Hamburg. Die Hamburg Messe wird auch in diesem Winter abermals als Notunterkunft für rund 300 Geflüchtete genutzt. Was diese vor Ort erwartet.

  • Erste Flüchtlinge ziehen in die Halle B5 auf dem Hamburger Messegelände ein.
  • Hamburger Messehallen bieten Platz für bis zu 476 Flüchtlinge.
  • Notunterkunft bleibt bis Mitte Januar 2025 in Betrieb.

Die Unterbringung für Geflüchtete gestaltet sich in Hamburg schwierig. Abhilfe schaffen sollen abermals die Messehallen, die auch in diesem Jahr wieder vorübergehend für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden. Die ersten 50 Menschen kamen bis zum frühen Dienstagnachmittag an, wie ein Sprecher der Sozialbehörde gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte. Weitere 50 wurden im weiteren Verlauf des Dienstag erwartet. Bis Donnerstag sollen demnach 300 Plätze in der Halle B5 belegt sein.

„Bereits um den Jahreswechsel 2022/2023 und 2023/2024 wurden wir von der Hamburg Messe + Congress GmbH mit der Bereitstellung von Kapazitäten zur Notunterbringung von schutzsuchenden Menschen unterstützt“, hatte Wolfgang Arnhold, Sprecher der Hamburger Sozialbehörde, im Vorfeld im Gespräch mit dem Abendblatt erklärt. Insgesamt gibt es laut Behörde eine Kapazität von 476 Plätzen in der Halle. Als Notunterkunft genutzt werden soll die Halle bis zum 16. Januar. Auch 2015 war eine Messehalle als Not-Erstaufnahme genutzt worden.

Flüchtlinge sollen in Hamburger Messehallen auch soziale Angebote bekommen

Sprecher Wolfgang Arnold kündigt an, es werde ein hoher Familienanteil erwartet. „Die Hallen werden mit Betten, Tischen, Stühlen und Spinden in abgegrenzten Bereichen eingerichtet, es gibt auch Waschmaschinen und WLAN.“ Nach Möglichkeit solle es soziale Angebote speziell für Kinder geben, insbesondere anlässlich Weihnachten.

Notunterkunft für Flüchtlinge in Messehallen
Die Wohnkabinen sind mit Vorhängen vom öffentlichen Raum abgetrennt. © DPA Images | Marcus Brandt

Das Unterkunfts- und Sozialmanagement sowie der Technische Dienst von Fördern & Wohnen (F&W) werde montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen von 8 bis 16 Uhr tätig sein. Die zuständigen Behörden und Ämter, etwa der Hamburg-Service, die Leistungsbewilligungsstellen und die Jobcenter, sind laut Behördensprecher über die geplante Nutzung informiert.

Flüchtlinge in Hamburg: Nach dem 16. Januar 2025 Umzug aus den Messehallen an andere Standorte

Nach dem Ende der Nutzung als Notunterkunft am 16. Januar 2025 sollen die Schutzsuchenden an andere Standorte ziehen. „Die Planung für die Verlegungen erfolgt bereits seitens der Behörde für Inneres und Sport, dem Amt für Migration und F&W“, so Wolfgang Arnhold. Mit der vorübergehenden Nutzung der Messehallen sorge man für eine Entlastung des Unterbringungssystems.

„Zum 31. Oktober hatten wir etwas weniger als 47.000 Menschen in öffentlich-rechtlicher Unterbringung und eine Auslastung von rund 97 Prozent des Gesamtsystems“, sagt der Behördensprecher. Die Zugangszahlen seien im Vergleich zum vergangenen Jahr aber weiter spürbar rückläufig. „Zum Vergleich: Im Oktober 2023 standen wir vor der Aufgabe, rund 650 Menschen mehr unterzubringen zu müssen als zum Beispiel in diesem Oktober.“

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Aktuell gibt es laut Sozialbehörde in der Stadt 231 Unterbringungseinrichtungen. Die größte mit mehr als 1500 Plätzen ist die ehemalige Postbank-Zentrale am Überseering, die nach laufenden Verträgen noch bis September 2026 genutzt werden kann.