Hamburg. Der Ärger in Eimsbüttel ist groß. Von einer „Fehlplanung der Stadt“ ist die Rede. Welche Maßnahmen Verbesserungen bringen sollen.
In die Diskussion um die Baustelle an der Osterstraße in Eimsbüttel hat sich nun die Politik eingeschaltet. Die FDP im Bezirk Hamburg-Eimsbüttel hat Vorschläge, um die Situation vor Ort zu entschärfen und den betroffenen Einzelhändlern zu helfen. Diese hatten zuletzt über heftige Umsatzeinbußen geklagt.
Die angekündigte Megabaustelle in der Osterstraße zum Ausbau des Fernwärmenetzes verärgert die Einzelhändler in der Straße. Viele haben Umsatzeinbußen von bis zu 60 Prozent durch die Sperrung der Fahrbahn und durch Baustellen und Absperrelemente im Bürgersteigbereich. Schon seit mehr als einem Jahr haben die Einzelhändler immer wieder Baustellen vor ihren Türen.
Osterstraße Eimsbüttel: „Wir sind konsterniert über erneute Großbaustelle“
Nun fordert die FDP die Bezirksversammlung auf, entsprechend einzuschreiten. „Wir sind schon konsterniert über die erneute Großbaustelle“, sagt FDP-Bezirksfraktionsvorsitzender Benjamin Schwanke. „Die Osterstraße ist erst vor Kurzem umgebaut worden.“ Er spricht von einer „Fehlplanung der Stadt“.
„Es geht wieder viel Geld für die Baumaßnahmen und Wiederherstellung der Osterstraße verloren, das in andere notwendige Infrastrukturmaßnahmen, wie zum Beispiel die Sanierung von Rad- und Fußwegen, besser investiert wäre.“ Schwanke und seine Fraktion setzen sich nun dafür ein, dass betroffene Anwohner, Gewerbetreibende, Vereine und die Hamburger Energiewerke an einen Tisch kommen.
Osterstraße: Baustelle – Lärmschutz verhindert Arbeiten im „Zweischichtbetrieb“
Der Vorschlag der Liberalen: Zunächst sollen in der kommenden Sitzung des Ausschusses Wirtschaft, Digitalisierung und Verbraucherschutz am 20. November der Osterstraße e.V. sowie interessierte Gewerbetreibende eingeladen werden, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Sie sollen über mögliche Lösungen und Unterstützungen in und an der Osterstraße diskutieren können. Der Verein Osterstraße e.V. organisiert auch das Osterstraßenfest, das im kommenden Jahr wegen der Baustelle wohl verschoben werden muss. Außerdem sollen Vertreter von Hamburg Energie ebenfalls zu der Sitzung eingeladen werden.
Einzelhändler hatten beklagt, dass an der Baustelle lediglich im Einschichtbetrieb gearbeitet wird. Daran wird sich auch nichts ändern. Bettina Schwarz, Sprecherin der Hamburger Energiewerke: „Auf einen Zweischichtbetrieb, der auch Nachtarbeiten beinhalten würde, verzichten wir bewusst, um den Lärmschutz und die Ruhezeiten der Anwohnerinnen und Anwohner gewährleisten zu können.“
Osterstraße: Hamburger Energiewerke sind nicht „kompensationspflichtig“
Auch eine Kompensation der Energiekosten, wie von Gewerbetreibenden angeregt, wird es nicht geben. „Der Leitungsbau ist eine notwendige Maßnahme, um im Interesse der Allgemeinheit die Wärmewende in Hamburg voranzutreiben und die Klimaziele zu erreichen“, so Schwarz. „Dafür bitten wir um Verständnis. Wir bedauern die Unannehmlichkeiten, sind allerdings nicht kompensationspflichtig.“
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Immerhin: Einzelhändlerin Roya Nadi wurde angeboten, Banner oder Schilder aufzustellen, die auf ihr erreichbares, geöffnetes Geschäft gut sichtbar hinweisen.
Ob das Treffen mit allen Beteiligten im Ausschuss Wirtschaft, Digitalisierung und Verbraucherschutz stattfinden kann, darüber entscheidet die Bezirksversammlung in ihrer Sitzung am Donnerstag (17. Oktober).