Hamburg. Das Unfallkrankenhaus in Bergedorf wird neu gebaut. Bezirkspolitiker sollen Mittwoch den Startschuss für einen Wettbewerb geben.
Es wird eines der größten Projekte der kommenden Jahre im Bezirk Bergedorf sein: Das Unfallkrankenhaus Boberg soll am bisherigen Standort an der Bergedorfer Straße neu gebaut, das Gelände neu aufgeteilt werden. Alte Gebäude des BG Klinikums werden mittelfristig abgerissen; ein großer Neubau wird als Ersatz geschaffen. Und wie dieses neue Krankenhaus aussehen könnte, das sollen nun Experten planen.
Im Stadtentwicklungsausschuss soll am Mittwoch (4. Dezember) der Startschuss für das „hochbaulich-freiraumplanerische Wettbewerbsverfahren“ gegeben werden. Anhand eines dicken Katalogs an Anforderungen werden sich dann mehrere Büros an die Arbeit machen, um die Boberger Klinik der Zukunft zu planen.
Neubau der Klinik Boberg: Jetzt sind die Ideen der Architekten geplant
Eine Mammutaufgabe wartet auf die Architekten, denn das Auslobungspapier umfasst laut Klinik mehr als 200 Seiten, mit Anhang sogar 500 Seiten. Es geht um nicht weniger als den großen Wurf für die Zukunft. Konkret soll ein Krankenhaus mit 704 Betten geschaffen werden. Platz soll sein für Diagnostik und Therapie, Rehabilitation, Forschung, Lehre und Ausbildung, zudem für Allgemeine Dienste, Krankenhausmanagement und Logistik. Auch „die eventuelle Nachnutzung eines Teils des Gebäudebestands“ soll im Wettbewerb betrachtet werden, ebenso die Freiflächen.
Und die Wunschliste ist noch viel länger. Der Neubau, der auf einem Geesthang mit umgebenden Landschaftsschutzflächen entstehen wird, soll sich städtebaulich und landschaftsplanerisch ins Umfeld einfügen, „klimatisch resiliente Strukturen aufzeigen“ und insgesamt innovativ und zukunftsweisend sein. Dabei aber bei sparsamem Flächenverbrauch unter Berücksichtigung von Erweiterungsoptionen. „Die Aufgabe setzt hohe Anforderungen an die planerische Qualität“, heißt es auch im Auslobungstext.
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Krankenhaus: Sichtung der Entwürfe für Neubau wird vermutlich Monate dauern
Zehn Büros sollen die Wettbewerbsaufgabe nun lösen. Drei Büros wurden vorab von der Oberbaudirektion Hamburgs bestimmt, sieben weitere Büros durch einen international offenen Teilnahmewettbewerb ermittelt. Ein Preisgericht, zu dem dann auch Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing zählt, wird die Entwürfe bewerten. Das dürfte allerdings Monate dauern. Bewertet werden neben städtebaulicher oder freiraumplanerischer Qualität auch Funktionalität und Erschließung, technische und ökologische Qualität sowie Wirtschaftlichkeit und Realisierbarkeit.
Mit den Preisträgern soll dann über einen „Teil-Generalplanervertrag“ verhandelt werden. Darin geht es darum, in die Feinplanung der Klinik einzusteigen – von der genauen Aufteilung der Innenräume bis hin zu Brandschutz, Barrierefreiheit oder Logistik.