Hamburg. Der gerade erst wiedereröffnete Pralinenladen ist geschlossen, und das direkt vor Ostern. Ist die Insolvenz des Unternehmens der Grund?
Dass es im CCB schwierig werden kann mit dem Kauf ausgefallener Pralinenpräsente, das kennen die Bergedorfer nun schon: Im Sommer 2023 hatte die Arko-Filiale im Bergedorfer Einkaufszentrum nach einem Wasserschaden monatelang schließen müssen, konnte erst zu Weihnachten wiedereröffnen.
Doch die Freude über den frisch renovierten Laden währte nur kurz: Die Filiale ist schon wieder dicht. Und nach einer Schließung für ein paar Tage sieht es nicht aus. Durch die Glasscheibe sind verpackte Kartons auf Rollwagen zu erkennen, dazu komplett leergeräumte Regale. „Wir haben vorerst geschlossen“, heißt es auf einem Aushang. Die CCB-Kunden rätseln: Macht der Laden nun doch endgültig zu – und das nur etwa drei Monate nach der Wiedereröffnung?
Einzelhandel Hamburg: Arko-Filiale im CCB schon wieder dicht
Fakt ist, die Marke Arko wie auch die Firmen Hussel und Eilles, die alle zur Deutschen Confiserie Gruppe gehören, haben schon länger finanzielle Probleme. 2021 hatten die Handelsketten als Folge der Corona-Krise eine Insolvenz in Eigenregie beantragt und sich letztlich retten können. Anfang Februar meldeten sie nun erneut Insolvenz an.
Die erzielten Erfolge hätten „aufgrund sinkender Einnahmen im Kontext gestiegener Rohstoff- und Personalkosten nicht gehalten werden“ können, heißt es auf der Internetseite der Deutschen Confiserie Gruppe. Die Gehälter seien aber gesichert, der Geschäftsbetrieb in den Filialen laufe weiter.
Laden in Bergedorf vorerst bis zum 31. März geschlossen
Warum aber ist dann die Bergedorfer Arko-Filiale geschlossen – und das ausgerechnet vor dem einträglichen Ostergeschäft? Auf diese und weitere Fragen unserer Zeitung antwortet das Unternehmen nur vage. Die Filiale sei, nach einer „ersten Analyse im vorläufigen Insolvenzverfahren“ aus „wichtigem Grund“ geschlossen worden, teilt es mit: „Wir bündeln unsere Kapazitäten im Ostergeschäft, um an den geöffneten Standorten unsere KundInnen mit unserem beliebten Angebot weiterhin begrüßen zu können“, so Geschäftsbereichsleitung Susanne Bodmann.
Der Laden in Bergedorf sei bis zum 31. März geschlossen. Doch ob nach Ostern in Bergedorf tatsächlich wiedereröffnet wird, das ist durchaus nicht klar, wie sie auf Nachfrage einräumen muss: Diese Frage könne „jetzt noch nicht final“ beantwortet werden.
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CCB-Centermanager Lutz Müller kann dazu ebenfalls keine Prognose abgeben. Eine Kündigung des Mietvertrags liege ihm jedenfalls nicht vor, sagt er. Und dass dort Pakete zusammengeräumt werden, sei nicht so ungewöhnlich, „immerhin sind es Lebensmittel, die sich nicht lange halten“.
Ein weiterer Leerstand im Einkaufszentrum, das käme dem Center wirklich nicht zupass: Hinter einigen Scheiben ist es schon länger dunkel. Lutz Müller weist jedoch darauf hin, dass es weiterhin zahlreiche Gespräche mit Interessenten gibt. Teilweise seien sie auch kurz vorm Abschluss. „Vielleicht können wir dieses Jahr noch zwei oder drei neue Läden verkünden“, sagt er. Dass das in den vergangenen Monaten trotz Ankündigung nicht immer geklappt hat, sei auch äußeren Umständen geschuldet: Viele Geschäftsgründer bekämen schlicht kein Personal, um neue Läden eröffnen zu können.