Hamburg. Der neue Laden in Top-Lage bietet Wohnaccessoires und Weine an. Im Hinterhof verbirgt sich ein unerwartetes Highlight.

Ein Hauch „Rheinhessische Toskana“ mitten in Hamburg-Eimsbüttel: Das wollen Christian Schätzel und Gino Emnes ihren Gästen künftig im K5 – Wein & Interior Conceptstore an der Lappenbergsallee 40 bieten.

Zugegeben: Blühende Weinreben, idyllische Hügel und die italienische Sonne kann das sympathische Pärchen nicht in die zur Zeit regnerische Hansestadt holen. Ein wenig Urlaubsgefühl kommt trotzdem auf, wenn man den Laden betritt.

Der Conceptstore an der belebten Straße ist gleichzeitig auch Weinbistro – erst am 15. Juni wurde hier große Eröffnung gefeiert. Neben Wohnaccessoires und Einrichtungsgegenständen können Kunden hier Weine erwerben – oder sich direkt bewirten lassen.

Hamburg-Eimsbüttel: Pärchen träumte schon länger von einem Weinladen

Schon lange träumten die beiden Eimsbütteler davon, ein eigenes Geschäft zu eröffnen. Dass das Thema Wein dabei eine große Rolle spielen sollte, war schnell klar: „Ich bin auf einem Weingut in Rheinhessen großgeworden“, erklärt Christian Schätzel, der weiterhin seinem Job als Artdirector und Production Designer nachgeht.

„Die Familientradition reicht über 750 Jahre zurück, ich bin mittlerweile die fünfte Generation im Weingut meiner Eltern“, so Schätzel weiter. Diese Erfahrung machte sich der 35-Jährige zunutze, um eine moderne Weinmarke zu entwickeln: „Ich wollte meine Lieblingsweine neu interpretieren – und das Handwerk mit dem Blick einer junger Generation betrachten.“

Neben Wein werden auch Snacks im K5 – Wein & Interior Conceptstore serviert

„Wein weg von der Elite“: Das sei das Motto bei der Gründung der Weinmarke und des Geschäfts gewesen – in dem ausschließlich die eigenen fünf Weine (11 bis 15 Euro pro Flasche) sowie einige Snacks wie Käse, Trauben oder Oliven verkauft und serviert werden.

Diese fünf Weine werden im K5 - Wein & Interior Conceptstore in Hamburg-Eimsbüttel angeboten.
Diese fünf Weine werden im K5 - Wein & Interior Conceptstore in Hamburg-Eimsbüttel angeboten. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

Besonders stolz ist Weinexperte Schätzel auf seinen Riesling, der im Jahr 2022 zum „Queerwein Rheinland-Pfalz“ gekürt wurde und „durch seine sehr eingebundene Säure selbst Skeptiker überrascht“.

Und weil Christian Schätzel minutenlang leidenschaftlich über die Komponenten seiner Weine sprechen kann, wollen die Inhaber in regelmäßigen Abständen, ein bis zweimal im Monat oder auf Anfrage, Wein-Verkostungen veranstalten: „Mir ist dabei wichtig, den Leuten die Weine auf Augenhöhe zu erklären – und nicht mit irgendwelchen Fachbegriffen um mich zu schmeißen. Es soll einfach Spaß machen“, sagt Schätzel.

Im Hinterhof des kleinen Weinladens befindet sich ein Garten

Die Räumlichkeiten entdeckte das Paar bei einem Spaziergang durch den Stadtteil. Innerhalb weniger Wochen richteten sie alles nach ihren Vorstellungen ein. Herausgekommen ist ein in sich stimmiger Laden, der, von außen kaum erkennbar, zu einem kleinen Hinterhofgarten mit knapp 30 zusätzlichen Sitzplätzen führt.

Von außen lässt nichts darauf schließen, dass sich im Hinterhof des Ladens in Hamburg-Eimsbüttel eine kleine Oase versteckt.
Von außen lässt nichts darauf schließen, dass sich im Hinterhof des Ladens in Hamburg-Eimsbüttel eine kleine Oase versteckt. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

Kerzen, Pflanzen, Lichterketten und rustikale Möbel vom Weingut des Familienbetriebs sollen zu einer authentischen Atmosphäre beitragen: „Wir haben versucht, hier eine kleine Oase zu schaffen“, sagt Gino Emnes, Musicaldarsteller bei „Hamilton“ am Stage Operettenhaus. Wie sein Partner plant auch der 46-Jährige, vorerst weiter in seinem Job zu arbeiten – zumindest, bis das Musical im Herbst endet.

Feedback zum neuen Laden in Eimsbüttel bisher positiv

Bis dahin öffnen die Inhaber den vorerst immer nur donnerstags und freitags von 16 bis 22 Uhr sowie sonnabends von 14 bis 22 Uhr. Bisher scheint das Konzept in der Nachbarschaft auf Wohlwollen zu stoßen, so empfinden jedenfalls die Inhaber die Reaktionen des Eimsbütteler Umfelds.

„Der letzte Gast hätte am liebsten seine Schuhe ausgezogen, weil er es so gemütlich fand“, erzählt Schätzel. Auch sonst sei das Feedback bisher „sehr positiv“ – das zeigt sich auch in den Google-Bewertungen, die zurzeit bei 4,9 Sternen liegt.

Hamburg-Eimsbüttel: Inhaber wollen sich in Geschäft einarbeiten

Die kommenden Wochen will das Pärchen nun erstmal dafür nutzen, sich richtig in ihr Geschäft einzuarbeiten. „Es ist schon irgendwie ein bisschen wie unser Baby“, fasst Gino Emnes die emotionale Bindung zu dem Herzensprojekt zusammen.