Hamburg. Giftfunde im Boden hatten das lang ersehnte Vorhaben im Herbst ins Stocken gebracht. Doch nun steht fest, wann es losgeht.
Vor einigen Tagen lag das Papier in den Briefkästen der Anwohner im Schilfparkquartier am Schleusengraben in Bergedorf. „Wir möchten Sie mit diesem Schreiben über den bevorstehenden Neubau der Fußgängerbrücke Schleusengraben informieren“, heißt es in der Anliegermitteilung des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG), die auch auf zu erwartende Einschränkungen hinweist, die mit dem Bau der Brücke einhergehen werden.
Genervt dürften angesichts der Bauarbeiten allerdings die wenigsten Anwohner sein. Warten sie doch schon seit vielen Jahren auf die Brücke – und darauf, hier das Schleusengrabenufer endlich in Richtung Nettelnburg/Weidensteg überqueren und sich so lange Umwege ersparen zu können. Nun steht das Datum fest: „Die Firma des LSBG wird voraussichtlich ab dem 22. Januar mit der Baustelleneinrichtung und ersten Erdarbeiten beginnen“, sagt Bergedorfs Bezirksamtssprecher Lennart Hellmessen.
Der Baustart für die Schleusengrabenbrücke ist endlich terminiert
„Voraussichtlich“ ist die winzige Einschränkung, denn bisher kam dann doch immer etwas dazwischen. Zuletzt mussten die im Oktober gestarteten Vorabreiten ruhen, weil im Bereich der Brücke Altlasten gefunden wurden. Zwar war das eigentlich keine Überraschung, jedoch war die Giftfahne deutlich größer als erwartet.
Die Altlasten seien nun aber „soweit saniert“, heißt es aus dem Bezirksamt, dem Baustart steht nichts mehr im Wege. „Es liegt derzeit noch der Vorbelastungsdamm, das heißt, es ist nur jede Menge Sand zu sehen“, stellt Sprecher Hellmessen fest. Bald aber soll hier am nördlichen Ende der Schilfparkhäuser sichtbar gearbeitet werden, denn „wir beabsichtigen, die Brücke noch in diesem Jahr fertigzustellen“, so Henning Grabow, Sprecher des LSBG. Im Dezember 2024 soll das Bauwerk stehen.
Gearbeitet wird vorwiegend an den Brücken-Enden. Denn ein großer Teil der Querung, der sogenannte „Überbau“ werde „extern in einem Stahlwerk gefertigt“, informiert der LSBG im Anliegerschreiben. „Dieser wird im Spätsommer 2024 mit zwei Mobilkränen im ,Tandemhub‘ eingehoben.“ Dass die Brücke größtenteils in einem Werk gefertigt werde, bedeute somit, dass die Einschränkungen für Anwohner im Rahmen gehalten werden können.
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Was die neue Fußgängerquerung am Ende kosten wird, ist noch nicht klar. Angesichts deutlich gestiegener Preise wagt auch der ausführende Landesbetrieb keine Schätzung: „Die Baukosten können wir seriös angesichts der Preisschwankungen im Markt auch erst nach Abschluss der Arbeiten beziffern“, so Sprecher Grabow.