Hamburg. Tipps für ungewöhnliche Lokale in Hamburg: Gerichte aus Sri Lanka, Norwegen oder Äthiopien locken mit besonderen Aromen.
Warum in die Ferne schweifen, das Gute liegt so nah, merkte schon Goethe an, der allerdings mit seinen Aufenthalten in Italien, der Schweiz und Frankreich für seine Zeit ein weit gereister Genosse war. In Hamburg lässt sich auf engstem Raum zumindest kulinarisch so manche Reise um die Erde unternehmen. Langeweile kommt hier in Sachen besonderer Aromen nicht auf.
Mediterrane Gerichte servieren ehemalige Hafenarbeiter im Portugiesenviertel schon lange. Mittlerweile gehören Pizza und Pasta in jedem Stadtviertel zum Standard. Aber die Vielfalt an Restaurants ist noch weitaus größer und lohnt einen Test: Das Abendblatt listet neue Lokale und Klassiker ungewöhnlicher Geschmacksrichtungen auf – ob norwegisch, äthiopisch, kreolisch oder aus Sri Lanka.
Restaurant Hamburg: Currys nach traditionellen Rezepten bei Sri Lankan Wave
Im Oktober 2023 öffnete das Sri Lankan Wave in Eimsbüttel seine Türen. Das kleine, liebevoll gestaltete Restaurant ging aus einem Foodtruck hervor und widmet sich authentischen sri-lankischen Speisen. Die Küche der Insel am Südzipfel Indiens deckt geschmacklich eine Bandbreite von würzig bis scharf ab. Currys mit Knoblauch, Kardamom, Zimt und Chili sind typisch.
Auch für ihre Süßspeisen ist die Küche Sri Lankas bekannt: Ob Chutneys oder Büffel-Joghurt mit Mango, bei Sri Lankan Wave kommen auch Zuckerfans auf ihre Kosten.
Sri Lankan Wave, Bellealliancestrasse 38, Dienstag bis Freitag von 11.30 bis 22 Uhr, Sonnabend und Sonntag von 15 bis 22 Uhr
Carribean Restaurant Roatan ist ein farbenfrohes Restaurant auf St. Pauli
Das Carribean Restaurant Roatan liegt nicht nur nett am Hafen, es bringt auch viel Farbe in die Hamburger Restaurantszene: Das karibische Restaurant am Fischmarkt ist schrill und schräg eingerichtet – und so farbenfroh wie ein Korallenriff.
Und nicht nur die Deko, sondern auch die Gerichte sind ungewöhnlich: Hier kommt kreolische Küche auf die bunten Tische. Die Rezepte wurden durch die Einwanderung in Mittelamerika stark geprägt, hier und da entdeckt man Einflüsse aus der afrikanischen und auch aus der europäischen Küche. Im Roatan bestimmen vornehmlich Hühnchen und Meeresfrüchte die Karte.
Carribean Restaurant Roatan, St. Pauli Fischmarkt 4, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Sonntag von 17.30 bis 22 Uhr, freitags und sonnabends von 16 bis 22.30 Uhr
Kitchens in Hamburg: Kulinarische Reise in fünf Gängen nach Norwegen
Im Kitchens in der Hamburger HafenCity können die Gäste regelmäßig in unterschiedliche Länder abtauchen. Seit Ende vergangenen Jahres bietet das Lokal einen Ausflug nach Norwegen. Der für die Kulinarik verantwortliche Kitchens-Leiter Markus Langmann, der zuvor bereits als Küchenchef und Sternekoch für Johann Lafer arbeitete, ist dafür extra in den Norden gereist und hat sich von der norwegischen Küche und ihren Zutaten inspirieren lassen.
Aus den Eindrücken sind zwei Fünf-Gänge-Menüs entstanden, davon eines ohne tierische Produkte. Ob Rentierrücken, Pilzkreationen oder Lachs mit Moltebeeren, die Vielfalt ist groß. Passend zum Menü wird in dem stylischen Restaurant optional auch eine Weinreise angeboten. Ab Mai geht es im Kitchens Richtung Westen, nach Louisiana.
