Hamburg. Der Entertainer möchte bis zu 20 Millionen Euro investieren, zunächst aber ein Grundstück verkaufen. Was er sich noch vorstellen kann.

  • Der Wentorfer Entertainer Andreas Ellermann möchte eines der Familien-Grundstücke verkaufen
  • Das Geld möchte Ellermann investieren – in ein Einkaufszentrum in Hamburg-Bergedorf
  • Wie viel Ellermann bereit ist, in sein Vorhaben zu investieren

Zum vereinbarten Termin am Dusiplatz in Bergedorf bringt er Kaffee mit und zwei Frauen: Freundin Ilka und Tochter Jennifer, die er als „meine rechte Hand“ bezeichnet. Und prompt verschickt die 31-Jährige einen Grundriss von dem 1000 Quadratmeter großen Grundstück am Weidenbaumsweg, Ecke Dusiplatz. Das gehöre der Familie seit elf Jahren, und jetzt sei ein Bauvorbescheid genehmigt: „Ich kann hier die 15 Garagen abreißen und 27 Wohnungen bauen“, sagt Andreas Ellermann – und betont: „Die acht Mieter im Bestandshaus dürfen natürlich gern bleiben.“

Eigentlich aber, so der Wentorfer, habe er aber „gar keinen Bock drauf, denn ich bin kein Bauer“. Da ihm sein Projektpartner, ein Immobilienmakler, abgesprungen sei, würde er jetzt lieber jemanden finden, der ihm alles abkauft: Für 1,5 Millionen Euro sei das Bestandshaus zu haben, „für den Rest, Grundstück samt Baubescheid, möchte ich 1,6 Millionen haben. Geht auch zusammen für drei Mios weg“, sagt Andreas Ellermann.

„Hier am Dusiplatz bieten wir ein 1000 Quadratmeter großes, bebaubares Grundstück zum Kauf an“, sagen Jennifer und Andreas Ellermann.
„Hier am Dusiplatz bieten wir ein 1000 Quadratmeter großes, bebaubares Grundstück zum Kauf an“, sagen Jennifer und Andreas Ellermann. © bgz | Anne Strickstrock

Andreas Ellermann will Einkaufszentrum in Bergedorf kaufen

In Spitzenzeiten habe er mal 600 Wohnungen gehabt und 35 Millionen Euro Schulden: „Inzwischen habe ich halbiert und kaum noch Schulden.“ Außerdem sei ihm der Wohnungsmarkt langweilig geworden: „Da geht es immer nur um feuchte Keller. Oder die Mieter meckern über tropfende Wasserhähne.“ Da wolle er sich lieber auf die Sachen konzentrieren, „die ich wirklich kann“.

Daher wolle er am liebsten das Grundstück veräußern und mit dem Geld ein Einkaufszentrum im Raum Bergedorf kaufen: „So ein kleines mit höchstens zwölf Geschäften wie am Binnenfeldredder in Lohbrügge wäre perfekt“, meint der 59-Jährige, der sich auch schon das sehr veraltete EKZ an der Mendelstraße angeguckt habe: „Das ist allerdings wenig charmant, und die haben einen viel zu hohen Preis aufgerufen.“

Irgendwas Charmantes mit Leerständen, die er füllen kann

Dabei sei er bereit, zwischen 5 und 20 Millionen Euro zu investieren: „So etwas wie am Reinbeker Täbyplatz wäre auch optimal. Aber nichts in Wentorf, da wäre ich ja bloß ein Teilinvestor“, meint der Geschäftsmann, dem folglich auch das Bergedorfer CCB „viel zu groß“ wäre. Wo noch könnte er sich umgucken? „Das EKZ am Süderquerweg in Kirchwerder ist ja schon besetzt. Aber ich könnte auch noch in Geesthacht oder Barsbüttel suchen. Irgendwas Charmantes mit Leerständen, die ich füllen kann.“

Direkt am Kreisel Weidenbaumsweg: Wo jetzt alte Garagen stehen, könnten 27 Wohnungen gebaut werden.
Direkt am Kreisel Weidenbaumsweg: Wo jetzt alte Garagen stehen, könnten 27 Wohnungen gebaut werden. © bgz | Anne Strickstrock

