Hamburg. Keine Party, keine Punkte: Warum das Wochenende der Wahrheit für die Vierländer Landesliga-Fußballer zum Fehlschlag wurde.
Sie hatten alles investiert. Für das große Spiel hatten die Spieler des SV Curslack-Neuengamme sogar auf das Bergedorfer Oktoberfest verzichtet. Und doch standen sie am Ende mit leeren Händen da. Durch eine 2:3-Niederlage im Topspiel bei der HT 16 verpasste der SV Curslack-Neuengamme am Sonntag in der Fußball-Landesliga den Sprung an die Tabellenspitze. Da der bisherige Spitzenreiter Ahrensburger TSV beim SC Eilbek nicht über ein 3:3 hinauskam, ist nun die HT 16 neuer Tabellenführer.
Die Vierländer hingegen rutschten hinter der HT 16 und Ahrensburg mit einem Punkt Rückstand auf den dritten Tabellenplatz ab. „Viel ist nicht passiert. Es ist ein Dreikampf, alle sind eng beieinander, und es sind in dieser Saison noch viele Spiele zu absolvieren“, nahm SVCN-Coach Olaf Poschmann die Niederlage gelassen. „Es sind uns heute viele kleine Missgeschicke unterlaufen, aber gerade die sind hilfreich sind für die künftige Entwicklung der Mannschaft.“
Fußball-Landesliga: SVCN verpasst Sprung an die Tabellenspitze
Poschmann spielte damit vor allem auf die Gegentreffer an, die allesamt vermeidbar waren. Nachdem die Vierländer durch ein Eigentor von HT 16-Keeper Rick Hess mit 1:0 in Führung gegangen waren (11.), drehten die Hausherren durch Tore von Aaron Nkansah (28.) und dem ehemaligen Bergedorfer Gökhan Iscan (43.) noch vor der Pause die Partie. Vor allem beim zweiten Gegentor stellte sich die SVCN-Defensive dabei sehr ungeschickt an, als sie zunächst einen langen Ball nicht klären konnte, Karim Ay dann an drei Curslackern vorbeizog und den Ball an der Strafraumgrenze ablegte, von wo aus Iscan mit einem haltbaren Flachschuss traf.
„Unsere junge Mannschaft macht halt noch Fehler, und gegen eine Klassemannschaft wie die HT 16 werden solche Fehler halt konsequent bestraft“, analysierte Poschmann. Trotzdem schien alles für seine Elf zu laufen, als SVCN-Mittelstürmer Maximilian Zoch den Ball praktisch mit dem Halbzeitpfiff zum 2:2-Ausgleich ins Netz stolperte (45.+2). Doch ein einziges Mal passten die Gäste nicht auf. Nach einer Ecke, die am kurzen Pfosten verlängert wurde, stand Caleb Awuah völlig frei und wuchtete den Ball aus kurzer Distanz zum 3:2-Siegtor für die HT 16 in die Maschen (80.).
SVCN-Stürmer Maximilian Zoch beteuert: „Das Oktoberfest hatte niemand im Hinterkopf“
Das war die Entscheidung auf dem Sportplatz an der Legienstraße in Hamburg-Horn, wo gerade mal gut 100 Zuschauer dem Spitzenspiel des Landesliga-Dritten gegen den Tabellenzweiten bewohnten. „Das ist natürlich eine traurige Kulisse für so ein Spiel“, bedauerte Poschmann, das die Begegnung bei schönstem Sommerwetter nicht mehr Interessenten gefunden hatte.
Die Vierländer hatten die große Sause auf dem Frascatiplatz also vergeblich geopfert. „Das Bergedorfer Oktoberfest war bei niemandem von uns im Hinterkopf“, stellte SVCN-Mittelstürmer Maximilian Zoch klar, der am Sonntag nicht nur wegen seines Tores zu den Besseren gehörte. Der wuselige Angreifer stammt aus der Jugend des FC St. Pauli und kam über Holstein Kiel und den Lüneburger SK vor eineinhalb Jahren nach Curslack. „Hier macht es mir mega Spaß. Es ist ein sehr familiärer Verein“, betont Zoch, der sich mit seinen 22 Jahren „schon nicht mehr zu den ganz Jungen“ zählt.
Am Sonnabend steht in Curslack nun das Derby gegen den SV Altengamme an
Es steckt also jede Menge Einwicklungspotenzial in dieser Vierländer Mannschaft, der die Zukunft gehört, aber wohl noch nicht die Gegenwart. „Ich hätte mir einen etwas mutigeren Auftritt von uns gewünscht“, haderte SVCN-Sportchef Torsten Henke mit der Vorstellung an der Legienstraße. „Die HT 16 hat verdient gewonnen. Sie waren dieses eine Tor besser.“
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Bereits am kommenden Sonnabend steht für den SV Curslack-Neuengamme nun das nächste große Highlight an. Dann geht es am heimischen Gramkowweg im Derby gegen den SV Altengamme (15 Uhr), der am Sonnabend zu Hause gegen den SC Condor nach 0:2-Rückstand immerhin noch ein 2:2-Unentschieden rettete. Paul Jens und Jonas Buck waren für die Vierländer erfolgreich. Für die Altengammer war es das erste Erfolgserlebnis nach zuvor zwei deprimierenden Niederlagen ohne eigenen Treffer gegen die HT 16 (0:7) und den Ahrensburger TSV (0:2).
Dämpfer für den SC Vier- und Marschlande in Lohbrügge
Das dritte Vierländer Team, der SC Vier- und Marschlande, musste sich mit 1:3 beim VfL Lohbrügge geschlagen geben, wobei die Partie nach Treffern von Chris Bandloh (24., 69.) und Pascal Bäker (40.) schon nach einer guten Stunde entschieden war. Der Ehrentreffer für die Gäste gelang David Toth erst in der Nachspielzeit (90.+2). Am kommenden Sonnabend hat der SCVM nun Barsbüttel zu Gast (12 Uhr, Sporthallenweg), der VfL Lohbrügge spielt am Sontag in Eilbek (10.45 Uhr, Fichtestraße).