Hamburg. Am Curslacker Neuen Deich entsteht die Erschließungsstraße zur Fabrik der Zukunft. Was das für Bergedorfs Autofahrer bedeutet.

Als versierte Maschinenbauer sind es die Mitarbeiter der Hauni/Körber Technologies gewohnt, knifflige technische Aufgaben zu lösen. Das Planen einer Straße allerdings gehört eher nicht dazu. Und so ging etwas mehr Zeit ins Land, um die Erschließungsstraße zu konzipieren, die vom Curslacker Neuen Deich in den künftigen Innovationspark Bergedorf und zur geplanten Fabrik der Zukunft führen wird. Doch nun ist es so weit: In wenigen Tagen, informiert Körber Technologies, ist Baustart für die Trasse.

Wo jetzt noch das Unkraut wuchert, wird noch im Juli eine richtige Straße entstehen: 400 Meter lang, mit 6,50 Metern Fahrbahnbreite, einem Geh- und Radweg und einem Wendehammer. Zirka bis Oktober oder November wird dafür auf dem einstigen Gelände des Flüchtlingsdorfes gearbeitet. Verkehrsbeeinträchtigungen durch die Bauarbeiten seien leider nicht zu vermeiden, bedauert Körber Technologies – und verweist auf Folgen vor allem für den Curslacker Neuen Deich.

Baustart für die Erschließungsstraße zum künftigen Körber Campus Bergedorf

Tatsächlich ändert sich auf dem wichtigen Autobahnzubringer einiges. Denn in Höhe der Erschließungsstraße wird eine neue Einmündung samt Ampelanlage gebaut. Geplant sind unter anderem eine Verkehrsinsel und ein Linksabbieger aus Richtung Bergedorf in den künftigen Innovationspark. Wann genau die Ampel gebaut wird, ist noch nicht klar, doch der Termin wird aktuell abgestimmt, heißt es bei der zuständigen Hamburg Verkehrsanlagen GmbH.

Es wird die vierte Ampel zwischen Autobahn und Frascatiplatz sein – auf einer Straße, die täglich etwa 30.000 Fahrzeuge nutzen. Staus sind ebenso möglich wie Probleme etwa für Abbieger aus dem nahegelegenen Lehfeld. Dort soll zwar langfristig auch eine neue Ampel entstehen, aber terminiert ist das noch lange nicht. Für alle Engpässe auf dem Curslacker Neuen Deich gilt: Bergedorfs Autofahrer werden viel Geduld brauchen. Denn bis etwa 2028 wird die neue Erschließungsstraße die einzige Zufahrt in den Innovationspark sein. Erst dann entsteht voraussichtlich die sogenannte „Marschlandstraße“ (Arbeitstitel) an der A25 als Hauptzufahrt.

Die Skizze zeigt die Erschließungsstraße, die den Curslacker Neuen Deich mit der Baustelle des Körber-Campus verbinden wird.
Die Skizze zeigt die Erschließungsstraße, die den Curslacker Neuen Deich mit der Baustelle des Körber-Campus verbinden wird. © Körber AG | Körber AG

Für Körber Technologies markiert der Baustart hingegen den Beginn einer neuen Phase, eine „entscheidende Etappe“ auf dem Weg zur künftigen Fabrik, dem Körber-Campus. „Wir freuen uns, mit dem Bau der Erschließungsstraße einen wichtigen Meilenstein in unserem Projekt zu erreichen“, sagt Geschäftsführer Jürgen Spykman.

Die Trasse, für die übrigens auch Amphibien umgesiedelt wurden, wird die verkehrstechnische Zugänglichkeit des Grundstücks sicherstellen und den schweren Verkehr zur Baustelle aufnehmen. Gleichzeitig dient sie dazu, alle notwendigen Versorgungsleitungen wie Strom, Wasser, Abwasser und Telefon zum Baufeld zu führen. Ein neues Bauschild an der Erschließungsstraße wird demnächst über das Projekt informieren; zudem werden Infos an Anwohner verteilt.

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Bereits Anfang 2025 soll der Hochbau für die 50.000 Quadratmeter große Fabrik der Zukunft beginnen, ab 2026/27 der Einzug sein. Alle etwa 2000 Menschen aus den bisherigen Standorten Bergedorf (ehemals Hauni) und Schwarzenbek (ehemals Universelle) werden hier arbeiten. „Der Körber Campus Hamburg wird nicht nur ein bedeutender Standort für das Körber-Geschäftsfeld Technologies, sondern auch ein zentraler Bestandteil des Innovationsparks Bergedorf“, ist Geschäftsführer Jürgen Spykman überzeugt.