Auf jeden Fall wolle er gern nochmal „beweisen, dass ich es kann“, sagt der Sänger und Moderator, der vor zehn Jahren bereits das Einkaufszentrum in Schwarzenbek kaufte: „Das ist mein Lieblingskind und meine Altersvorsorge. Von den 35 Geschäften standen damals neun leer, aber heute sind alle wieder gut gefüllt. 10 Millionen Euro war das Einkaufszentrum damals wert, heute sind es schon 21 Millionen.“ Dafür habe er auch bei Ellermanns Welt im TV Hamburg 1 reichlich Werbung gemacht: „Heute wollen alle nach Schwarzenbek.“

Alternativ könnten es auch Windkraftanlagen sein

Nun, der Mann, der in Schwarzenbek auch gerade sein neues „Hossa-Hossa-Bier“ verkauft, hat ansonsten noch andere Geschäftsideen: „Wenn ich kein Einkaufszentrum finde, könnte ich mir auch was mit Windkraft vorstellen, vielleicht in den Vier- und Marschlanden“, sagt der dreifache Großvater, der auch eine soziale Seite hat, 2014 etwa eine „Stiftung gegen Altersarmut“ gründete.

Damit aber gehe er – bei aller polarisierenden Prominenz – nicht so sehr an die Öffentlichkeit. „Wobei wir schon viel geholfen haben, etwa einer armen Reinbekerin den Grabstein für ihren behinderten Sohn kauften, der mit nur 18 Jahren gestorben ist.“

Das leicht verschnörkelte Bestandshaus am Weidenbaumsweg sollte möglichst nicht abgerissen werden: „Ich würde die acht Mieter gern in Ruhe wohnen lassen“, meint Andreas Ellermann.
Das leicht verschnörkelte Bestandshaus am Weidenbaumsweg sollte möglichst nicht abgerissen werden: „Ich würde die acht Mieter gern in Ruhe wohnen lassen“, meint Andreas Ellermann. © bgz | Anne Strickstrock

Solche Geschichten erzählt er dann auch schon mal seinem Freund Olaf, dem Bundeskanzler. Und ja, er habe dessen Handynummer und wirklich einen guten Kontakt. Er sei letztens erst zusammen mit dessen Frau und Mutter im Fischereihafen-Restaurant gewesen. Und, ach ja: Eigentlich bekomme er noch einen Kasten Bier vom Kanzler, nach einer Wette mit Handschlag.

„Du wirst mal Kanzler“: Wette mit Olaf Scholz gewonnen

„Als der Hamburger des Jahres gesucht wurde, trafen wir uns 2018 in der Wein-Bar vom Hotel Atlantik. Und nach ein paar Stunden sagte ich, dass er mal Bundeskanzler werden würde. Da lachte er nur, weil die Umfragewerte denkbar schlecht waren.“ Weil Olaf Scholz aber tatsächlich seit Ende 2021 Kanzler ist, habe er nun mal die Wette gewonnen und wolle „unbedingt noch das Bier einfordern“, sagt Ellermann grinsend.

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Auch dass der SPD-Politiker ihm Ende der 80er-Jahre mal geholfen habe, „als ich ohne Genehmigung ein Country-Festival auf der Horner Rennbahn veranstaltet habe“, wird nicht vergessen: Solche Episoden wie auch nette Schmunzel-Storys etwa mit Rex Gildo und Heidi Kabel werden bald zu lesen sein, wenn der Schlagerbarde aus seinem Leben berichtet, etwas aus den Sendungen „Ellermanns Hitparade“, „Ellermanns Hafenbar“ oder der „Ellermanns Morning Show“.

Und dieser Name wird mit Sicherheit auch auf dem nächsten Titel stehen: „Jedenfalls hilft mir gerade jemand dabei, ein Buch über mein Leben zu schreiben. Zur Buchmesse im Oktober 2025 soll es auf den Markt kommen.“