Hamburg. Pakete, Briefe und Briefmarken wird es nicht mehr in der Filiale an der Kurt-A.-Körber-Chaussee geben. Zudem müssen Kunden umdenken.
Seit die Postbank im Februar angekündigt hatte, ihr Filialnetz ausdünnen zu wollen – von 550 auf etwa 300 Standorte bundesweit – war die Sorge um die Filiale an der Kurt-A.-Körber-Chaussee in Bergedorf groß. Denn auch die Tatsache, dass hier seit 2016 in Übergangscontainern gearbeitet wird und dass von einem dauerhaften Standort schon länger nicht mehr die Rede war, schien kein gutes Omen.
Nun aber ist die Entscheidung gefallen, auch die Mitarbeiter sind informiert: Die Postbankfiliale Bergedorf bleibt erhalten. Allerdings nicht in ihrer jetzigen Form. „Die Filiale wird bis Ende 2025 in eine Beratungsfiliale umgewandelt“, informiert auf Nachfrage Postbanksprecher Hartmut Schlegel. Das wird für die hiesigen Kunden ein erhebliches Umdenken erfordern.
Bergedorf: Postbank bietet bald keine Postdienstleistungen mehr an
Denn sämtliche Postdienstleistungen werden aus der Filiale abgezogen. Pakete, Briefe, Briefmarken, das alles ist hier künftig nicht mehr zu bekommen. Schon seit November 2023 werden keine Pakete mehr in die Filiale geliefert; nun fällt auch alles andere weg. Die nächsten Postfilialen sind künftig unter anderem in den Kiosken im CCB oder am Weidenbaumsweg Richtung Sander Damm zu finden. Die Deutsche Post – die ein anderes Unternehmen als die zur Deutschen Bank gehörenden Postbank ist – muss eine flächendeckende Versorgung sicherstellen.
Was an der Kurt-A.-Körber-Chaussee bleibt, sind die Beratungsleistungen rund ums Bankgeschäft, zudem die Automaten. Bergedorf gehört damit immerhin zu den 326 Filialen, die schlussendlich doch erhalten bleiben. Die anderen müssen weichen, da das Unternehmen eine „fortschreitende Digitalisierung“ und „eine deutliche Veränderung im Verhalten der Kundinnen und Kunden“ beobachtet habe, so Sprecher Hartmut Schlegel. „Wir stellen fest, dass unsere Mobile- und Online-Angebote zunehmend stärker genutzt werden, und zwar über alle Altersgruppen hinweg.“ Das gelte nicht nur für das klassische Online-Banking, sondern auch für andere Geschäfte wie etwa den Online-Abschluss von privaten Ratenkrediten.
Die Postbank will sich zu einer „Mobile-First“-Bank entwickeln
Die Postbank wolle dieser Entwicklung „in Zukunft noch stärker entsprechen“. Das Digitale wird weiter ausgebaut, die Postbank werde „mittelfristig zu einer ,Mobile-First‘-Bank entwickelt“, sagt der Sprecher. Neben den digitalen Angeboten werde aber auch in die Filialen der Postbank investiert, „weil sie weiterhin ein wichtiger Teil des Angebotes bleiben“. Die Direktberatung wird zudem gestärkt, indem elf regionale Beratungscenter für die Beratung per Video und Telefon aufgebaut werden.
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Wann genau die Bergedorfer Postbank in eine Beratungsfiliale umgebaut wird, steht noch nicht fest. Bis Jahresende 2025 soll das aber vollzogen sein. „Unsere Kunden werden wir in jedem Fall rechtzeitig informieren.“ Ob das auch ein langfristiges Bekenntnis zum Standort ist, bleibt abzuwarten. Denn von einem Umzug aus den wenig repräsentativen Übergangscontainern an der Kurt-A.-Körber-Chaussee/Sander Damm in eine „richtige“ Filiale ist aktuell nicht mehr die Rede. Dazu, sagt der Postbanksprecher kurz angebunden, habe er derzeit keinen neuen Sachstand.