Hamburg. Endlich Sommer! Die ersten Schulkinder im Norden haben bereits Ferien. Doch wohin? Abenteuerliches und Kurioses für Groß und Klein.

Sonnig bei bis zu 30 Grad. Während der Sommer bislang auf sich warten ließ, soll es Ende Juni nun endlich auch im Norden Badewetter geben. Zwar müssen sich die Schülerinnen und Schüler in Hamburg und Schleswig-Holstein noch gedulden, bis sie Sommerferien haben, in Niedersachsen und Bremen lassen die Kids ihre Stifte hingegen am heutigen Montag (24. Juni) fallen. Doch was soll mal daheim unternehmen? Hier sind 16 teils abenteuerliche, teils kuriose Urlaubsideen aus 16 Bundesländern.

Die Reiselust der Deutschen ist zurück. Nach Angaben des Verbands der Deutschen Reisewirtschaft (DRV) gaben sie 2023 mit 89 Milliarden Euro mehr Geld für Urlaub aus als zu Vor-Corona-Zeiten. Dabei gehen 78 Prozent aller Reisen ab fünf Tagen ins Ausland, 22 Prozent zu Zielen in Deutschland. Am beliebtesten sind als Reiseziele Bayern und Schleswig-Holstein. Doch alle 16 Bundesländer haben Spannendes zu bieten. In unserem Bergedorfer Familien-Blog „Volkers Welt“ gibt es heute Tipps, bei denen in der Familie garantiert keine Langeweile aufkommt, sortiert nach Bundesländern von Nord nach Süd.

Schleswig-Holstein: Drachen steigen lassen in St. Peter-Ording

Einen Rausch der Farben gibt es vom 28. bis 30. Juni beim Drachenfest in St. Peter-Ording. Etwas Wind geht an der Nordsee ja immer. Während alle anderen Drachenfeste also im Frühjahr oder Herbst liegen, lässt man in St. Peter die Drachen auf dem Eventgelände bei schönstem Sommerwetter steigen.

Mecklenburg-Vorpommern: Auf nach Redefin in die Welt der Pferde

Die große Hengstparade ist der alljährliche Höhepunkt im Landgestüt Redefin. Bei den Redefiner Pferdetagen (1., 8. und 9. September) kommen Sie den Tieren ganz nah und können zudem die große Show von der Tribüne aus bestaunen. Achtung: Hunde verboten!

Hengste ziehen  in Redefin während der Hengstparaden auf dem Landgestüt Redefin einen historischen Wagen.
Hengste ziehen in Redefin während der Hengstparaden auf dem Landgestüt Redefin einen historischen Wagen. © picture alliance / dpa | Daniel Bockwoldt

Hamburg: Trübe Regentage ganz einfach wegspielen

Hamburg im Regen? Das gibt es dem Klischee nach ja oft. Dann auf in den Retro Spiele Club, ein Museum zum selber spielen! Jeden Donnerstag (17 bis 22 Uhr) und Sonnabend (12 bis 16 Uhr) können die Erwachsenen dort in Erinnerungen an die Konsolenzeit schwelgen und der Nachwuchs sich über die schlechte Grafik von damals amüsieren (Horner Landstraße 171).

Bremen: Im Hochsommer in der Antarktis abkühlen – das Klimahaus Bremerhaven

Bremerhaven mit seinem bekannten Klimahaus (Am Längengrad 8) gehört zum Bundesland Bremen. Jeden Tag ab 10 Uhr können sämtliche Klimazonen in einem Gebäude erkundet werden. Von Norddeutschland geht es über die Alpen und Afrika bis in die Antarktis und auf der anderen Seite des Globus über die Südsee wieder zurück. Eine spannende und lehrreiche Reise.

Ein ganzer Planet in einem Haus: Das Klimahaus in Bremerhaven bietet ungewöhnliche Einblicke.
Ein ganzer Planet in einem Haus: Das Klimahaus in Bremerhaven bietet ungewöhnliche Einblicke. © picture alliance / imageBROKER | Wilfried Wirth

Niedersachsen: In frühere Zeiten eintauchen beim Mittelalterlich Spectaculum in Bückeburg

Das Mittelalterlich Phantasie Spectaculum in Bückeburg findet vor malerischer Kulisse im Schlosspark am 27./28. Juli und 3./4. August statt. Ein Besuch ist sehr lohnend, aber nehmen Sie Ohropax mit, denn die Bands sind sehr laut und somit auf dem gesamten Gelände zu hören.

Sachsen-Anhalt: Treffen vor malerischer Kulisse mit Giovanni Zarrella

Ein unterschätztes Reiseziel ist Quedlinburg. Die mittelalterliche Stadt wie aus dem Bilderbuch zählt zum Weltkulturerbe der UNESCO. Am 17. August tritt übrigens Giovanni Zarrella im Rahmen des Summer-Open-Air-Festivals auf dem Marktplatz von Quedlinburg auf.

Berlin: Erinnerung an die Zeit, als Deutschland geteilt war

Im Mauermuseum Haus am Checkpoint Charlie wird täglich ab 10 Uhr Geschichte lebendig. Gezeigt wird, unter welchen Opfern Menschen die Flucht von Ost nach West wagten. Unter anderem ist zum Beispiel der selbst genähte Heißluftballon zu sehen, mit dem einigen DDR-Bürgern die Flucht gelang. Kein Berlin-Besuch ist komplett ohne einen Abstecher in die Friedrichstraße 43-45.

