Hamburg. Seit Beginn des Jahres wird bereits an der neuen Brücke Am Schilfpark gearbeitet. Bis sie begehbar ist, dauert es aber noch.

Mag sie auch etwas versteckt liegen: Diese Baustelle wird schon bald ein großer Gewinn für viele Bergedorfer sein. Denn hier, beim Wohngebiet Am Schilfpark, entsteht derzeit der lange ersehnte Brückenschlag über den Schleusengraben. Die neue Querung soll ermöglichen, dass Radfahrer und Fußgänger von der Bergedorfer Ostseite des Gewässers auf die Westseite in Richtung Nettelnburg kommen – und das, ohne wie bisher lange Umwege über den Curslacker Neuen Deich in Kauf nehmen zu müssen.

Allerdings braucht es weiterhin etwas Geduld. Denn wie der zuständige Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) auf Nachfrage informiert, haben sich die Arbeiten zeitlich leicht nach hinten verschoben. Ursprünglich hatte das Bezirksamt Ende 2024 mit der Fertigstellung gerechnet. Jetzt wird der Hauptteil der Brücke, der Überbau, wohl erst im Januar 2025 geliefert. Und ehe die Brücke genutzt werden darf, wird weitere Zeit ins Land gehen.

Schleusengraben: Fertigstellung der neuen Brücke ist terminiert

Verzögerungen im Bauablauf, etwa durch personelle Engpässe, seien normal, sagt LSBG-Sprecherin Edda Teneyken. Ein „punktgenaues Datum“ für eine Fertigstellung könne es deshalb nicht geben. Doch die Arbeiten gehen gut voran: Die Unterbauten der Brücke – Tiefgründungen, Brückenwiderlager und die Platten der Zwischenstützen – seien fast vollständig fertig. „In dieser Woche erfolgt die letzte Betonage für das Widerlager Ost.“

Der Stahlüberbau, also die eigentliche Brücke, wird extern gefertigt. Aktuell wird sie dort statisch geprüft. Zirka im Januar 2025 wird sie dann mit einem Schwerlasttransport nach Bergedorf gebracht und hier mit Telekränen in die beiden Widerlager eingehängt. Vermutlich ein spannendes Spektakel, bei dem die Bewohner des Quartiers Am Schilfpark einen Logenplatz genießen dürfen.

Bergedorfer können die Brücke wohl erst im Frühjahr 2025 nutzen

Allerdings: Ehe die Brücke wirklich für die Bergedorfer nutzbar wird, werden noch Monate ins Land gehen. Wohl nicht vor März oder April 2025 werde die Querung vermutlich freigegeben, sagt Edda Teneyken. Der Grund seien Restarbeiten, etwa der „Einbau der Geländer und der Beleuchtung sowie die Herstellung der Abdichtung und des Brückenbelags und das Räumen der Baustelle“.

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Auch wenn der Brückenneubau dann freigegeben wird, bleibt allerdings ein Wermutstropfen. Denn die künftige Abkürzung vom Schilfpark in Richtung Nettelnburg (und umgekehrt) ist das eine – die fehlende Fortsetzung des dortigen Radwanderweges in Richtung Bergedorf-City das andere. Schon lange soll der Weg auf der Westseite so ausgebaut werden, dass Radler und Fußgänger aus Richtung Landgebiet bis zum Serrahn gelangen, ohne eine Straße zu queren. Doch das Projekt ist kompliziert, etwa im Bereich des ehemaligen Dello-Geländes. Das Bezirksamt arbeitet an mittelfristigen Lösungen.

Ein anderes Projekt hingegen nimmt schneller Gestalt an: Auf der westlichen Seite der künftigen Schleusengrabenbrücke laufen derzeit die Vorarbeiten für das neue Weidensteg-Quartier. 710 Wohnungen sollen hier entstehen. Bereits seit 2023 wird das Baufeld hergerichtet, „zum Beispiel Erdarbeiten als vorbereitende Maßnahme für die Erschließung“, so Stephan Pacho, Sprecher des Investors Swiss Life Asset Managers. „Diese Arbeiten laufen auch im Laufe dieses Jahres weiter.“ Erst danach kann der Hochbau langsam beginnen.