Hamburg. In der Lohbrügger Fußgängerzone gibt es gleich zwei Burger-Restaurants nebeneinander. Wo schmeckt es besser? Ein Test.

Saftig, überwiegend fleischig, einfach lecker, am besten noch mit Pommes dazu: Es mutet schon etwas kurios an, dass mitten in der Fußgängerzone Alte Holstenstraße zwei Burger-Restaurants direkt nebeneinander ihre Kreationen anbieten. Zumal die CineLounge, die American Sportsbar innerhalb des Bergedorfer Hansa Filmstudio, am 16. Juni 2023 eröffnete, und keinen Monat später am 15. Juli das neue Franchise-Restaurant Elbburger nachlegte.

Beide Anbieter schwärmen von „Super-Kunden“ und fühlen sich „super gut angenommen“ – doch wer macht denn nun die besseren Burger? Es ist Zeit – Zeit für das Burger-Duell in Lohbrügge.

Elbburger oder CineLounge – wer hat den besten Burger?

Wobei einige Grundsätze zunächst klargestellt werden sollten: „Wir sind Kino, die sind Restaurant und Lieferdienst“, macht die Theaterleiterin des Hansa Studios, Vivien Wittgrefe, deutlich, was das Kerngeschäft der jeweiligen Häuser ist. Während das Kino an der Alten Holstenstraße 17-19 in seinem neuen Restaurant bis zu 100 Sitzplätze für hungrige TV-Sportfans auffahren kann, funktioniert Elbburger zu 80 Prozent über Essenslieferungen.

Differenzen unter den Konkurrenten, die so nah beieinander schmackhafte Burger grillen, gibt es aber nicht. „Wir sind gute Nachbarn“, sagt stellvertretend für beide Seiten Harkamal Singh Bhatti, der gemeinsam mit dem älteren Bruder Harpreet das Geschäft an der Alten Holstenstraße 15 (ehemals Sport Wolgast) leitet.

Sieht so harmlos aus, aber entfaltet am Gaumen sein wahres Geschmackspotenzial: der Double Smash Burger mit Pommes aus der Elbburger-Küche.
Sieht so harmlos aus, aber entfaltet am Gaumen sein wahres Geschmackspotenzial: der Double Smash Burger mit Pommes aus der Elbburger-Küche. © BGDZ | Jan Schubert

Welche Burger-Kreationen schicken die „Duellanten“ nun ins Rennen? Elbburger serviert den Double Smash Burger. Optisch unscheinbar, fast plattgedrückt – doch geschmacklich, so viel sei vorweg genommen, ein Wunderwerk. „Das ist seit ein paar Jahren Hype und Trendprodukt in den USA“, erklärt Harkamal Singh Bhatti, warum sein Laden diese Teile unbedingt im Sortiment der 30 Burger-Angebote (ab 9,90 Euro, darunter vier Smash-Varianten, auch veggie und vegan) haben musste. Als Elbburger das Produkt einführte, verdrückte der 29-Jährige täglich so ein Ding. „Jetzt gönne ich mir das zwei-, dreimal die Woche.“

Von Geschmacksexplosion und hohem Sättigungsgrad

Dieses Genussverhalten wird beim bz-Geschmackstest durchaus nachvollziehbar: Der Rindfleisch-Patty ragt deutlich aus dem extra aus den USA importierten „Martin‘s famous potatoe buns“ aus Chambersburg (Pennsylvania) heraus. „Diese Buns sind besonders fluffig und weich“, schwärmt Burger-Experte Singh Bhatti.

Doch die signifikante Geschmacksexplosion gibt es bereits beim Biss in das überlappende Fleisch – sensationell knusprig an den Seiten! Top angelaufen sei das Smash-Burger-Quartett (9,90 bis 15,40 Euro), das es laut des Elbburger-Chefs Recherchen so nur bei ihm im Raum Bergedorf geben soll.

Davon wird jeder satt: die einfache Cheeseburger-Variante aus der CineLounge mit normalen Pommes Frites, Cole Slaw und Ketchup/Mayo.
Davon wird jeder satt: die einfache Cheeseburger-Variante aus der CineLounge mit normalen Pommes Frites, Cole Slaw und Ketchup/Mayo. © BGDZ | Jan Schubert

Den neuen Trend gibt es nebenan zwar nicht, aber: Die Formulierung „satt werden“ erfasst bei Weitem nicht die Dimension, die CineLounge-Chefkoch Singh Gurinderbir auf seinen paar Quadratmetern beim Besuch unserer Zeitung innerhalb einer Viertelstunde mit ausschließlich frischen Produkten aus der Region hinzaubert.

Es gibt jeweils einen Cheeseburger (16,50 Euro) und einen Double-Cheeseburger (22,10 Euro) im frisch gebackenen Brötchen aus der Bäckerei Dittmer mit Cole Slaw, normalen und Süßkartoffel-Fritten, Ketchup und Mayonnaise. Hansa-Theaterleiterin Wittgrefe weiß: „Der Cheeseburger ist ganz klar der Favorit der Gäste.“

Unbedingt auch probieren: Burger mit Champignons und Speck

Der gut gefüllte Burger-Teller ist insbesondere in der Süßkartoffel-Variante sehr lecker. Der Burger sollte mit Messer und Gabel gegessen werden, alle Schichten sehen sehr appetitlich aus. 180 Gramm Rindfleisch, Salat, Zwiebeln, Gurke, Tomate, Gurke – kein Schnickschnack.

Wahrscheinlich nicht mehr als ein Geheimtipp, aber als Liebling der Redaktion entpuppt sich der ebenfalls mehrgeschossige Bacon/Mushroom Burger für 18,80 Euro mit Champignons und knusprigem Speck. Es gibt im Übrigen noch eine nette Aktion in der CineLounge bezüglich des Monsters Double Cheese Burger: „Wer den schafft, bekommt von uns einen Extragutschein für Popcorn“, sagt Vivien Wittgrefe.

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Mitgliedern der Burger-Community schmeckt es in beiden Läden top

Die Auswahl an Burgern in der Sportsbar im Kino ist im Vergleich zum Nachbarn Elbburger weniger opulent. Sechs unterschiedliche Burger gibt es jeweils inklusive aller Beilagen in der Preisspanne 15,50 bis 22,10 Euro. Außerdem stehen Klassiker wie Chicken Wings oder Currywurst auf der Karte. Und nun eingeführt: Wöchentlich wird die CineLounge nun immer ein wechselndes, neues Gericht wie demnächst das berühmte Schnitzel Hunter‘s Style (Jägerschnitzel) anbieten.

Fazit: Der Sieger des Burger-Duells von der Alten Holstenstraße ist der Burger-Fan. Den Mitgliedern der Burger-Community schmeckt es in beiden Läden gut. Der Smash-Burger-Hype ist gerechtfertigt. Das Wenig-Salat-Wenig-Brot-Mehr-Fleisch-und-Käse-Gerät von den Elbburger-Jungs schmiegt sich so angenehm an den Gaumen, die Knusperkante ist der Hammer. Doch für den großen Hunger – gern beim Fußball oder anderen Sport gucken – sind Cheeseburger und Co. in der CineLounge empfehlenswert. Das, was Chefkoch Gurinderbir auf den Tellern kreiert, ist nahrhaft, frisch und schmeckt.