Brandenburg: Feuchtfröhlicher Ausflug in die Tropen

Ein riesiges Badeparadies mitten im Nirgendwo, das ist das Tropical Island in Krausnick-Groß Wasserburg. Der Wasserpark ist das größte tropische Resort in Europa. Geöffnet täglich ab 8 Uhr. Tipp: Wer dort übernachtet, kann auch nachts schwimmen gehen, wenn es nicht so voll ist.

Südsee-Flair unter dem Kuppeldach: das Tropical Islands in Brandenburg hat über eine Million Besucher pro Jahr.
Südsee-Flair unter dem Kuppeldach: das Tropical Islands in Brandenburg hat über eine Million Besucher pro Jahr. © picture alliance/dpa | Patrick Pleul

Nordrhein-Westfalen: Auf den Spuren der Alten Römer

Der Archäologische Park in Xanten ist so weitläufig, dass Sie einen ganzen Tag auf den Spuren der Alten Römer einplanen sollten. Kriegen Ihre Kinder bei dem Gedanken das große Gähnen? Keine Sorge: Hier gibt es einen der schönsten Abenteuer-Spielplätze in Deutschland.

Hessen: Kostenloser Trip ins Ungewisse

Ein Urwald mitten in Hessen, das ist der Urwald Sababurg (Sababurger Straße in Hofgeismar). Der Besuch ist kostenlos, es lassen sich Führungen buchen. Der Urwald Sababurg steht bereits seit 1907 unter Naturschutz, nachdem sich der Maler Theodor Rocholl (1854-1933), der hier viele Motive fand, sehr um seinen Schutz bemüht hatte. Ganz in der Nähe steht das Dornröschenschloss, die Sababurg.

Thüringen: Wo die Felsen steil aufragen

Noch so ein mystischer Ort ist die Drachenschlucht südlich von Eisenach (Marietal). Von der „Alten Brauerei“ in Eisenach aus gibt es einen Bus dorthin, oder Sie starten Ihre Wandertour von einem der drei Startpunkte aus: dem Parkplatz Prinzenteich, dem Parkplatz Liliengrund oder dem Parkplatz „An der Phantasie“.

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Sachsen: Bergtour in der Großstadt Dresden

Eine Bergbahn mitten in Dresden? Das gibt es tatsächlich! Die Loschwitzer Bergschwebebahn wurde wie die bekannte Wuppertaler Schwebebahn vom Unternehmer Eugen Langen (1833-1898) realisiert und erlaubt einen schönen Blick auf die Elbstadt. Dabei geht es gemächlich zu: Die Bergbahn überwindet in fünf Minuten 84 Meter Höhenunterschied.

Saarland: Wer hat Lust, mit dem Feuer zu spielen?

Feuer, Wasser, Erde, Luft – Die vier Elemente spielen die Hauptrolle im Industriemuseum Ferrodrom in der Völklinger Hütte (Rathausstraße 75-79). Das vollständig erhaltene Eisenwerk gehört zum Weltkulturerbe und ist täglich ab 10 Uhr geöffnet. Im Science-Park gibt es eine Reihe an spannenden Physik-Aufgaben, zum Beispiel muss man versuchen, ein großes Wasserrad zum Stehen zu bringen.

Rheinland-Pfalz: Ein Ort für Menschen, die gerne obenauf sind

Nichts für Menschen mit Höhenangst ist die spektakuläre Hängeseilbrücke Geierlay im Hunsrück. Täglich ab 9 Uhr starten Touren. Auf einer Länge von 360 Metern überspannt die Geierlay das Mörsdorfer Bachtal und war bis 2017 die längste Hängeseilbrücke Deutschlands. Für nervöse Gemüter: Die Holzbretter, auf denen Sie die Brücke entlang laufen, sind sechs Zentimeter dick. Wer die Natur genießen möchte, sollte aber das Wochenende 30./31. August meiden. Dann wird die Brücke bei der „Sommerwiesn“ zur Partymeile.

Baden-Württemberg: Einen Ort mit „Y“ – gibt es so etwas?

Wer gerne „Stadt, Land, Fluss spielt“, sollte jetzt aufpassen. Ein Ort mit „Y“ gibt es tatsächlich in Deutschland: Yach im Schwarzwald ist ein idyllischer Urlaubsflecken, wo die Gasthäuser noch „Adler“, „Rössle“ oder „Löwen“ heißen. Namensgeber ist der nahe Yachbach.

Bayern: Top in Europa – die Ritterspiele von Kaltenberg

An drei Wochenenden (12. bis 14. Juli, 19. bis 21. Juli und 26. bis 28. Juli) hat das Mittelalterfest auf Schloss Kaltenberg mit dem größten Ritterturnier Europas geöffnet. Der Autor dieser Zeilen war schon drei Mal dort. Es ist das Großartigste, was es in diesem Bereich gibt. Nicht verpassen!

Lanzenstechen beim Ritterturnier in Kaltenberg.
Lanzenstechen beim Ritterturnier in Kaltenberg. © picture alliance / SZ Photo | Johannes Simon