Hamburg. Das Hamburger Musical läuft noch bis Oktober im Operettenhaus – Fans der Show müssen auch danach nicht auf die Songs verzichten.
Als im Jahr 2015 die superlative Erfolgsgeschichte des Musicals „Hamilton“ am Broadway begann, wurde kurz darauf auch das Album mit den Originalsongs zum Bestseller.
Die deutschsprachige Fassung der Show rund um den US-Gründervater Alexander Hamilton zog hierzulande zwar weit weniger Publikum in seinen Bann als im amerikanischen Mutterland. Und im Herbst wird das Musical im Hamburger Operettenhaus nach nur einem Jahr Laufzeit bereits wieder abgesetzt.
Doch das schmälert keineswegs die enorme Leistung von Kevin Schroeder und Sera Finale, die die wortgewaltigen Rap-Nummern geschmeidig vom Englischen ins Deutsche übertragen haben.
„Hamilton“-EP: 16 der deutschsprachigen Songs sind zu hören
Mit „Hamilton: The German EP“ sind 16 der deutschsprachigen Songs nun nicht mehr nur live zu hören, sondern auch digital als Aufnahmen des deutschen Ensembles erschienen. „All die harte Arbeit, die Emotionen, die schlaflosen Nächte beim Lernen von über 10.000 Wörtern, all die Menschen, die ihr Bestes für die Show gegeben haben, werden in dieser EP verewigt‟, sagt Hamilton-Darsteller Benét Monteiro.
Mit einem Mix aus Hip-Hop, Soul, Funk, Jazz und Pop präsentiert das Musical und so auch die EP eine eindrucksvolle Bandbreite populärer Genres. Allerdings zündet nicht jedes Stück der „German“-Auslese gleich gut, denn nicht immer fließen und grooven die Worte so eingängig und akzentuiert wie im US-Original.
„Hamilton“ auf CD: Ivy Quainoo liefert einen der Höhepunkte
Zu den Höhepunkten gehört sicherlich „Die Schuyler Schwestern“. Gino Emnes ist da als gewitzt rappender Aaron Burr im dynamischen Wechselgesang zu erleben mit den R-’n’-B-Harmonien von Ivy Quainoo, Chasity Crisp und Mae Ann Jorolan. Großen Spaß macht auch „Schon bald“ mit Jan Kersjes, dessen böser Spott als King George aus jeder Silbe tönt.
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„Ich bin wirklich froh, dass wir die Highlights dieser spektakulären Übersetzung der Show festhalten. Die Texte sind schon im Englischen voller Klippen – was diese Hamburger Cast auf Deutsch leistet, ist verblüffend“, erklärt „Hamilton“-Schöpfer Lin Manuel Miranda, der für sein Werk unter anderem mit elf Tony Awards ausgezeichnet wurde.
„Hamilton“-EP als „Liebesbrief an alle Fans des Musicals
Stark sind auch impulsive Ensemble-Nummern wie „Non-Stop“, wo US-Historie und Rechtskunde mal eben kongenial auf sechseinhalb Minuten komprimiert werden. Inklusive einer nächtlichen Zwiesprache zwischen Burr und Hamilton.
„Diese EP dient in meinem Augen drei Zwecken“, erläutert Charles Simmons, der George Washington in Hamburg spielt und singt. „Als Liebesbrief an unsere unglaubliche „Hamilton“-Fangemeinde für ihre Treue. Als Dankeschön an alle, die unsere Show bisher gesehen und genossen haben. Und als Einladung an alle, die unsere Show noch nicht gesehen haben.“
„Hamilton“ läuft noch bis Oktober. Tickets gibt es derzeit teilweise zu reduzierten Sommerpreisen unter www.stage-entertainment.de