Hamburg. Nach dem Umbau der Serrahnstraße soll nun die benachbarte Einkaufsstraße attraktiver werden. Politik soll den Startschuss geben.
Hier bummeln und flanieren die Bergedorfer gern, schauen über den Schlossteich, essen ein Eis oder besuchen die schöne, alte St.-Petri-und-Pauli-Kirche. Auch Stadtfest, Weihnachtsmarkt oder Weinfest werden auf der Alten Holstenstraße zwischen Johann-Adolf-Hasse-Platz und Kreisel Weidenbaumsweg gefeiert. Und doch entfaltet die wichtige Verbindung zwischen der Bergedorfer und der Lohbrügger City noch längst nicht ihr ganzes Potenzial: Kopfsteinpflaster wechselt sich mit Asphalt ab, Verkehrsschilder sind teilweise schief, der Übergang zum Sachsentor wirkt unstrukturiert.
Das etwa 200 Meter lange Teilstück der alten Holstenstraße soll deshalb aufgewertet werden: Nachdem im vergangenen Herbst bereits erste Ideen der Bürger eingesammelt wurden, soll nun ein „Freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb“ starten. Am Mittwoch, 10. April, werden im Stadtentwicklungsausschuss die Auslobungsunterlagen mit allen Details rund um das Verfahren diskutiert. Ein positives Votum wäre dann der Startschuss.
Wettbewerb zum Umbau der Alten Holstenstraße in Bergedorf soll starten
Wie viele Bürger sich bisher beteiligt haben, welche konkreten Ideen und Wünsche sie eingebracht haben, zu all dem gibt das Bezirksamt vor dem Ausschuss keine Auskunft. Sicher ist aber, die Vorschläge der Bergedorfer sollen einfließen in einen Wettbewerb, der in zwei Phasen ablaufen wird: Zunächst werden die Teilnehmer ausgewählt; sieben Büros an der Zahl. In der zweiten Phase werden die Teilnehmer dann detaillierte Entwürfe zur Straßenumgestaltung erarbeiten und vorlegen.
Die Aufgabenstellung ist komplex, die Wunschliste lang. Für den Betrachtungsraum Alte Holstenstraße und Kirchenplatz ist eine „freiraumplanerische und verkehrliche Gesamtkonzeption“ gefragt. Heißt einerseits: „Für alle dort vorgesehenen Mobilitätsformen“ von E-Scooter bis Radfahrer oder Fußgänger sollen Räume geschaffen werden.
Für Fußgänger wie Radfahrer oder E-Scooter gleichermaßen eine wichtige Verbindung
Doch gleichzeitig soll die Aufenthaltsqualität besser werden, zudem auch noch Platz für „Sondernutzungen“ sein, also beispielsweise die traditionellen Feste mitsamt ihren Buden.
Kein einfaches Unterfangen, schon beim Stichwort Mobilität: Zwar fahren auf dem Abschnitt seit dem Bau des ZOB, als VHH-Busse die Strecke als Umleitung nutzten, keine Autos mehr. Aber die Alte Holstenstraße ist für Fußgänger wie Radfahrer oder E-Scooter gleichermaßen eine wichtige Verbindung zwischen Lohbrügge und Bergedorf. Angesichts der Fußgängerströme aus allen Richtungen dürfte der Bau eines richtigen Radweges jedoch sehr schwierig sein.
Anknüpfung an Schlosspark und „umliegende Straßen und Wasserflächen“ soll besser werden
Über all dem steht dann auch noch der Wunsch an die Planer, eine „hochwertige Aufenthaltsqualität“ zu schaffen, die der Lage am Wasser und zu den Fußgängerzonen Rechnung trägt. Das soll auch erreicht werden, indem bestehende Verbindungen ausgebaut werden.
Konkret: Die Anknüpfung an den Schlosspark und die „umliegenden Straßen und Wasserflächen“ soll besser werden. Mehr Übersichtlichkeit zum Schloss, zur Bergedorfer Schlossstraße und zum Sachsentor – auch das keine leichte Aufgabe angesichts der baulichen Gegebenheiten.
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Und noch ein dritter Punkt ist gefordert. Die Büros sollen sich Gedanken machen, wie die Folgen des Klimawandels hier in dem „hochfrequentierten Altstadtraum“ aufgefangen werden können.
Die Umgestaltung des Teilstücks der Alten Holstenstraße ist nach dem Bau der Kupferhofterrassen und der Neugestaltung der Serrahnstraße bereits „das dritte und zugleich größte Puzzlestück“ zur Aufwertung des Bereichs rund um den Serrahn, so Baudezernent Lars Rosinski im September 2024. Wenn das Verfahren planmäßig seinen Gang geht, wird mit einer Entscheidung der Jury über die Entwürfe im Herbst 2024 gerechnet.