Hamburg. Die Fahrbahn ist schmal, geparkte Pkw am Straßenrand, Autofahrer überholen Radfahrer ohne viel Abstand. Die Grünen wollen das ändern.

Wer mit dem Fahrrad den Heußweg in Eimsbüttel entlangfährt, kann sich schon mal unwohl fühlen: Die Straße ist eng, Autos fahren oft viel zu dicht an Radfahrern vorbei. Und das ist nicht die einzige Gefahrenstelle für Radler im Bezirk Eimsbüttel.

„Da die Straße lediglich neun Meter breit ist und auf beiden Seiten geparkte Autos stehen, ist es zu eng, um Fahrradfahrer mit dem vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von 1,50 Metern überholen zu können“, sagt Kathrin Warnecke, Fraktionschefin der Grünen im Bezirk Eimsbüttel. Brenzlig sei es vor allem bei Gegenverkehr. Hinzu kommen Zweitereiheparker, die die Fahrbahn zusätzlich verengen.

Verkehr Hamburg: Heußweg in Eimsbüttel – Autos überholen Radler viel zu dicht

„Autofahrer scheren beim Überholen häufig sehr eng vor den Radfahrern wieder ein – dies häufig verbunden mit starken Beschleunigungen und anschließendem starken Abbremsen“, so Warnecke. Im Mischverkehr zwischen Autofahrern und an geparkten Autos vorbei, müssen Radfahrer auf der Straße fahren. Dazu kommen wechselnde Höchstgeschwindigkeiten. Mal gilt Tempo 30 für Autofahrer, dann wieder Tempo 50.

Heußweg
Der Heußweg ist zwischen Eidelstedter Weg und Stellinger Weg sehr eng für alle Verkehrsteilnehmer. Gerade Fahrradfahrer sind besonders gefährdet, weil viele Autofahrer mit nur dichtem Abstand überholen. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Warnecke: „Vom Eidelstedter Weg ist der Heußweg auf circa 300 Metern mit Tempo 50 geregelt, inklusive einer Fußverkehrsampel.“ Die Fußgängerampel befindet auf Höhe der Lutterothstraße. „Anschließend ist wegen der Schule Tele­mannstraße von 6 bis 22 Uhr Tempo 30 auf circa 130 Metern angeordnet. Und dann bis zum Kreisel Stellinger Weg gilt wieder Tempo 50 für circa 50 Meter“, so die Grünen-Politikerin.

Verkehr Hamburg: Heußweg – „Gefahrenlage für Radfahrer nicht akzeptabel“

Nicht selten würden dadurch auch entgegenkommende Radfahrerinnen und Radfahrer zum Bremsen gezwungen, bis hin zur Voll­bremsung. „Da der Heußweg beidseitig in den Parkstreifen zugeparkt ist, ist ein Ausweichen für Radfahrer nicht möglich. Diese Gefahrenlage ist nicht akzeptabel. Zudem ist der kleinteilige Wechsel der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auch aus Emissions­gründen nicht sinnvoll.“

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Die Lösung aus Sicht der Grünen-Bezirksfraktion: ein Überholverbot von Radfahrern auf dem Heußweg zwischen Stellinger Weg und Eidelstedter Weg. „Zudem sollte einheitlich Tempo 30 gelten“, fordert Warnecke in einem entsprechenden Antrag für die Bezirksversammlung. „Der viel befahrene Heußweg ist ein Flickenteppich der erlaubten Höchstgeschwindigkeiten. Hier wechseln sich Tempo 30 und Tempo 50 auf kurzen Teilstücken mehrfach ab.“ Ein einheitliches Tempo 30 schaffe für Autofahrer Übersicht, reduziere den Fahrstress und erhöhe die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer.

Der Antrag wurde in den Kerngebietsausschuss verschoben und wird dort in der Sitzung am 7. Oktober behandelt.