Kitchens, Am Sandtorkai 46, Dienstag bis Sonnabend von 18 bis 22.30 Uhr
Izakaya by Dokuwa: Ein ganz spezieller Ort im Hamburger Karoviertel für Japan-Fans
Im Izakaya by Dokuwa geht es – typisch japanisch – etwas eng zu: In der überschaubaren Bar mit nur einem Tresen gibt es kleine und große Speisen. Wechselnde Gerichte der japanischen Küche werden hier im Karoviertel immer aktuell an die Wand geschrieben, das beliebte vegane Fried-Chicken ist ein Dauerbrenner. Es gibt auch Fusion-Küche, etwa ein Tartar vom Rind auf eher koreanische Art: mit Eigelb, Miso-Paste und Sesam-Öl.
Izakaya by Dokuwa, Karolinenstraße 18, Dienstag bis Donnerstag von 18 bis 23 Uhr, Freitag und Sonnabend bis 1 Uhr
Chingu: Koreanisches Restaurant jetzt auch am Mühlenkamp in Winterhude
Besonders sind beim Koreaner Chingu nicht nur die Speisen, sondern auch das Interieur: Das Restaurant auf St. Pauli versetzt die Gäste prompt nach Fernost, es ist knallbunt gestrichen, mit Neonröhren an den Wänden, großformatigen Fotos vom koreanischen Straßenleben und Bildschirmen, auf denen K-Pop läuft.
Serviert werden Klassiker wie Barbecue und Hotpot-Gerichte. Schon vom gleichnamigen Imbiss an der Adresse Kurze Mühren in der Nähe des Hauptbahnhofs kennen Hamburger besonders die knusprigen Hähnchenteile. Dieser Standort bildete den Beginn der Chingu-Geschichte in Hamburg. Kürzlich eröffneten die Koreaner am Mühlenkamp ihr drittes Lokal in der Hansestadt. Hier liegt der Schwerpunkt auf Steaks, es gibt aber auch Frühstück und Brunch.
- Chingu, Hein-Hoyer-Straße 3, Montag bis Donnerstag von 12 bis 15 Uhr und von 17 bis 22 Uhr, Freitag und Sonnabend von 12 bis 23 Uhr, Sonntag von 15 bis 22 Uhr
- Chingu, Mühlenkamp 1, Montag bis Sonnabend von 9 bis 22 Uhr, Sonntag von 9 bis 21 Uhr
- Chingu Imbiss, Kurze Mühren 13, Montag bis Sonnabend von 12 bis 22 Uhr
Karls Café und Restaurant in Hamburg-Ottensen bietet äthiopische Gerichte
Gerichte wie Linsensalat, Hüttenkäse mit Berbere und einer pfeffrigen Gewürzmischung oder Teff-Injera (Sauerteigfladenbrot mit Beilagen) können Hamburger im äthiopisch-eritreischen Restaurant und Karls Café probieren.
Nach dem Essen noch einen Asmara Zibib (Anislikör) oder eine äthiopisch-eritreische Kaffeezeremonie? Kein Problem, denn neben den Gerichten bieten die Getränke in dem gemütlichen Ecklokal im gastronomisch lebendigen Ottensen eine Reise in ferne Welten.
Karls Café und Restaurant, Keplerstraße 17a, Dienstag bis Sonnabend von 17 bis 22 Uhr
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„Lerne nur das Glück ergreifen. Denn das Glück ist immer da“, schrieb Goethe in seinem berühmten Vierzeiler über das Reisen. Wenn das Glück in einem guten Essen liegt, ist es in Hamburg stets zu haben. Und die Möglichkeiten sind und bleiben groß: Bald eröffnet an der Hohenfelder Bucht das Deli Indo. Das Lokal bietet indonesische Küche, nur einen Steinwurf von der Außenalster entfernt.