vermietet“, sagte Theda J. Mustroph. Damit sei die Auslastung ein gutes halbes Jahr vor der Eröffnung sehr gut.
Senatorin Karen Pein ging in ihrer Rede auf dem Richtfest auch auf die Krise der Baubranche ein. „Ihr weht der Wind scharf ins Gesicht“, sagte sie. Allerdings beweise ein Areal wie das Westfield Hamburg Überseequartier, dass auch weiterhin große Projekte realisierbar seien. „Die Zeiten, in denen Bauen ein Selbstgänger war, sind vorbei. Aber mit Mut, der richtigen Planung und Innovationsbereitschaft funktioniert es nach wie vor.“ Hamburg und sein Umfeld müssten sich da nicht verstecken.
Neues Areal soll Hamburg noch attraktiver und lebenswerter machen
Auch Andreas Kleinau, Geschäftsführer der HafenCity Hamburg GmbH, verwies auf die durchaus nicht immer „leichten Zeiten für Bauherren“. Dennoch habe Unibail-Rodamco-Westfield immer zu seinen Verpflichtungen gestanden und Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein in den vergangenen zehn Jahren bewiesen. Er verbinde mit der Eröffnung des Quartiers die Hoffnung, dass Hamburg noch attraktiver und lebenswerter werde.
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In den kommenden Monaten wird nun ein Großteil der Gebäude fertiggestellt. Wann genau das Herzstück des Westfield Hamburg Überseequartiers eröffnet werden soll, ist noch nicht klar. „Aber der Zeitplan für das kommende Frühjahr steht“, sagte Theda J. Mustroph. Die 48-Jährige ist seit einigen Wochen als Quartiersmanagerin täglich auf dem Gelände unterwegs.
HafenCity: Westfield Hamburg Überseequartier soll Bestandteil der Innenstadt werden
Zusammen mit ihrem Team sehe sie sich als Botschafterin des Projektes, versuche, mit allen Akteuren in Hamburg ins Gespräch zu kommen und auch die einzelnen Mieter im Quartier miteinander zu vernetzen. Denn das Besondere: Der Entwickler und Bauherr Unibail-Rodamco-Westfield wird sich nach der Fertigstellung nicht aus dem Projekt zurückziehen, sondern das Quartier selbst weiter betreiben. Theda J. Mustroph ist eine wichtige Akteurin für diesen Betrieb.
„Mit dem neuen Areal und seiner Vielfalt an Gastronomie, der Mischung aus Einkaufen, Leben, Arbeiten und Freizeit eröffnen sich viele neue Möglichkeiten. Die wollen wir nutzen“, sagte sie. Ihr großes Ziel und das ihres Unternehmens sei es, dass das Westfield Hamburg Überseequartier zu einem festen Bestandteil der Hamburger Innenstadt werde. „Daran arbeiten wir schon jetzt jeden Tag.“