Hamburg. Ehrenamtliche packen mit an, um im Frühling an Bergedorfs Hafen Zwiebeln zu setzen. Warum das kein ganz leichtes Unterfangen ist.

Ein Ort zum Verweilen soll er sein, einladend und grün: Um den Bergedorfer Serrahn zu verschönern, packten jetzt wieder zwölf ehrenamtliche Helfer des Vereins Bergedorfer Hafen mit an – gut gelaunt und bei strahlendem Frühlingswetter. Schon früh warteten sie sehnsüchtig auf Michael Bornhöft, denn der Gärtner und Florist aus Vierlanden brachte in seinem Laster 1000 Narzissenzwiebeln und 1200 Liter Erde mit.

Die Osterglocken, wie Narzissen auch genannt werden, wurden dann am Nordufer am Serrahnhafen gepflanzt. Dort soll spätestens im kommenden Jahr ein gelbes Blumenmeer erstrahlen. Bereits im vergangenen Jahr hat der Bergedorfer Hafenverein am Nordufer rund 300 Narzissen und 35 Hortensien angepflanzt, und jetzt kamen weitere 1000 Stück dazu.

Verein Bergedorfer Hafen pflanzt 1000 Narzissenzwiebeln am Serrahn

Die Idee dazu hatte das Vereinsmitglied Peter Stellwagen. Pflanzenexperte Bornhöft konnte das nur befürworten: „Die Narzissen kommen jedes Jahr wieder und sind sehr pflegeleicht“, erklärte der Gärtner, der die Blumen im Oktober in seinem Gewächshaus gezogen hatte. Daraus sind inzwischen zarte Pflänzchen geworden, die nun gesetzt wurden. „Der Zeitpunkt ist genau richtig“, sagte er.

Ein ganz leichtes Unterfangen war das alles aber trotzdem nicht. Alle Helfer packten zunächst tatkräftig mit an, um die Pflanzenpaletten und die schweren Säcke mit Erde vom Laster zu laden und auf den Stufen der Kupferhofterrassen abzustellen. „Wir machen jährlich die Aktion, um das Gebiet rund um den Hafen zu verschönern“, erklärte Michael Wenk, der 1. Vorsitzende des Vereins Bergedorfer Hafen. Der Verein hat auch 34 Blumenkübel aufgestellt.

Um das Material von der Slipanlage aufs gegenüberliegende Nordufer zu bringen, hatte auch diesmal wieder der Förderverein Vierländer Ewer ein Ruderboot zur Verfügung gestellt. Beide Vereine verbindet eine Kooperation, und sie unterstützen sich seit Jahren gegenseitig. „Als wir erfahren haben, wann die Pflanzaktion stattfindet, stand für uns fest, dass wir wieder helfen“, sagte der 1. Vorsitzende des Fördervereins, Oliver Kahle. Fünf- oder sechsmal musste das Boot an diesem Sonntag umsetzen, bis alle Pflanzen und die Erde ans Nordufer gebracht waren.

Um hier überhaupt pflanzen zu können, hatte das Bezirksamt im Herbst vergangenen Jahres das Gebüsch, das dort wild gewachsen war, beseitigt. Und so konnten die Ehrenamtlich jetzt die Narzissen pflanzen. Dafür wurden mit Spaten kleine Löcher ausgegraben. Nach knapp zwei Stunden war dann auch alles eingepflanzt. Gekostet hat die Pflanzaktion etwa 1000 Euro, wovon die eine Hälfte der Verein selbst bezahlt und die andere Hälfte aus dem Förderfond der Integrierten Stadtentwicklung (RISE) kommt.

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Im Jahr 2022 hatten allerdings Unbekannte 300 gepflanzte Narzissen geköpft. Den Verein hat das trotzdem nicht von seinem Vorhaben abgebracht, den Hafenbereich weiterhin mit Pflanzen zu begrünen und zu pflegen. „Mehrfach im Jahr schneiden wir die verblühten Pflanzen in den Kübeln ab und düngen sie“, erzählte Marion Kohlhardt, die ebenfalls am Sonntag half. Ihr Mann Dierk ist im Vorstand des Vereins Bergedorfer Hafen. Und so ist sie auch dazugekommen. Im Verein herrsche ein toller Zusammenhalt unter den Mitgliedern, sagen beide. Gegründet wurde er im Jahr 2016 und zählt mittlerweile 75 Mitglieder.

Der Verein veranstaltet in diesem Jahr zum ersten Mal zwei Kranmärke (1. Juni und 27. Juli), nachdem der Flohmarkt im vergangenen Jahr so gut angenommen wurde. Ebenfalls sehr beliebt bei den Besuchern ist auch das Serrahnfest, das es in diesem Jahr am 7. September geben soll. Mehr Informationen zum Verein gibt es auf www.bergedorfer-hafen.de.