Lohbrügge. Restaurant und Lieferdienst auf alter Sport Wolgast-Fläche. Warum das leitende Brüderpaar voll auf Franchise setzt.
Dieses Brüderpaar möchte die gastronomische Welt der Burger erobern: Harkamal (29) und Harpreet (32) Singh Bhatti haben die erste Filiale ihres Burgerlieferdienstes und -restaurants namens Elbburger in der Alten Holstenstraße 15 eröffnet. Viele frisch zubereitete Burgerspezialitäten sind dabei für weniger als 10 Euro zu bekommen – vor allem Abholer werden belohnt. Mit diesem Geschäftsprinzip soll das Lohbrügger Restaurant schon bald nicht mehr das einzige bleiben.
Ihre Favoriten sind der Crispy Chicken, der Cheeseburger sowieso das „Meisterstück“, ein mächtiger, aber schmackhafter Geheimtipp. Der eine aus dem geschäftsführenden Farmsener Brüderduo ist in der Hamburger Gastronomieszene kein Unbekannter, hat beste Erfahrungen mit Franchise-Ideen. Harpreet Singh Bhatti begann im Jahre 2014 mit dem Aufbau der Marke Yoko Sushi als Master-Franchise-Verteiler – eine Restaurantkette, die es mittlerweile auf 26 Standorte in und um Hamburg herum gebracht hat.
Restaurant und Lieferdienst: Elbburger an der Alten Holstenstraße
Wieso also das Sushi-Konzept nicht noch mal erfolgreich kopieren? Vor allem, weil der um drei Jahre jüngere Bruder Harkamal unter anderem seinen Master in Betriebswirtschaftslehre machte und nun als Co-Geschäftsführer gleichberechtigter Partner ist. „Wir wollten etwas Neues machen und dachten: Was Burger angeht, gibt es bei den Lieferdiensten ja nicht so viel Auswahl. Und Burger mag doch jeder.“
Der selbst erdachte Name Elbburger wirkt dabei ebenso einprägsam wie geläufig, liegt total günstig neben dem Bergedorfer Kino und seiner Sportsbar. Die Singh Bhattis haben sich Namen und Logo europaweit patentieren lassen. „Wir wollen uns auch nicht auf Deutschland allein beschränken“, sagen sie selbstbewusst und glauben, dass ihr Konzept mit Restaurant und Lieferservice an möglichst vielen Standorten funktionieren wird.
Das Erstgeschäft an der Alten Holstenstraße ist nicht zufällig gewählt. „Wir haben ja im Bezirk Bergedorf gute Erfahrung mit Yoko Sushi gemacht, die zwei Häuser weitersitzen“, schildert Harpreet Singh Bhatti die Entwicklung bei der Standortfindung. Natürlich sei der Auszug des alten Sport Wolgast beobachtet, dann die Online-Annonce für die 300 Quadratmeter Einzelhandelsfläche entdeckt worden. „Der Eigentümer der Fläche war sofort in unser Konzept verliebt“, weiß Harkamal Singh Bhatti. Allerdings vergingen vom Unterzeichnen der Mietverträge bis zur nun erfolgten Geschäftseröffnung zehn Monate. Wegen des vier Monate dauernden Gesamtumbaus plus weiterer sechs Monate Warten auf das Verlegen einer Starkstromleitung.
Wer im Restaurant Platz nimmt, wartet nicht länger als sieben Minuten
Die Elbburger-Speisekarte (wird dieser Tage gedruckt) umfasst nicht nur eine relativ preisgünstige Burger-Palette mit Beef, Chicken, vegan und vegetarischen Varianten, sondern auch Bowls, Mittags-Klassiker wie Currywurst und Fritten sowie Desserts à la Cheesecake und Milkshakes. Der Gast wählt, ob er den bequemen Lieferservice in Anspruch nimmt oder mal eben im 65 Quadratmeter, mit 32 Sitzplätzen ausgestatteten Restaurant Platz nimmt. Sechs bis sieben Minuten maximal – dann stehen Cheeseburger und Co. auf dem Tisch.
Diese Kombination war den Brüdern ganz wichtig. Vor allem seien beide Angebote in den Startertagen bestens angenommen worden. Insgesamt sollen alle Burgerkreationen in der Regel unter 10 Euro liegen, und Harpreet Singh Bhatti verspricht: „Bei unseren Burger-Menüs wird jeder für 12, 13 Euro auch satt.“ Abholende werden sogar mit den Geldbeuteln schonenden Rabatten belohnt, Lieferungen sind dementsprechend etwas teurer. Als Beispiel darf einer der Burger-Favoriten herhalten: Wer den Cheeseburger im Laden abholt, zahlt 7,99 Euro, bei Lieferung kostet er 9,99 Euro.
Wo die zweite Elbburger-Filiale demnächst öffnen wird
Der Burger-Bringdienst wird übrigens im Umkreis von fünf Kilometern außerhalb der Filiale angeboten – entweder per Pkw oder mit dem Elektrobike. Jede Menge zu tun also für die insgesamt 15 Mitarbeiter des ersten Elbburger – trotzdem fehlt den Singh Bhattis bei all dem Startstress nicht der Blick für die Befindlichkeiten ihrer Gäste. Demnach haben die Bergedorfer ihre Burger lieber auf dem Teller auf Vintagetabletts serviert als in der Burgerbox. Die fliegt nach ein paar Tagen wieder aus dem Sortiment.
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Und wie sind die Expansionschancen der Elbburger? Laut Harpreet Singh Bhatti mehr als vorhanden. Zum Jahresende wird der nächste Elbburger im niedersächsischen Neu Wulmstorf eröffnet, für weitere Filialen soll das Interesse in weiteren Hamburger Stadtteilen gegeben sein. Allerdings sticht der Einstands-Elbburger mit einem Merkmal schon mal heraus: Nirgendwo sonst wird es ein derart komfortables Restaurant in dieser Größe geben. Geplant sind sonst maximal 20 Sitzplätze.