Hamburg. Eigentlich sollte der lang ersehnte Brückenschlag über den Schleusengraben Anfang 2025 erfolgen. Warum daraus nichts wird.

Google Maps kann es ziemlich genau ausrechnen: Eine Abkürzung von 2,5 Kilometern wird die neue Fußgängerbrücke über den Schleusengraben in Bergedorf bringen, wenn sie denn erstmal da ist. Die Bewohner der gegenüberliegenden Quartiere Am Schilfpark und Weidensteg (im Bau) können sich dann einen Umweg über mehrere Hauptstraßen sparen und in wenigen Minuten von Bergedorf nach Nettelnburg spazieren, wo etwa die beliebte Grundschule am Fiddigshagen liegt. Doch: Die Geduld der Anwohner wird weiter strapaziert.

Denn der eigentlich für Dezember, später für Januar geplante Einbau der Brücke verzögert sich. Und das nicht nur um wenige Wochen, sondern um Monate. „Im Moment sieht es so aus, dass die Anlieferung und Vormontage der Brücke ab Mai 2025 vor Ort erfolgt“, sagt auf Anfrage Henning Grabow, Sprecher des zuständigen Landesbetriebs Straßen, Brücken, Gewässer (LSBG).

Fertigstellung der Schleusengrabenbrücke in Bergedorf verzögert sich um Monate

Der Bau der Brücke ist ohnehin eine ewige Geschichte. Schon seit vielen Jahren soll die Querung realisiert werden, doch Uneinigkeiten bei einem notwendigen Flächentausch sorgten für jahrelange Verzögerung. Schließlich gab es noch Giftfunde im Boden. Doch Anfang des Jahres konnte der Bau starten. Zunächst wurden die Fundamente der Brücke, die sogenannten Pfahlkopfplatten, und die Widerlager errichtet. Die extern in einem Stahlwerk gebaute Brücke sollte Ende 2024/Anfang 2025 folgen – per Schwertransport nach Bergedorf, wo sie dann von zwei Telekränen an die Haken genommen und im sogenannten Tandemhubverfahren in die beiden Widerlager eingehängt wird.

Auch interessant

„Es haben sich aber mittlerweile an verschiedenen Stellen Verzögerungen ergeben, weshalb wir die Zeitschiene insgesamt anpassen mussten“, so LSBG-Sprecher Grabow. Sowohl bei den Planern als auch bei der Baufirma habe es „Auslastungsspitzen“ gegeben, „die zu Verzögerungen führen, die im gesamten Projektverlauf nicht mehr aufzufangen sind“. Der LSBG sei aber zuversichtlich, „dass wir jetzt eine neue, belastbare Zeitschiene haben und so auch die gewünschte, nachhaltige Qualität des Bauwerks sicherstellen können“.