Hamburg. Regen- statt Sonnenschirm: In Hamburg und an den Küsten kommen gewaltige Wassermassen vom Himmel. Wird es im August besser?

„Pack die Badehose ein ...“ - na, von wegen! Für die Urlaubsgäste an Nordsee und Ostsee muss der alte Schlager von Conny Froboess derzeit wie Hohn klingen. Während in Griechenland die Touristen vor der extremen Hitze fliehen, sind die Feriengäste hierzulande in ihren Strandkörben regelrecht untergegangen, so viel Wasser ist in den vergangenen Wochen vom Himmel gekommen.

In List auf Sylt etwa sind schon 95 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, das Soll für den Juli ist mit 153 Prozent längst übererfüllt. Und auch in Hamburg liegt jeder Liter, der in diesem Monat noch vom Himmel kommt, über dem Durchschnitt.

Wetter Hamburg: Sommerferien an den Küsten fallen ins Wasser

Besserung ist nicht in Sicht, ganz im Gegenteil: „Die Sommerferien drohen für die meisten, die im Norden Urlaub machen, buchstäblich ins Wasser zu fallen“, sagte Meteorologe Dominik Jung vom Informationsdienst wetter.net dem Abendblatt. „Das ist echt eine Schockprognose, viele Schülerinnen und Schüler hatten bestimmt auf schönes Badewetter gehofft.“

Sowohl in Hamburg als auch an den Küsten werde es bis in den August hinein eher kühl, regnerisch und gewittrig. „An Nord- und Ostsee können in den kommenden sieben Tagen noch einmal leicht 30 bis 50 Liter Regen pro Quadratmeter fallen“, so Jung.

Wetter Hamburg: Flucht in die Alpen hilft auch nichts

In Hamburg schwanken die Temperaturen am Wochenende zwischen 22 und 24 Grad, nächste Woche geht es dann mit 18 bis 20 Grad weiter. An Nord- und Ostsee kommen die Werte ebenfalls über 20 Grad nicht hinaus, nachts wird es mit 13 Grad schon mächtig kühl.

Die Hamburger, die in den Ferien in den Schwarzwald oder in die Alpen gefahren sind, haben es allerdings auch nicht besser. Im Allgäu etwa fielen seit Dienstagmorgen stellenweise 80 Liter Regen pro Quadratmeter, und die Prognosen der nächsten zehn Tage machen auch hier überhaupt keine Hoffnung auf eine Änderung der Großwetterlage. „Wir rutschen von einem Extrem ins nächste. Zwar wird es zwischendurch im Süden auch mal deutlich wärmer mit Spitzenwerten bis 30 Grad, aber dauerhaft warmes und stabiles Sommerwetter ist bis Anfang August in Deutschland nicht in Sicht“, so Jung.

Wetter Hamburg: Kommt der Sommer wenigstens im August?

Ob dann zumindest im August noch mal irgendwann der Sommer kommt, darauf will sich der Wetterexperte noch nicht festlegen. „Der Jetstream trennt uns derzeit weiterhin von den warmen Luftmassen in Südeuropa“, so Jung.

Dort hat besonders in Südosteuropa der Hitzedom weiter das Sagen. In Catania wurden zuletzt knapp 46 Grad gemessen. Selbst in Rumänien waren es immerhin noch bis zu 42 Grad. „Da hat man vielleicht doch lieber nur 20 Grad und Regen im Norden.“