Bergedorf. Kopfsteinpflaster soll weg – aber was kommt? Bezirksamt setzt auf breite Beteiligung, bevor es einen Wettbewerb unter Experten gibt.

Nun geht alles ganz schnell: Seit Montag, 11. September, können sich Bürger online mit Ideen für den Umbau der Alten Holstenstraße einbringen: Die Frage lautet: Wie sollen die rund 200 Meter des Kopfsteinpflaster-Areals zwischen City-Kreisel und St. Petri und Pauli einschließlich des Kirchen-Umfelds künftig gestaltet werden?

„Es ist nach den Kupferhofterrassen und der Neugestaltung der Serrahnstraße samt Hafenkran-Restaurierung das dritte und zugleich größte Puzzlestück der nachhaltigen Aufwertung des alten Bergedorfer Hafens“, unterstrich Baudezernent Lars Rosinski jetzt im Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksversammlung. Mit besonders breiter Bürgerbeteiligung wolle er zusammen mit Bergedorfs Stadtplanung „alles daran setzen, dass es ein ebenso großer Erfolg wird, wie die Neubelebung der Serrahnstraße als Bergedorfs neuer Gastromeile“.

Ideen der Bürger gefragt für den Umbau der Alten Holstenstraße

Tatsächlich sind die Anforderungen an die Alte Holstenstraße aber deutlich vielschichtiger. Schließlich geht es hier neben einer neuen Möblierung und der besseren Erschließung des nahen Wassers samt Gastronomie und Geschäften nicht zuletzt auch um ein besseres Miteinander der verschiedenen hier zugelassenen Verkehrsteilnehmer. Denn im Gegensatz zu einer klassischen Fußgängerzone müssen hier auch Radfahrer, Menschen mit E-Scooter und der Anlieferverkehr irgendwie organisiert werden.

Die Linie mit den roten Punkten umschließt den Bereich, in dem die Alte Holstenstraße umgestaltet werden soll. Dazu gehören auch das gesamte Areal der Kirche St. Petri und Pauli sowie die Eingangsbereiche zu Bergedorfer Schlossstraße, Sachsentor und Vierlandenstraße.
Die Linie mit den roten Punkten umschließt den Bereich, in dem die Alte Holstenstraße umgestaltet werden soll. Dazu gehören auch das gesamte Areal der Kirche St. Petri und Pauli sowie die Eingangsbereiche zu Bergedorfer Schlossstraße, Sachsentor und Vierlandenstraße. © Bezirksamt Bergedorf | Axel Schneede

Viel zu tun also für Stadtplaner Axel Schneede und sein Team im Rathaus. Dort wird das Thema denn auch von Anfang an zweigleisig angegangen: Parallel zur bereits angelaufenen Vorbereitung eines Wettbewerbs mit insgesamt sieben Büros für Stadtentwicklung und Landschaftsplanung sind schon jetzt die Bürger an der Reihe. Sie sollen den Experten die Grundideen und auch die Leitplanken liefern, in denen die sich dann mit ihrer Planung im Frühjahr 2024 bewegen dürfen.

Online-Beteiligung ab Montag – oder an zwei Tagen mitten auf der Alten Holstenstraße

Wer sich online beteiligen möchte, findet eine ausführliche Projektbeschreibung samt Beteiligungsmöglichkeiten ab Montag für drei Wochen unter https://alte-holstenstrasse.beteiligung.hamburg/ im Internet. Zudem ist eine zweitägige Mitmachveranstaltung direkt auf der Alten Holstenstraße geplant: Am Freitag, 22. September, von 14 bis 17 Uhr und am Sonnabend, 23. September, von 10 bis 13 Uhr, sind Bergedorfs Stadtplaner vor Ort, um aktiv mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen.

Sie haben die betroffenen 200 Meter der Alten Holstenstraße dabei als wichtiges Scharnier für die Attraktivität der Bergedorfer City im Blick. Denn hier trifft Freizeit auf rasante Rad- und E-Bike-Fahrer, trifft das Einkaufsvergnügen auf die Ausläufer vom Grün des Schlossparks – und nicht zuletzt muss dieser Teil der Alten Holstenstraße auch noch so geplant werden, dass hier Großveranstaltungen wie Stadtfest, Hafenmeile oder Weihnachtsmarkt möglich bleiben.

Die Vorschläge der Bürger werden dann direkt in die Auslobung des Wettbewerbs für die sieben Büros einfließen. Deren Experten haben schließlich von Frühjahr bis Sommer 2024 Zeit für ihre Entwürfe, mit einer Entscheidung der Jury wird etwa im September 2024 gerechnet. Anschließend sollen die Bauarbeiter anrücken. und sich neben dem Teilstück der Alten Holstenstraße samt Kirchen-Areal auch deren Übergänge in Bergedorfer Schlossstraße, Sachsentor und Vierlandenstraße vorknöpfen.