Hamburg. Das Who‘s who aus Bergedorf feiert ausgelassen am Rathaus. Und auch prominente Besucher aus anderen Bezirken schauen vorbei.
Sie erfreuten sich am Vierländer Bier (für 4 Euro) und hörten den beiden Live-Bands zu, während die Kinder die Piraten-Hüpfburg stürmten, sich viele Bergedorfer zudem für die Rathaus-Führungen anmeldeten und unbedingt auf den Turm wollten: Es muss nicht immer die ultimative Riesenparty sein. Zu einem eher kuschelig-familiären Rathausfest hatte Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann für Sonnabend nach Bergedorf eingeladen – und konnte gleich ihrer Mutter, Ehemann Andreas und Tochter Lena eine Bratwurst spendieren.
Die musste auch nicht Bio-Qualität haben, wie es zunächst in der Ausschreibung hieß. Bratwurst, Pommes und Kuchen verkaufte das Team des Café Stellar (an der Sternwarte), ebenso sorgte es für die Getränke. „Und wir versuchen, es durch die Plastik-Pfandbecher so nachhaltig wie möglich zu gestalten“, so Gastro-Chef Gerd Kekstadt.
Bergedorf feiert Rathausfest und informiert über Innovationspark und Oberbillwerder
Locker 300 bis 400 Gäste waren ständig im Rathauspark anzutreffen, manchmal mit besorgtem Blick zum Himmel, aber Petrus hatte zum Glück ein Einsehen. „Ich bin zufrieden mit unserem offenen Rathaus, es ist wirklich sehr entspannt“, freute sich die Gastgeberin in sonnengelber Bluse und begrüßte ihren Kollegen aus dem Bezirksamt Mitte. „So ein schönes Rathaus habe ich leider nicht, aber immerhin einen tollen Ausblick aus dem zehnten Stock“, sagte Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer (SPD), der mit Sohn Moritz (6) aus Finkenwerder vorbeigekommen war. Auf der Picknickdecke wurden zudem Babys gestillt, und überhaupt war die Kinderwagen-Dichte enorm: Clara Lenné und Katja Kramer (SPD) hatten ebenso ihren Mini-Nachwuchs mitgebracht wie Dennis Gladiator (CDU).
Vor dem Spiegelsaal informierten Stellwände über den Bergedorfer Innovationspark und den geplanten Stadtteil Oberbillwerder. Der wird bekanntlich von der AfD abgelehnt, die sich derweil über „vier Direktmandate in der Bezirksversammlung freut“, so Fraktionschef Reinhard Krohn, der sich ebenso beim Rathausfest einfand wie zahlreiche Lokalpolitiker von Grünen- und Linksfraktion.
Rathausfest 2024: Was Menschen aus Neuallermöhe Sorge bereitet
An fachlichen Themen sollte es nicht mangeln: Wer wollte, konnte mit dem ehemaligen Schulsenator Ties Rabe (SPD) diskutieren, mit Bergedorfs Sozial- und Jugenddezernentin Anke Jungblut, mit dem ehemaligen Bezirksamtsleiter Christoph Krupp oder auch mit Bergedorfs Verwaltungsdezernent Ulf von Krenski, der die DRK-Sanitäter umsorgte und ihnen Essensmarken verteilte.
Ein Thema schien vor allem die Neuallermöher zu interessieren: Samt Infotafeln und Sandsäcken waren die Ehrenamtlichen von Deichverband angerückt: „Viele Bürger aus Neuallermöhe sorgen sich um die Schöpfwerke, weil sie ja an der zweiten Deichlinie wohnen. Das gibt es wirklich reichlich besorgte Nachfragen“, so Oberdeichwart Dieter Schütt, der von Überströmungen und Ausspülungen zu berichten wusste.
Verwaltung in Bergedorf sucht zahlreiche neue Mitarbeiter
Wo ebenso aktuell der Schuh drückt im Bezirksamt, ließ sich allein an den Stellenausschreibungen ablesen, die in einem Zelt präsentiert wurden: Ein Baugenehmigungsmanager ist ebenso gefragt wie ein Abschnittsleiter für Erschließung und Mobilität oder ein Sachbearbeiter in der Naturschutzbehörde, Schwerpunkt Oberbillwerder. Das Fachamt für Stadt- und Landschaftsplanung sucht zudem eine Leitung für die Entwicklung von Großprojekten.
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Im Vordergrund des Rathausfestes stand indes der leichte Frohsinn, für den das jazz- und swingbetonte Sachsenwald Soundorchester um Sängerin Sabine Ackermann sorgte, am Abend erklangen dann die Bergedorfer Rock- und Popklänge von „Rock die Straße“. Auf jeden Fall waren die Bergedorfer Besucher durchaus angetan von der lockeren Stimmung – und wohl niemand ging noch am selben Tag nach Wentorf, wo zeitgleich (dummerweise ohne Abstimmung) ebenfalls ein schönes Rathausfest gefeiert wurde.