Hamburg. Immer wieder wurde die Eröffnung der Unterkunft für 30 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge verschoben. Nun gibt es neue Details.

Nun steht es fest: Im Sommer 2025 ziehen 30 unbegleitete, männliche Flüchtlinge überwiegend aus nordafrikanischen Ländern – in das Wohnhaus in der Bismarckstraße 77–79 in Eimsbüttel. Die rechtlichen Voraussetzungen dafür sind jetzt geschaffen.

Der Mietvertrag wurde noch einmal juristisch genau überprüft. Und nun gibt die zuständige Sozialbehörde bekannt, dass der Mietvertrag mit dem Eigentümer der Erdgeschossfläche (einer ehemaligen AOK-Geschäftsstelle) mittlerweile unterschrieben ist. Damit ist die letzte Hürde genommen und die Einrichtung kann dann wie geplant ihre Arbeit aufnehmen.

Flüchtlinge Hamburg: Mietvertrag für Unterkunft in Eimsbüttel ist unterschrieben

Zur Höhe der Kosten macht die Behörde keine Angaben: „Bei den Mietkosten handelt es sich um ein Geschäftsgeheimnis des Eigentümers beziehungsweise Vermieters. Diese können wir nicht nennen“, heißt es vonseiten der Sozialbehörde. Die Mietkosten seien interner Bestandteil des Vertrags. 

Immer wieder hatte sich die Eröffnung verzögert – warum genau hatte die Sozialbehörde auf Anfrage nicht mitgeteilt. Erst sollten die Jugendlichen im Herbst einziehen, dann im Frühjahr 2025 und nun frühstens im Sommer kommenden Jahres. Die unmittelbaren Nachbarn in dem Wohnkomplex – eine Wohnungseigentümergemeinschaft – waren im Mai von den Plänen der Stadt Hamburg überrumpelt worden.

Aus einer sogenannten Teilungserklärung geht laut Sozialbehörde hervor, dass der Eigentümer der Erdgeschossfläche diese frei verwenden kann. „Deshalb ist eine Zustimmung der anderen Wohnungseigentümer nicht notwendig“, so eine Behördensprecherin.

Flüchtlingsunterkunft in Eimsbüttel: Mietvertrag – Laufzeit 20 Jahre

„Die Laufzeit des Standorts ist auf 20 Jahre ausgerichtet, mit Verlängerungsoptionen von zweimal zehn Jahren“, sagt Wolfgang Arnhold, Sprecher der Hamburger Sozialbehörde. „Die gute Stadtteilanbindung in einem klassischen Wohngebiet bietet gerade den minderjährigen unbegleiteten Ausländern eine gute Möglichkeit, sich hier zu integrieren und eine längerfristige Perspektive zu erlangen.“ Etwa 90 Prozent der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge, die nach Hamburg kommen, sind männlich.
 

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Die Jugendlichen, die dann an der Bismarckstraße unterkommen, stammen aus dem berüchtigten Kinder- und Jugendnotdienst an der Feuerbergstraße in Alsterdorf. Dort werden sie nach einem standardisierten Verfahren für Kinder und Jugendliche, die ohne Sorgeberechtigte einreisen, in Obhut genommen.

„In diesem Rahmen findet in Zweifelsfällen das behördliche Verfahren zur Altersfeststellung statt. Nach Klärung der Zuständigkeit Hamburgs und der Altersfeststellung kommen sie dann in eine Clearingstelle zur sogenannten Erstversorgung“, so Arnold. Diese Clearingstelle an der Bismarckstraße ist dann eine von insgesamt neun in Hamburg.