Billwerder. Für 780 Wohneinheiten gibt es nur rund 250 Stellplätze. Warum das so ist – und die Saga daran nichts ändern will.
Die Bewohner der Siedlung Am Gleisdreieck in Billwerder verbringen sehr viel Zeit mit der Suche nach einem freien Parkplatz, denn für die 780 Wohneinheiten stehen nur rund 250 Stellplätze zur Verfügung. Der akute Parkplatzmangel resultiert aus der jungen Geschichte der Neubausiedlung: Sie wurde als öffentlich-rechtliche Flüchtlingsunterkunft mit der „Perspektive Wohnen“ errichtet. Doch längst sind viele Wohneinheiten nicht mehr durch Geflüchtete belegt beziehungsweise hat sich der Status der ehemaligen Flüchtlinge geändert, sodass auch sie inzwischen Autos besitzen. Fahrzeuge werden in Grünanlagen, an Gehwegabsenkungen und in Halteverbotszonen abgestellt. Die Polizei ist dort ständig im Einsatz, um Ordnungswidrigkeiten zu ahnden, und lässt auch Fahrzeuge abschleppen.
Um Abhilfe zu schaffen, griff die CDU das Thema auf. Ihr Antrag vom Mai wurde von der Bergedorfer Bezirksversammlung beschlossen. Darin wird die Herstellung einer im Bebauungsplan ausgewiesenen Parkplatzfläche gefordert. Nun liegt eine Stellungnahme des Bergedorfer Bezirksamtes dazu vor.
Billwerder: Tägliche Parkplatzsuche nervt Anwohner von Neubaugebiet
Die Saga, größte Wohnungsgesellschaft der Stadt Hamburg, ist die Eigentümerin der Liegenschaft. Laut Auskunft des Bezirksamtes sehe das Unternehmen „aus technischen wie auch wirtschaftlichen Gründen davon ab, die Nutzung der Fläche zu ändern“. Die Umsetzung wäre mit hohem Aufwand verbunden, habe die Saga dem Bezirksamt mitgeteilt. So müssten unter anderem Bäume gefällt und Überfahrten hergestellt werden. Dafür müssten wiederum bereits bestehende Parkplätze im öffentlichen Raum weichen. Zudem, so habe das Unternehmen argumentiert, diene die im B-Plan vorgesehene Fläche der Entwässerung des Quartiers.
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Laut Saga könnten auch nur sieben neue Stellplätze geschaffen werden, sollte die im B-Plan vermerkte Fläche entsprechend eingerichtet werden, antwortet das Bezirksamt der Politik. Ob es seitens des Bezirksamtes weitere Lösungsansätze zur Entschärfung der Parkplatzsituation gebe, lautete eine weitere Frage der CDU. Antwort: „Nein, aktuell gibt es keine Lösungsansätze.“
Gleisdreieck: Anwohner ärgern sich über knappe Auskünfte der Saga
Die CDU ist mit den knappen Auskünften der Saga alles andere als zufrieden, ebenso die Anwohner, die sich täglich über lange Parkplatzsuchen ärgern und deshalb die Politik eingeschaltet hatten, betont Christdemokrat Jörg Froh. Seine Partei wolle sich nun beraten, wie mit dem Problem umgegangen werde.